Wenn der Energieberater klingelt

Ahaus, Raesfeld und Südlohn ziehen Bilanz des Beratungsprogramms „Haus zu Haus“/ 441 Eigentümer informierten sich über energetische Sanierung

Kreis Borken (pd). Bei 637 Haushalten in Ahaus, Raesfeld und Südlohn haben die Energieberater Thomas Venhorst und Werner Vogelsang in den vergangenen Monaten angeklingelt. 441 Hausbesitzer nutzten spontan die Möglichkeit und ließen den energetischen Zustand ihrer Immobilie unter die Lupe nehmen. Deshalb haben die Träger der Kampagne „Haus zu Haus“ jetzt im Borkener Kreishaus ein positives Fazit des Angebots gezogen. Das Beratungsprogramm ist ein Kooperationsprojekt des Kreises mit den Kommunen, der Sparkasse Westmünsterland, der Kreishandwerkerschaft Borken sowie der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Borken.
Die Energieberater von der Service-GmbH der Kreishandwerkerschaft Borken zeigten den Bürgerinnen und Bürgern auf, wie sie ihre Immobilien so modernisieren können, dass sie zukünftig deutlich weniger Energie verbrauchen. Vor allem bei einem Besitzwechsel werde eine Sanierung angepackt hat Thomas Volmer von der Sparkasse Westmünsterland  beobachtet. Bei immer mehr jungen Familien gehe der Trend inzwischen weg vom Neubau hin zum Kauf einer gebrauchten Immobilie, so Volmer. Die Sparkasse Westmünsterland unterstützt die Kampagne „Haus zu Haus“ finanziell. So entstehen für die Bürgerinnen und Bürger keine Kosten.
„Ich hoffe, dass die Beratung für viele Hausbesitzer ein Impuls war, die energetische Sanierung anzupacken“, erklärt Michael Tacke, Technischer Beigeordneter der Stadt Ahaus. Der Südlohner Bürgermeister Christian Vedder ist überzeugt, dass die Hausbesuche Wirkung zeigen. „Sie haben ein stärkeres Bewusstsein für mögliche Verbesserungen geschaffen“, so Vedder. Er lobte die neutrale Beratung durch die Experten der Service-GmbH der Kreishandwerkerschaft. Raesfelds Bürgermeister Andreas Grotendorst berichtete von einer Anfragewelle, die das Rathaus erreicht habe. „Anfangs waren viele skeptisch, am Ende wollten ganz viele mitmachen.“
Der Kreis Borken hat die Kampagne „Haus zu Haus“ im Rahmen seines Klimaschutzkonzeptes initiiert. Dieses ruht auf drei Säulen. Erstens will es zur Energieeinsparung beitragen, zweites die Effizienz der Energienutzung steigern und drittens den Ausbau regenerativer Energien vorantreiben. Der Leitende Kreisbaudirektor Hubert Grothues sieht dabei vor allem in der Gebäudesanierung großes Potenzial. 70 Prozent der Wohngebäude im Kreis Borken, das sind rund 68.000 Häuser, seien vor 1987 gebaut worden. „Als Heizöl noch billiger als gutes Dämmmaterial war, dachte man kaum an den Energieverbrauch eines Hauses.“
Im kommenden Jahr soll das Beratungsprogramm fortgesetzt werden. In welchen Kommunen die Bürgerinnen und Bürger dann zum Zuge kommen, ließen die Projektpartner noch offen. Wer schon jetzt Beratung sucht, dem empfiehlt der Kreis Borken, Kontakt zu einem Energieberater in der Region aufzunehmen. Eine Adressliste findet sich unter anderem im Internet unter www.alt-bau-neu.de oder in der Broschüre „Energetische Gebäudemodernisierung im Kreis Borken – Gewusst, wer, was, wie, wo!“, die der Kreis auf Anfrage kostenlos zur Verfügung stellt. Infos hierzu gibt es bei Anne-Katrin Schlüter aus dem Fachbereich Natur und Umwelt, Tel. 02861/82-1436.

Foto: Ein positives Fazit zogen (v.l.) Südlohns Bürgermeister Christian Vedder, Thomas Volmer (Sparkasse Westmünsterland), Edith Gülker (Kreis Borken), Martina Stipping (Sparkasse Westmünsterland), Energieberater Werner Vogelsang, Anne-Katrin Schlüter (Kreis Borken), Michael Tacke (Technischer Beigeordneter der Stadt Ahaus), der Raesfelder Bürgermeister Andreas Grotendorst, Energieberater Thomas Venhorst und der Leitende Kreisbaudirektor Hubert Grothues.

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