Schäfer verliert elf Schafe nach Wolfsangriff
Acht hochtragende Mutterschafe getötet, sechs verletzte Schafe und zehn vermisste Schafe, ist das Ergebnis eines Wolfsangriffs auf einer Weide im Wolfsgebiet Schermbeck, Dinslaken Stadtgrenze Oberhausen.
Normalerweise leben rund 120 Tiere in der Herde friedlich zusammen. Normalerweise. Nach diesem Dienstag jedoch sieht es anders aus. Ein unbeschwertes Schafleben auf dieser Weide wird es in dieser Form nicht mehr geben.
Was der Schäfer Tobias an diesem Morgen zu sehen bekam, wird er wohl so schnell nicht mehr vergessen. Rund 250 Meter von einer Wohnbebauung entfernt, lagen die verendeten und grausam verstümmelten Tiere in größeren Abständen von rund 500 Meter. Sie hatten abgefressene Ohren, geöffnete Bauchdecken, herausgerissene und gefressenen Innereien sowie Keulen ohne Muskelfleisch.

Durch den Angriff des Wolfes versuchten zahlreiche Tiere in ihrer Panik aus der Einzäunung zu flüchten. Dabei sind die Tiere während ihrer Flucht auch bis zur benachbarten Straße gelaufen.
Doppelt gesichertes Elektronetzt
Die Weide des Schäfers war mit einem unter Strom stehendes Elektronetz mit einer Höhe von 1,10 Meter gesichert, welches teilweise sogar doppelt aufgestellt wurde.
Nachdem der Wolf oder die Wölfe in der Herde regelrecht in den Morgenstunden ein Blutbad anrichteten, wurden am Dienstag im Laufe des Tages noch weitere zehn Schafe vermisst.

Hochträchtige Tiere
Das grausame an der Sache ist, dass die getöteten Mutterschafe, wie auch fast alle weiteren Schafe in der Herde, alle hochträchtig waren. Das könnte Folgen haben: Bei trächtigen Schafen kann Panik zu Frühgeburten führen, wie eine neue Studie zeigt. Forscher haben festgestellt, dass Schafe, die einer stressigen Umgebung ausgesetzt waren, während sie trächtig waren, dazu dazu neigen, frühzeitig zu gebären. Deshalb sei es laut Studie besonders wichtig, dass Tierhalter die Bedingungen für ihre Tiere so stressfrei wie möglich gestalten.

Wolfsexperten vor Ort
Und auch in diesem Fall waren Wolfsexperten und LANUV vor Ort, um anhand der DNA-Untersuchung herauszustellen, ob es sich bei den angreifenden Tieren tatsächlich um Wölfe, und um welche Wölfe es sich handelt, und aus welchem Rudel die Raubtiere stammen.
Interessant auch die Tatsache, dass vor zwölf Tagen ein Wolf in den Rhader Wiesen und nur rund 30 km Luftlinie entfernt, ein fast ähnliches Gemetzel in einer Schafherde anrichtete und 14 Schafe, darunter auch Mutterschafe und Lämmer tötete.

Wie geht es mit dem Wolf in NRW und im Wolfsgebiet weiter?
Vor einigen Wochen hat das Europäische Parlament mit Mehrheit beschlossen, die Kommission aufzufordern, dass der Schutzstatus des Wolfes überarbeitet wird.
Wir waren am Dienstag in Brüssel vor Ort und stellten zu diesem Thema dem EU-Abgeordnete der CDU Bezirk Niederrhein Dr. Stefan Berger die Frage, wie es mit dem Wolf von Seiten der EU weitergehen soll?:
„Wir haben hier jetzt einen Wolf, der vielleicht eine Veränderung des Schutzstatus möglich macht,. Der zwar dann immer noch geschützt sei, aber eine Entnahme vereinfacht“, so der EU-Abgeordnete Stefan Berger. Vor einigen Wochen hat das Europäische Parlament mit Mehrheit beschlossen, die Kommission aufzufordern, dass der Schutzstatus des Wolfes überarbeitet wird.
Mehr dazu im Interview
Man wird man endlich klüger. Letzte Woche in Rhade, jetzt wieder in Dinslaken.
Man fragt sich doch – wird in der EU deshalb über „vereinfachte“ Entnahmen diskutiert nachdem
das Pony von Frau von der Leyen auch einem Wolf zum Opfer fiel?
Ich weiß ich habe schon einiges zu diesem Thema geschrieben und es entsetzt mich immer wieder aufs Neue wie man über DNA-Analysen feststellt welcher Wolf für den Riss verantwortlich war. Dies ist doch völlig egal. Denkt doch mal an die Besitzer von Schafen, Ponys etc. Denen ist es auch völlig egal welche DNA-Spur sich daraus ergibt. Es sind einschneidende furchtbare Tatsachen welche geschaffen werden und die Herden auseinander reißen und Leid über Mensch und Tier bringen. Wir sind hier nicht in den Weiten Kanadas.
Aber es sinnlos darüber zu reden solange am grünen Tisch entschieden wird was gut und schlecht ist.
In diesem Sinne kann ich mich an den Kommentar von Jo Holzer nur anschließen.
E. Rohnke