Auch der Kreis Borken hat mit steigender Kriminalität zu kämpfen
Kreis Borken. Über die Aufgaben der Polizei und die Kriminalstatistik für den Kreis Borken und die Stadt Gronau, informierten sich jetzt in der Polizeiwache Gronau die beiden SPD-Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer und Ursula Schulte bei einem Arbeitsgespräch mit Manfred Joch, Direktionsleiter Kriminalität beim Kreis Borken. Frank Burre, Abteilungsleiter Polizei, Olaf Jürgens, Bezirksdienstleiter in Gronau sowie Kommissariatsleiter Reinhard Bonke ergänzten in dem Gespräch die Informationen für ihre Zuständigkeitsbereiche.
Auch der Kreis Borken hat mit steigender Kriminalität zu kämpfen. Zwar seien gegenüber dem Vorjahr deutlich mehr Wohnungseinbrüche zu verzeichnen, jedoch liege die Aufklärungsquote mit knapp 19% deutlich über der Landesquote, wie Joch den beiden Sozialdemokratinnen erläuterte. Er wies zudem auf die gestiegene Aufklärungsquote bei der Straßenkriminalität hin. Erfreulicherweise hätten die Fallzahlen von Gewaltdelikten, gerade im Rotlichtmilieu, durch verschiedene Maßnahmen in enger Abstimmung mit den betroffenen Gemeinden, ebenfalls reduziert werden können.
Stark belastet
Die Grenzregion Borken sei durch die Rauschgiftkriminalität stark belastet, aber durch konsequenten polizeilichen Verfolgungsdruck seien in 2016 bislang deutlich mehr Delikte aufgedeckt worden, machte Joch deutlich. Den Anstieg von häuslicher Gewalt seit 2015 sei auch auf die Bereitschaft der Frauen, Anzeige zu erstatten zurückzuführen, antwortete Joch auf Nachfrage von Arndt-Brauer und Schulte. Erfreulich sei, dass der NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) die Polizei unterstütze, so Abteilungsleiter Polizei Burre. Ein Zeichen dafür sei, dass die rot-grüne Landeregierung bis 2023 2.000 junge Nachwuchskräfte einstellt, die allerdings erst noch fertig ausgebildet werden müssten. Somit sei die NRW-Polizei für die Zukunft gut aufgestellt, machte Burre deutlich.
Zunehmende Aggression gegen die Polizei
Reinhard Bonke und Olaf Jürgens berichteten, dass eine zunehmende Aggression gegen die Polizei zu verzeichnen sei Die Beamtinnen und Beamten seien jedoch kommunikativ geschult und durch Eingriffstrainings darauf vorbereitet, sowohl mit verbalen, als auch mit körperlichen Angriffen professionell umzugehen.
Wichtig sei dabei auch eine vernünftige und sichere Ausstattung der Beamten, die auf der Straße ihren Dienst leisteten. Dazu gehörten auch Schutzwesten, die aufgrund ihres geringeren Gewichts für die Beamten leichter zu tragen seien, so Jürgens weiter. Leider seien nicht alle Beamtinnen und Beamten mit dem Kompromiss aus Sicherheitsstandards und Tragekomfort in gleicher Weise zufrieden, bedauerte der Bezirksdienstleiter. Arndt-Brauer und Schulte baten um schriftliche Informationen über die zu beschaffenden Westen und versprachen, sich für eine baldige Verbesserung der Ausstattung und Ausrüstung einzusetzen.