Presseerklärung der Bürgerinitiative „Rettet Aelkes“ zum Kauf des „Aelkeshof“ durch die Kirchengemeinde St. Martin
310 Unterschriften für den Erhalt hat die Bürgerinitiative bis dato zusammen!
Wir freuen uns, dass es der Kirchengemeinde Raesfeld zumindest vorerst gelungen ist, den „Aelkeshof“ vor dem Abriss zu bewahren.
Da das erklärte Ziel unserer Bürgerinitiative die Erhaltung des historischen Gebäudes ist, stellt sich für uns die Frage, ob auch die Kirchengemeinde St. Martin sowie die politische Gemeinde Raesfeld dieses Interesse teilt.
Nach Aussage der zuständigen Sachbearbeiterin für Denkmalpflege vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), Münster, ist der „Aelkeshof“ als eines der älteren Häuser des alten Kirchrings, insbesondere an der Weseler Straße und der Klümperstraße, in der „Kulturgutliste“ von 1980 gelistet. Die genannten Häuser sind entweder schon als Denkmal anerkannt oder sind einer entsprechenden Prüfung durch das LWL wert.
Große Frage
Man fragt sich natürlich, wie es sein kann, dass dem bisherigen Eigentümer trotzdem die Abrissgenehmigung für das 125 Jahre alte, ortsprägende Gebäude erteilt worden ist?
Ist hinreichend geprüft worden, ob der „Aelkeshof“ Denkmaleigenschaften nach dem Denkmalschutzgesetz besitzt? Über die Eintragung in die Denkmalliste entscheidet gemäß Denkmalschutzgesetz die untere Denkmalbehörde „im Benehmen“ mit dem Landschaftsverband. Hat sich die Gemeinde Raesfeld als Untere Denkmalbehörde, mit dem Amt für Denkmalpflege „ins Benehmen gesetzt“ und dessen fachkompetente Zustimmung eingeholt oder die Absicht das jetzt zu tun?
Finanzielle Vorteile
Für den neuen Eigentümer, die Kirchengemeinde St. Martin, könnten sich durch eine Unterschutzstellung des „Aelkeshof“ als Denkmal deutliche finanzielle Vorteile ergeben.
In diesem Fall könnten Zuschüsse aus Mitteln der Denkmalpflege beantragt werden. Im Bereich von Ortskernen ist das zurzeit, nach Aussage des LWL, aussichtsreich. Wenn das Gebäude zumindest in Teilen eine soziale Funktion, wie z.B. als Pfarrheim, bekommt, könnten für einen Umbau zudem auch Zuschüsse aus Städtebaufördermitteln beantragt werden.
Denkmalschutz bedeutet nicht konservieren, sondern entwickeln und bewahren
Daher gibt es sicherlich zahlreiche Möglichkeiten, hinter der historischen Fassade einen Pfarrsaal bzw. einen Ort der Begegnung für Raesfelder Bürger zu schaffen.
Wir sind äußerst motiviert, daran intensiv mitzuarbeiten und streben daher baldige Gespräche mit Pfarrer Kenkel, den Vertretern der Kirchengemeinde, den Vertretern der Raesfelder Gemeindeverwaltung und den Vertretern der Parteien an.
Vielleicht kann es ja gelingen, gemeinsam eine Lösung zu entwickeln, die alle Raesfelder zufriedenstellt.
Offenes Haus
Wir könnten uns zum Beispiel vorstellen, dass das neue Pfarrheim unter Erhalt des historischen Gebäudeteiles vom „Aelkeshof“ entstehen könnte. Denkbar wäre im historischen Gebäudeteil auch eine Nutzung als Kolpinghotel in Kombination mit einem neuen Pfarrheim in einem anzubauenden Gebäudeteil als Ersatz für den unschönen 60ziger Jahre Anbau. Auch ein Bürgerzentrum in Kombination mit einem Pfarrheim als offenes Haus für alle Bürger und Besucher Raesfeld scheint uns eine mögliche Variante. Vielleicht gelingt es bei allen denkbaren Varianten und Kombinationen in Teilbereichen des „Aelkeshofes“, Gaststätte und Hotel im Ortskern zu erhalten.
Bebauungsplan-Entwurf für den Dorfkern
Im Februar diesen Jahres hat der Rat der Gemeinde Raesfeld beschlossen einen Bebauungsplan-Entwurf für den Dorfkern, der insbesondere Gastronomie und Einzelhandel fördern soll, aufzustellen. Das begrüßen wir ausdrücklich und möchten uns im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung bei der der Entwicklung des Bebauungsplanes einbringen.
Vorkaufsrecht
In diesem Zusammenhang stellt sich natürlich die Frage ob die Gemeinde Raesfeld ihr Vorkaufsrecht geprüft hat oder jetzt die Absicht hat, dieses zu tun und ggf. auszuüben?
Für uns gehört der 120 Jahre alte „Aelkeshof“ zur Identität von Raesfeld!
Der „Aelkeshof“ darf keinesfalls durch ein neuartiges Gebäude ersetzt werden weil er wichtiger Bestandteil unseres Dorfes ist und die ortskernprägende Bausubtanz, dafür werden wir uns als Bürgerinitiative mit großer Energie und Leidenschaft weiterhin einsetzen und dafür kämpfen.