Bernhard Bölker über das Amt von Karl-Heinz Tünte als Fraktionsvorsitzender.
RAESFELD. Nach 34 Jahren hat Karl-Heinz Tünte sein Amt mit Abstimmung der Fraktion als CDU-Fraktionsvorsitzender aufgegeben. Sein Nachfolger ist der 58-jährige Landwirt Bernhard Bölker.
Die CDU-Ortsverbandsvorsitzende Sarah Gößling konnte an diesem Sonntagvormittag im Saal von Nießing neben dem Vorstand der CDU auch Wilhelm Korth (MdL), Johannes Röring (MdB), Markus Jasper (CDU Kreisverband) sowie Altbürgermeister Udo Rößing begrüßen.
Es waren streckenweise bewegende Worte, die bei der offiziellen Verabschiedung des CDU-Fraktionsvorsitzenden Karl-Heinz Tünte zur Sprache kamen.
Nach 34 Jahren hat sich der langjährige Vorsitzende der CDU-Fraktion im Dezember dazu entschieden, sein Amt aufzugeben. „Ich sage nicht, ich bin dann mal weg. Ich sage wohl, ich bin ab heute nicht mehr Fraktionsvorsteher. Bleibe aber noch Ratsmitglied bis zum Ablauf der Wahlperiode und möchte weiterhin meine Erfahrungen einbringen“.
Starke Fährte
Sein Nachfolger Bernhard Bölker ist seit 30 Jahren Ratsmitglied und seit 1986 im Vorstand. Sein Ziel sei es, wie er sagte, dass Begonnene weiterzuführen. Dazu gehören unter anderem der Hochwasserschutz und die Ausweisung neuer Baugebiete, sowie das große Projekt Dorfentwicklung. Mit Blick auf Tünte sagte Bölker: „Bitte unterstütze uns auch weiterhin. Du hast eine starke Fährte hinterlassen. Ich werde versuchen, diese Fährte zu verlängern“.
Der stellvertretende Bürgermeister Heinz-Dieter Strothmann hob besonders die Arbeit von Tünte, als Vordenker und Visionär, in den Vordergrund. „Er hat damit die rasante und positive Entwicklung unserer Gemeinde in den letzten Jahren entscheidet mitgeprägt. Für mich war das vorbildlich und ich bin im Nachhinein stolz darauf, dass ich viele Jahre sein Stellvertreter war“.
Weitsichtigkeit
Altbürgermeister Udo Rößing erzählte aus einen 34 – jährigen Schatz gemeinsamer Erinnerungen. Mit Blick auf die Arbeit als Fraktionsvorsitzender habe Karl-Heinz Tünte die Gemeindeverfassung von Beginn an richtig gesehen habe. Ihm sei stets bewusst gewesen, dass Rat und Verwaltung Organe der Exekutive seien und daher in einem Boot sitzen. Mit seiner Kompetenzzuordnung sei man sich nicht ins Gehege gekommen. Der Rat habe sich auch nicht im „Gestrüpp der Alltäglichkeiten“ verheddert. „Karl-Heinz Tünte hat bei der Erfüllung seines Ratsmandats und durch sein intensives persönliches Einbringen eine besondere Pflichtauffassung gelebt“.
Ehrenamtler wie Karl-Heinz Tünte sind leider ein Auslaufmodell
Besonders hob Bürgermeister Andreas Grotendorst in seiner Laudation das große ehrenamtliche Engagement sowie das hohe Maß an Verlässlichkeit von Tünte hervor.
Fels in der Brandung
Als „Fels in der Brandung“, auch bei unangenehmen Entscheidungen, die viel Weitblick aber weniger Rückblick abverlangten, sei Karl-Heinz Tünte immer ein verlässlicher Partner gewesen. Ein Satz war Grotendorst besonders wichtig: „Raesfeld steht verflixt gut dar. Und wenn wir sehen, was wir alles erreicht haben, auch durch deine ehrenamtliche Arbeit, dann kann ich nach meiner zwölfjährigen Zusammenarbeit sagen – Ehrenamtler wie Karl-Heinz Tünte sind leider ein Auslaufmodell“.
Große Sympathie bekundete Wilhelm Korth (MdL): „Uns beide verbindet die kürzeste Geschichte, aber mein erster Eindruck war, als uns wir uns kennenlernten – mein Gott, was ist das für ein feiner Mensch. Wenn sie mal alle so wären“.
Als ruhenden Pol in stürmischen Zeiten habe Markus Jasper (CDU Kreisverband) Karl-Heinz Tünte wahrgenommen. „Er hat das gemacht, was Kommunalpolitik wirklich ausmacht“.
Auch Johannes Röring (MdB) war voll des Lobes. Raesfeld sei eine der Regionen, die er gerne als Bundestagsabgeordneter in Berlin vertrete. „In Raesfeld funktioniert das politische Miteinander hervorragend. Das ist auch ein Garant dafür, dass eine Gemeinde so erfolgreich sein kann“.
Petra Bosse