Brillianz auf höchstem Niveau – Klassikkonzert im Baumzentrum

Festival-Reihe mit dem „Junge Tonkünstler Orchester“ unter der Leitung von Hannes Krämer

Hamminkeln (pd). Bereits zum sechsten Mal veranstaltet der Rotary Club Lippe-Issel mit Mitgliedern in den Gemeinden Hamminkeln, Hünxe, Raesfeld und Schermbeck und auch Wesel ein Junge Tonkünstler in Zusammenarbeit mit der Konzertagentur musik:landschaft Westfalen unter seinem Intendanten Dirk Klapsing.

Im Rahmen einer Festival-Reihe spielt das „Junge Tonkünstler Orchester“ unter der Leitung von Hannes Krämer am Samstag, den 3. August um 20 Uhr im Bauzentrum Borgers in Hamminkeln. Solist des Abends ist der vielfach ausgezeichnete Oboist Philippe Tondre.

Dirigent Hannes Krämer ist ein gefragter Gast

In der außergewöhnlichen Kulisse des Hochregallagers im Bauzentrum Borgers in Hamminkeln werden die jungen Musiker sowie der Oboist Philippe Tondre ihr außergewöhnliches Können unter Beweis stellen. Der Dirigent Hannes Krämer ist ein gefragter Gast bei zahlreichen namhaften Orchestern im In- und Ausland. Seine Begeisterung für junge Musiker führte zu einer seit Jahren bestehenden Zusammenarbeit mit der Jungen Deutschen Philharmonie und dem Bundesjugendorchester und ist unter anderem auch der Grund dafür, warum er gerne das Dirigat des „Junge Tonkünstler Orchester“ übernommen hat.

Ouvertüre zu Coriolan

Auf dem Programm stehen neben der Ouvertüre zu Coriolan von Ludwig van Beethoven die „Schottische Sinfonie“ von Felix Mendelsohn sowie das Oboenkonzert von Richard Strauss, das hier aufgrund seiner Besonderheit vorgestellt wird.

Eine unendlich dahin fließende Melodie, eine heitere Idylle, sommerlich warm, eine Ahnung von Herbst durchströmt dieses Werk. Die Welt des Komponisten war in Schutt und Asche gefallen, als im Sommer 1945 aus seiner Feder diese unendliche Melodie floss.

Klassikkonzert im Baumarkt Hamminkeln

Vielleicht hatte Richard Strauss nichts Besseres zu tun im Sommer 1945. Als „Handgelenksübung“, und „um die Langeweile müßiger Stunden zu vertreiben, da man nicht den ganzen Tag Skat spielen kann“ entstand eines der wichtigsten Werke für Oboe: das Konzert für Oboe und kleines Orchester.

Kammermusikalisches Werk voller Heiterkeit

Ein durch und durch kammermusikalisches Werk, voller Heiterkeit und Reminiszenzen an das Lebenswerk eines großen Komponisten. Eine Rückschau in drei Sätzen. Die sind ohne Unterbrechung eng miteinander verwoben, eine Szene folgt auf die nächste. Ein dankbares Werk, ein gnadenloses Werk für den Solisten.

Gleich zu Anfang ein unendlicher Gesang. Das bedeutet: eineinhalb Seiten in der Oboenstimme ohne Pause zum Luftholen. Das geht nur mit der sog Zirkuläratmung. Der Trick geht so: Atmen, während man spielt. Unhörbar. Diese beiden ersten Seiten gehören zum Schwierigsten und Anstrengendsten, was es im normalen Repertoire für einen Oboisten gibt.

Schlicht, einfach, ergreifend

Strauss‘ Opern, alle symphonischen Dichtungen klingen irgendwie an in dem Konzert, geschrumpft aufs Kleinformat, farbig fein gezeichnet. Spätsommer, eine Ahnung von Herbst. Im zweiten Satz des Konzerts – da erklingt so eine Herbstmelodie, schlicht, einfach, ergreifend. Farbspiel mit Oboe, Klarinette, Hörnern und Streichern.

Am Ende des zweiten Satzes konzentriert sich alles, die ganze Musik von Richard Strauss. Es ist das Feinste, was er jemals komponiert hat, einfach geschrieben und doch in höchster Vollendung.

Im letzten Satz des Konzerts scheint noch einmal die unbekümmerte Heiterkeit früherer Jahre auf. Sprunghaft schlüpft die Oboe von einer Rolle in die nächste, den ganzen Schalk in der Stimme – wie Till Eulenspiegel. Am Ende schließlich eine Anklänge an die untergegangene Welt des Walzers, letzter Abschiedsgruß im Sechsachteltakt. Wie aus weiter Ferne – Klänge wie beim „Rosenkavalier“. Und Till Eulenspiegel macht sich aus dem Staub. Mit einem Augenzwinkern.

Klassikkonzert im Baumarkt Hamminkeln

In Zeiten knapper Kulturetats

Die Zuschauer können sich auf einen außergewöhnlichen Konzertabend freuen. Nicht zuletzt dank der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten.

„In Zeiten knapper Kulturetats bekommt das ‚Private Sponsorship‘ einen immer wichtigeren Stellenwert. Wir freuen uns sehr, dass uns das Bauzentrum Borgers in Hamminkeln einen solch außergewöhnlichen Konzertort zur Verfügung stellt und wir darüber hinaus Unterstützung durch die Unternehmen ,van Nahmen‘, ,Hetkamp Einrichten Mode und mehr‘, ,benevit van Clewe‘, ,Fengels exklusive Außenanlagen‘ sowie ,Bors mein Bäcker‘ erhalten“, erläutert Klapsing die Notwendigkeit des finanziellen Engagements der Privatwirtschaft für das Zustandekommen des Konzertes in Hamminkeln.

Spendenbeitrag von Präsident Klaus Friedrich

Klaus Friedrich, Präsident des Rotary Clubs Lippe-Issel, freut sich darauf, wiederum einen Spendenbeitrag zur Verfügung stellen zu können. „In diesem Jahr werden wir auch mit den Erträgen aus dem Baumarktkonzert unser Projekt der GAGU-Zwergenhilfe weiter unterstützen können. Beim Aufbau einer Krankenstation in Sierra Leone in Afrika sind wir in den letzten Monaten schon deutlich weitergekommen.“

Das komplette Festival-Programm der „musik:landschaft westfalen“ ist im Internet unter www.musiklandschaftwestfalen.de abrufbar.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein