Mit den Bauarbeiten des Bewegungs- und Bürgerpark in Raesfeld soll in den nächsten Monaten begonnen werden – Bürgermeister Tesing rechnet mit der Fertigstellung noch in diesem Jahr
Die geplanten Kosten dafür belaufen sich auf rund 450.000 Euro – Dies ist eine Maßnahme – wie auch schon die Neugestaltung des Karpfenteichs – aus dem integrierten kommunalen/städtebaulichen Entwicklungskonzept (IKEK/ISEK) und wird zu 80% gefördert.
Am Donnerstagabend lud die Gemeindeverwaltung alle interessierten BürgerInnen ins Forum der St. Sebastianschule ein, um ihre vorläufigen Pläne für den Bewegungs- Bürgerpark am „Freiter Pättken“ vorzustellen.
Nur wenige Raesfelder folgten dieser Einladung. Anwesend jedoch waren zahlreiche Vertreter der Fraktionen sowie Mitglieder vom Raesfelder Volleyball- und Boulverein. Sie trugen mit ihren Fragen und Anregungen zu einem konstruktiven Abend bei.
Im Rahmen des ISEK (integriertes Städteentwicklungskonzeptes) wurde in Raesfeld, vor allem in und um die Schlossfreiheit, bereits einiges umgesetzt (wir berichteten).
Bereits umgesetzte Projekte
Dazu gehören das Naturerlebnisgelände mit neuem Spielplatz am Eingang des Tiergartens, die neue Straßenbeleuchtung am Schloss, und auch die Neugestaltung des Karpfenteichs sind nur einige Projekte, die mit den Fördergeldern der Bezirksregierung realisiert wurden.
Nun soll auf der Fläche zwischen Lieb&Wert und dem Karpfenteich, am Freiter Pättken entlang, ein Bewegungspark entstehen. Die Pläne stellte Bauamtsleiter Bernd Roters am Donnerstagabend vor und betonte, dass Ideen und Wünsche der BürgerInnen mehr als willkommen seien. „Denn nur durch die Zusammenarbeit von Bürger und Gemeinde könne dieser Park verwirklicht werden“, so Roters.
Fußläufiger und barrierefreier Park
Der Bewegungspark soll komplett fußläufig zu erkunden sein. Dafür werden Fahrradstellplätze angebracht. Zusätzlich wird das Freiter Pättken ungefähr auf Höhe des Wohnmobilstellplatzes in Radweg und Fußweg geteilt. Hier wurden bereits Vorschläge aus der Politik angenommen, und der genaue Verlauf der beiden Wege leicht verändert. Den Eingang des Parks soll ein Pavillon bilden, der gleichzeitig bei schlechtem Wetter Unterstellmöglichkeiten bietet. Des Weiteren werden verschiedenste Bewegungsgeräte aufgestellt, die von allen Altersgruppen gleichermaßen benutzt werden können.
In der Mitte des Parks findet das Herzstück seinen Platz: Das Wassertretbecken mit Fußreflexionspfad als „Erlebniswelt“. Hier hält das Bauamt bereits Ausschau nach einer barrierefreien Lösung.
Vier Boulbahnen
Im hinteren Teil des Parks findet der Bouleverein sein neues Zuhause. Im „Boulodrom“ sind vier Boulebahnen geplant, die von Jedermann genutzt werden dürfen. Die dafür benötigten Kugeln können im Restaurant Lieb&Wert ausgeliehen und zurückgegeben werden. Die Pflasterung der Wege wird der des Karpfenteichs angepasst, um eine visuelle Verknüpfung herzustellen. Zudem werden etliche heimische Baumarten angesiedelt, und auch einzelne Blühstreifen errichtet, um eine ausgewogene Flora und Fauna zu erzeugen.
Verbindungsstück zwischen Ortskern und Schlossfreiheit
Der Bewegungspark soll als ein Verbindungsstück zwischen dem Ortskern und der Schlossfreiheit dienen und die Bürger zum Verweilen und bewegen einladen. Schon jetzt ist der Bouleverein, aber auch der Volleyballverein aus Raesfeld eng in die Planung und Umsetzung mit eingebunden. Später werden sie die Flächen mit pflegen und Instand halten. „Eine gute Zusammenarbeit der Gemeinde und der Bürger sei die Voraussetzung für einen belebten Bürgerpark“ ergänzt Roters.
Schachfeld
Nach der Vorstellung der Pläne hatten die Anwesenden bereits einige Fragen parat, die einzelne Details betrafen, aber auch Vorschläge und Wünsche enthielten. So wurde beispielsweise der Wunsch geäußert, ein Schachfeld zu installieren. Dem Wunsch konnte Bauamtsleiter Roters zustimmen, allerdings müsse der Schachverein sich der Wartung und Instandhaltung bereit erklären. Die Verwaltung wird sich dementsprechend mit dem Verein auseinandersetzen und Lösungen erörtern.
E-Ladestationen
Außerdem kam die Frage nach E-Bike Ladestationen auf. Auch hier wusste Roters eine Antwort: die Bauverwaltung informiere sich bereits über sogenannte Safe-Systeme, die alle gängigen E-Ladegeräte unterstützt und auch sichern kann, sodass diese während des Ladens nichts geklaut werden können.
Die Breite des Freiter Pättken und die Trennung von Rad- und Fußweg waren ebenfalls Diskussionsthema. Hier erläuterte Roters, dass das Pättken jetzt bereits circa 2,50 Meter misst, und die geplante Aufteilung auch entsprechend breit ausfallen wird. Zudem wird mit verschiedenen Materialien eine klare Trennung der Fußwege und Radwege erfolgen. Sperren oder Pfosten lehnt das Bauamt entschieden ab, um keine Barrieren für Kinderwägen, Rollstuhlfahrer etc. zu errichten.
Gradierwerk
Auch zu dem von der CDU-Fraktion beantragten Gradierwerk gab es Fragen. Hier musste Roters die Anwesenden jedoch vertrösten, da dieses Projekt momentan noch nicht umsetzbar sei. „Das Geld hierfür muss erst beantragt und genehmigt werden, und es ist erstmal nicht Teil des Bewegungsparks. Dennoch ist in den Plänen bereits ein Standort dafür festgelegt, um es später leicht ergänzen zu können“, erklärte der Baumamtsleiter.
Martin Tesing schloss die Informationsveranstaltung mit einem Hinweis auf das weitere Vorgehen. Am 28.3.2022 tagt der Planungsausschuss für dieses Projekt. Dort werden die Pläne mit den Änderungsvorschlägen erneut vorgestellt. Ziel der Verwaltung sei es, so bald wie möglich zu beginnen und das Projekt dieses Jahr noch umzusetzen.