In Raesfeld wird es nachts nun still. Vielleicht wird es dem einen oder anderen Bewohner zukünftig sogar zu still, denn die Kirchenglocken von der katholischen Pfarrkirche St. Martin werden ab 22 Uhr zur Ruhe gehen. So können nun die Raesfelder rund um die Kirche, sowie die Hotelgäste ab November ungestört die Nachtruhe genießen.
Tourismus hat in Raesfeld absolute Priorität, denn die Hotelgäste im „Niewerther Hof“ fanden in jüngster Vergangenheit wohl keine Ruhe bei diesem Gebimmel. Nun haben sich Kirchenvorstand und der Pächter Klaus Beckmann vom ehemaligen Aelkes Hof für diese Lösung entschieden.
Während der Geisterstunde um Mitternacht werden nun nicht mehr die Glocken die Zeit bekannt geben, und auch um sechs Uhr bleibt es zukünftig still. Davon werden höchstwahrscheinlich die Uhrengeschäfte profitieren, denn wer sein Leben lang zeitmäßig nach den Glocken orientiert hat, muss sich nun einen neuen Wecker besorgen, denn in der Zeit von 22 Uhr bis 7 Uhr in der Früh darf nur noch der Hahn auf dem Turm krähen.
Dann mal „Gute Nacht“.
Ein bischen starker Tobak lieber ERLER!
Ich denke schon, das ich den nötigen Willen zur Anpassung an Land, Leute und Tradition aufbringe. Ich denke aber auch,das es in der heutigen Zeit möglich sein müsste, seine Meinung frei zu äußern, ohne dafür einen solch heftigen Kommentar ernten zu müssen. Vielleicht sollte der „Ein oder Andere“ mal darüber nachdenken in welcher Zeit wir leben, es ist definitv nicht mehr das voherige Jahrhundert.
@Erlerin: Eben nicht. Das morgendliche Angelusläuten wird bei uns in Raesfeld durch diesen unmöglichen Beschluss unseres Kirchenvorstandes einfach vom Tisch gewischt und unterbleibt. Das hat mit „Zeitansage“ nichts zu tun, das sollte der Kirchenvorstand schon wissen. Aber bei DEM neuen Pastor scheint ja das unmögliche möglich zu sein. Und noch einmal: Jemand, der sich in einem Dorf ein Zimmer nimmt weiß worauf er sich einlässt, vor allem wenn das „Hotel“ im Schatten der Kirche liegt.
So etwas sollte mal einer von uns in einem Bayerischen Dorf fordern!
Es ging ja gerade darum, dass bei Hotelbewertungen das Glockengeläut bemängelt wurde, so dass der Hotelbesitzer befürchtete, dass Gäste deshalb nicht kommen.
Ich finde es okay, dass deshalb die Glocken nachts abgestellt werden. Das „kirchliche Geläut“ zu Beerdigungen, Messen, Sivester,… bleibt ja weiterhin.
@ Erler Junge:
Gott sei Dank sind es ja nur ganz wenige Querulanten, so dass die Durchmischung des Genpools gesichert bleiben wird. 🙂
Lieber „Erler“,
wir brauchen aber frisches Blut im Dorf. Die wenigen Erler Namen häufen sich sonst zu stark 😉
Seit jahrzehnten gibt es in Raesfeld und Erle Hotels direkt neben der Kirche und nie gab es Beschwerden. Weder von den Eigentümern und Pächter der Hotels noch von Gästen. Jedem neuen Pächter sollte im Vorfeld klar sein, was auf ihn und seine Gäste zukommt, wenn ich so ein Objekt bewirtschafte. Schließlich steht die Kirche nicht erst seit gestern da. Dank Intenet und Co. ist es heute als Hotelgast möglich, mich im Vorfeld zu erkundigen, in welcher Lage sich das Hotel befindet und wenn man dann meint mit der Kirche in unmittelbarer Nachbarschaft nicht schlafen zu können, suche ich mir was anderes. Ich kann ja bei Buchung einer Unterkunft an einer vielbefahrenen Strasse wie z.B. in Großstädten der Fall, auch nicht verlangen, dass die Strasse während der Nachtstunden gesperrt wird.
Im übrigen wohne ich seit knapp zwei Jahren in unmittelbarer Nähe der Erler Kirche – ohne Glockenschlag werde ich wohl kein Auge mehr zumachen.
Ganz schön viel Wind! Lassen wir mal die Kirche im Dorf!
Wem es in einem kleinen Dorf wie Raesfeld und Erle nicht passt und der keinerlei Willen zur Anpassung an Land, Leute und Traditionen zeigt, dem steht es natürlich frei wieder dahin zu entschwinden wo er hergekommen ist. Nicht wahr, tina?
Andererseits ist der Raesfelder Kirchenvorstand ja demnächst auch Herr und Meister im Hause St. Silvester. Spätestens dann würde mich gar nichts mehr wundern.
Prima, vielleicht sollte die Kirche in Erle diesem Beispiel folgen.