Gemeinsam mit den Jugendlichen des evangelischen Lukaszenturm Raesfeld hat Ady Schweitzer am Sonntag, parallel zum Kappesmarkt und auf dem Bürgersteig vor der Kirche, die Pogromnacht in Raesfeld sensibel und symbolisch mit einem „Haus der Erinnerung“ dargestellt.

Auf Schautafeln aus Plexiglas waren unter anderem die Straßen aufgezeichnet, wo in Raesfeld jüdische Familien wohnten, ein Querschnitt der ehemaligen Synagoge sowie eine Liste von den Raesfelder Männern, Frauen und Kindern, die im KZ ihr Leben ließen. Die Beschilderung auf Plexiglas war ein wohlbedachter Bezug auf die eingeworfenen Fensterscheiben in der Progromnacht. Nicht alle vorbeiziehenden Kappesmarktbesucher waren unbedingt erfreut oder erbaut über die Konfrontation der Geschichte. Äußerungen wie „muss so etwas an einem Tag gemacht werden, wo doch der schöne Kappesmarkt ist“, oder „wir müssen irgendwann auch mal vergessen und die alte Geschichte ruhen lassen“ waren nur einige der Aussagen der Tagestouristen. Ady Schweitzer und seine Jugendlichen haben jedenfalls ihr persönliches Ziel mit dem Projekt erreicht: Immer wieder die Erinnerungen an dieses grauenvolle Verbrechen wach rufen. Nicht vergessen, darüber reden und diskutieren.