Raesfeld hat eine, und Erle könnte bald auch eine haben: eine „Klagemauer“.
So wird die Restmauer in der Gartenstraße in Raesfeld scherzhaft genannt. Ein Mauerteil auf dem Hof Böckenhoff in Erle sorgt derweil ebenfalls für Diskussionen. Viele Erler nennen diese mittlerweile ebenfalls „Die Erler Klagemauer“.

Gemeint ist damit der Restbestand einer Seitenmauer, der nach dem Abriss der alten Böckenhoff-Scheune auf dem neuen Dorfplatz für die Bürgergenossenschaft stehen geblieben ist. Ansonsten wurde die komplette alte Scheune, die seit vielen Jahren nur noch als Lager der Kornbrennerei genutzt wurde, dem Erdboden gleichgemacht.
Wenn es jedoch nach Johannes Böckenhoff ginge, könnte dieses alte Mauerwerk stehen bleiben. Möglich sei das, so Böckenhoff, denn die Mauer sei freistehend. Zwischen den beiden Gebäuden ist rund ein Meter Platz.

Böckenhoff könnte sich vorstellen, dass die Mauer stehen bleibt. „Ich finde den Gedanken gut, den Rest des alten Stalls stehen zu lassen. Restauriert, eventuell mit einer Glasscheibe davor und beleuchtet. Das sieht bestimmt gut aus. Die alten Stallfenster sollten auf alle Fälle drin bleiben“.
Architekt sieht Probleme
Architekt Bernfried Lammersmann sieht jedoch große Probleme in der Umsetzung, da an dieser Stelle genau die neue Giebelwand des Bürgerhauses steht. „Wenn die Wand erhalten bleiben soll, müssen die Feuchtigkeitssperren nachträglich hergestellt werden“. Außerdem müsse die Wand statisch überprüft werden, ob sie überhaupt geeignet ist, um darauf die neue darauf Giebelwand aufzubauen. Das alles würde natürlich einen erheblichen Mehraufwand an Kosten hervorrufen, ergänzt der Erler Architekt. Petra Bosse