März 4.270 SGB-II-Arbeitslose im Kreis
Aber: Die Daten zeigen noch nicht die „Corona“-bedingten Auswirkungen / Landrat Dr. Zwicker beruft „Krisenstab Wirtschaft“ ein
Kreis Borken (pd). Die Zahl der SGB-II-Arbeitslosen im Kreis Borken ist im März 2020 gesunken. Das „Jobcenter im Kreis Borken“ weist für den Monat insgesamt 4.270 erwerbsfähige Leistungsberechtigte aus, die als arbeitslos registriert sind.
Im Vergleich zum Vormonat Februar ist die Zahl der SGB-II-Arbeitslosen damit um 77 Personen und gegenüber dem Vorjahresmonat um 50 Personen geringer. Diese an sich sehr erfreuliche Nachricht muss Landrat Dr. Kai Zwicker allerdings sofort relativieren: „Die jetzt vorgelegten Daten zeigen noch nicht die Corona-bedingten Auswirkungen.“ Die bislang so positive Lage werde sich nun leider wohl deutlich ändern, unterstreicht er.
Um die negativen wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise im Westmünsterland zu beleuchten und dann mögliche Gegenstrategien – vor allem auch zur Sicherung der Arbeitsplätze – zu erörtern, hat der Landrat für Dienstag (31. März 2020) erstmals den „Krisenstab Wirtschaft“ einberufen. Zur Mitwirkung eingeladen sind die Vertreter der Wirtschaftsförderungen, Kommunen, Arbeitsagentur, Wirtschaftsverbände, Kammern, Gewerkschaften, Banken und Landwirtschaft sowie weitere Fachleute.
Die Jobcenter vor Ort befassen sich derzeit vor allem mit Anfragen besorgter Bürgerinnen und Bürger zu Themen wie Existenzsicherung, vorrangige Leistungen (zum Beispiel Kurzarbeitergeld) und andere Formen der Unterstützung.
Zu den März-Zahlen:
Die Quote der arbeitslosen Grundsicherungsempfänger an den zivilen Erwerbspersonen ist im Kreisgebiet gegenüber dem Vormonat unverändert und liegt aktuell bei 2,0 Prozent.
Die Gesamtzahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten ist im März leicht gesunken und liegt bei 9.827 Personen (-86). Hierzu gehören auch Männer und Frauen, die aktuell an Eingliederungsmaßnahmen teilnehmen und Jugendliche ab 15 Jahren, die eine Schule besuchen und somit dem Arbeitsmarkt zurzeit nicht zur Verfügung stehen.
Personen, die neben ihrer Erwerbstätigkeit ergänzend auf Leistungen nach dem 2. Sozialgesetzbuch (SGB II) angewiesen sind, zählen ebenfalls zu dieser Gruppe. Inklusive deren Kinder unter 15 Jahren und der weiteren nicht erwerbsfähigen Angehörigen haben im März 14.497 Personen (-123) in 7.091 Bedarfsgemeinschaften (-73) Grundsicherung für Arbeitssuchende erhalten.
Die aktuellen Arbeitslosenzahlen in den Städten und Gemeinden im Kreisgebiet sind der beigefügten Grafik zu entnehmen.
Die Arbeitslosenquote von 2,0 Prozent im Kreis Borken kann nicht auf die einzelnen Städte und Gemeinden herunter gebrochen werden. Dazu fehlt es an der gemeindebezogenen Zahl der zivilen Erwerbspersonen.
Hilfsweise eignet sich für den Vergleich zwischen den Orten die Quote auf Basis der Bevölkerungsgruppe von 15 bis 65 Jahren. Diese Altersgruppe gilt nach dem zweiten Sozialgesetzbuch grundsätzlich als erwerbsfähig. Die hilfsweisen Quoten sind der ebenfalls beigefügten Grafik zu entnehmen.