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Wie Grabmale die Lebenden mit den Toten verbinden

Veröffentlicht am

Collage: Heimatmedien GmbH

Wenn im Herbst die letzten Blätter von den Bäumen fallen, rücken die Friedhöfe in den Fokus. In diesen Wochen gewinnt traditionell die Grabpflege an Bedeutung, und damit auch die Kunst der Steinmetze. Gepflegte Grabstätten mit ihren Steinen, Einfassungen und regelmäßig erneuerten Blumendekorationen zeigen, die Wertschätzung, die Verstorbenen auch über den Tod hinaus entgegengebracht wird. Die Arbeit der Steinmetze spielt dabei eine wichtige Rolle – sie schaffen Gedenkmale, die die Erinnerung an Verstorbene wachhalten.

Collage: Heimatmedien GmbH

Zur Geltung kommt diese wichtige Arbeit gerade in der aktuellen Jahreszeit. Wenn die Tage kürzer werden, wird es auf den Friedhöfen geschäftig. Das gilt bei den Katholiken vor allem für die Allerseelenwoche, mit dem Totengedenktag am 2. November und Allerheiligen am Tag zuvor, bei dem an die unbekannten Heiligen erinnert wird. In dieser Zeit besuchen Menschen die Gräber ihrer Angehörigen, um sie herzurichten, Kerzen anzuzünden und der Verstorbenen zu gedenken. Die von Steinmetzen gestalteten Grabmale bilden dafür eine wichtige Grundlage.

Steinmetze haben besondere Beziehung zu dieser Jahreszeit

Für Marc Benning, Steinmetz und Steinbildhauer aus Bocholt und Dorsten, hat der November eine ganz besondere Bedeutung: „Mit dem Monat November beginnt die dunkle Jahreszeit. Durch zahlreiche kirchliche Feiertage, die an das erinnern, was wir verloren haben, wird dieses noch unterstrichen. Doch soll dieser Trauermonat vor allem die Zeit der dankbaren Erinnerung und Wertschätzung sein. Diese Zeit der Erinnerung lässt uns zur Ruhe kommen und dankbar gedenken – an vergangene Tage und Menschen, von denen wir uns verabschieden mussten. Wir unterstützen Sie gerne bei der Gestaltung des Grabes, sei es durch ein Denkmal, eine Einfassung oder Abdeckplatte sowie Laterne und Vase aus Bronze, Aluminium und Edelstahl.“

Foto: Alexander Lust

Friedhofskultur hat sich gewandelt

Auch Sascha und Vivian Eiker von Grabmale – Naturstein Willi Bärtel sehen den November als besonderen Monat: „Ab Ende September/ Anfang Oktober merken wir, als Steinmetzbetrieb, ein höheres Kundenaufkommen. Zwar nicht mehr so stark, wie noch ca. vor 15 Jahren, aber man merkt, dass es auf Allerheiligen zugeht. Die Friedhofskultur hat sich aber die letzten Jahre auch einfach sehr verändert. Viele Kunden wünschen sich für den 01.11. eine Instandsetzung der Inschrift, oder auch eine Reinigung des vorhandenen Grabmals. Aber auch Grableuchten aus den verschiedensten Materialien, wie z.B. Naturstein oder auch Edelstahl, werden zu Allerheiligen gerne bei uns in Auftrag gegeben.

Im Allgemeinen geht es den meisten Kunden also darum, dass die Grabstätte ordentlich und schön aussieht. Neue Grabmale werden dagegen meist weit im Voraus bei uns in Auftrag gegeben, da die Lieferzeiten mittlerweile teilweise doch recht lang sind und bis zu 14 Wochen betragen können. Zumindest für Steine, die nicht direkt aus unserer Ausstellung stammen. Grundsätzlich kann man aber gerne während unserer Öffnungszeiten, oder nach Terminvereinbarung, zu uns kommen, um Wünsche und Ideen zu besprechen. Wir machen fast alles möglich.“

Nicht nur als Experten für Grabgestaltung haben Steinmetze eine besondere Beziehung zum November. Der Monat bietet auch vielen anderen Menschen Raum für Erinnerung, Dankbarkeit und die Wertschätzung des Lebens. In einer Zeit, die oft von Hektik geprägt ist, lädt er uns ein, innezuhalten und uns auf das Wesentliche zu besinnen. Er erinnert uns daran, dass der Tod Teil des Lebens ist und dass die Erinnerung an geliebte Menschen ein wertvolles Gut ist, das es zu pflegen gilt.

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