Personal- und Strukturplan 2020 des Bistums Münster
Am 25. Januar wurde im Kapitelshaus in Borken den Gremienvertretern des Kreisdekanates Borken der Personal- und Strukturplan 2020 des Bistums Münster vorgestellt. Dieser Plan hat das Ziel, das Bistum Münster zukunftssicher zu machen, angesichts sinkender Priesterzahlen und zurückgehendem kirchlichen Leben. Der Leiter der Abteilung Seelsorge – Personal im Bischöflichen Generalvikariat Hans-Bernd Köppen veranschaulichte die Situation und erläuterte die Planung des Bistums für das Kreisdekanat Borken. Zudem stellte er klar, dass die Strukturierungsprozesse bis zum Jahr 2015 abgeschlossen sein müssen.
Für unsere Pfarreiengemeinschaft Raesfeld, Rhedebrügge und Erle heißt das, dass wir spätestens im Jahr 2015 zu einer Pfarrei werden müssen und einen Kirchenvorstand haben für alle drei Teilgemeinden. Und es heißt, dass wir bis dahin zu einem Konzept kommen müssen, wie wir auf Dauer zusammen Kirche am Ort leben wollen. Mir als Pfarrer ist dabei wichtig, dass wir möglichst viel Verantwortung vor Ort lassen, d. h., vielleicht im Kirchenvorstand jeweils zwei Ausschüsse haben: einen für Erle und einen für Raesfeld und nur gewichtige Dinge (Gesamtpersonal, Kindergartenstruktur) gemeinsam entscheiden. Das gleiche könnte für den Pfarrgemeinderat gelten, ähnlich dem Arbeitskreis St. Marien in Rhedebrügge, der nach wie vor vieles vor Ort regelt und organisiert.
Das sind aber nur Denkmodelle, die in den kommenden Jahren besprochen werden müssen. Viel mehr als das Engagement der Laien, das ich in allen Gemeindeteilen für groß und für absolut unverzichtbar halte, mache ich mir Sorgen über die Planung für das Seelsorgepersonal, die das Bistum angestellt hat. In der Planung sieht das Bistum für die neue Gemeinde Raesfeld, Erle und Rhedebrügge einen Priester der Diözese (Pfarrer), einen Priester der Weltkirche (in der Regel ein indischer Priester) und einen Pastoralreferenten/eine Pastoralreferentin vor. Gott sei Dank haben wir zur Zeit mit Pfarrer em. Barlage, Pfarrer Uhling und Pfarrer Bengfort noch drei weitere Priester in der Gemeinde.
Wie aber zukünftig die nach wie vor hohe Zahl an Hl. Messen gefeiert werden sollen, vor allem anlässlich der Lebenswenden, ist für mich eine große Frage. Denn schon jetzt sind in den Monaten Mai bis September die Zusatzgottesdienste von zwei Priestern kaum zu leisten. Ich werde die Pfarrgemeinderäte bitten, die Planung des Bistums zu bedenken und dazu zeitnah eine Stellungnahme abzugeben. Darüber hinaus braucht es von uns allen Verständnis und Engagement, um die „Kirche im Dorf“ lebendig zuerhalten.
Johannes Arntz
Quelle: Osterpfarrbrief 2011 St. Silvester, Erle
Da Erle ja bekanntlich den höchsten und schönsten Kirchturm aller drei Gemeinden hat, muß ja wohl von Anfang an eins klar sein: Die Raesfelder und Rhedebrügger werden Teil von St. Silvester. Die Raesfelder sollen ja nicht auf die Idee kommen, sie könnten aus der politischen Situation der drei Dörfer irgendwelche Vorrechte herauslesen!
Ansonsten: Widerstand!