Konzert mit den „Strauhspier“ sorgte für heitere Stunden
Der Heimatverein Raesfeld lud am Freitagabend zu einem Konzert der besonderen (Mund)-Art mit der dreiköpfigen Band die „Strauhspier“ in den Vennekenhof ein. „Wir hoffen, dass wir alles heute Abend auch verstehen“, bedachte einleitend Karl-Heinz Tünte vom Heimatverein.
Seine Sorge war berechtigt, denn die drei Musiker aus Rheine haben, wie selber sagten, die plattdeutsche Sprache nicht mit in die Wiege gelegt bekommen. „Wir haben unser Plattdeutsch erst durch die Musik kennengelernt. Sind also Nativ-Speaker“, verriet Nikolaus Evers. Die Blues-Band präsentierten Lieder in Plattdeutsch, mit viel Wortwitz. Eine Hommage an das Leben im Münsterland. Dazu gehörten Kompositionen vom Heimatdichter August Wibbelt und dem Lied „So mögg ick sein“. „Wenn wir einen schönen Tag hatten und zurückblicken und alles hat gepasst, dann blicken wir gerne zurück. Da hatte der Alte mit seinem Text mal recht gehabt“, so Sänger und Mundharmonikaspieler Hermi Süken.
Hervorragend musikalisch umgesetzt hat das Trio unter anderem englische Rockmusik von John Lennon in plattdeutscher Sprache.
Rund 50 Besucher kamen schnell ins Wippen und sangen teilweise sogar mit. Der große Beifall aus den Reihen des Publikums feuerte das gutgelaunte Trio an. „Wir hoffen, dass wir den Spannungsbogen noch erhöhen können“, lautete die Antwort. Und wer an diesem Abend überhaupt kein Wort verstand, der bekam dennoch Hörgenuss auf sehr gutem Niveau geboten. Dass in einem plattdeutschen Konzert mehr als Musik, sondern viel Gefühl drin ist, verstanden die Zuhörer schnell. Auch diejenigen, für die die plattdeutsche Sprache eher „böhmische Dörfer“ sind. Petra Bosse