Rund 100 Besucher kamen zum Fado Konzert mit der portudisieschen Sängerin Dona Rose in Spargelhaus
ERLE. Lieder, die das Herz schwer werden lassen, aber auch die volle Bandbreite mit Liedern voller Wärme und Traurigkeit – bekamen die rund 100 Besucher am Freitagabend von der portugiesischen Fado-Sängerin Dona Rosa im Adelheids Spargelhaus geboten.

Es war bereits das zweite Mal, dass die kleine blinde Sängerin in Raesfeld ein Gastspiel gab. Hautnah vor dem Publikum saß die kleine Frau mit ihrer Triangel und sang von einem „Engel ohne Flügel“ oder träumte von einem „weißen Pferd“. Die Zuhörer lauschten voller Hingabe den folkloristischen Songs, die fast alle die Sonne und das Leben ihrer Heimat Portugal widerspiegelten.

„Ich schließe meine Augen um besser sehen zu können“, hieß es übersetzt in einem Song, den die von Andre Heller entdeckte Portugiesin mit einem scheuem Lächeln, aber voller Hingabe von sich gab. Auf ihrem Repertoire standen, neben einige Eigenkompositionen, hauptsächlich alte traditionelle Lieder, die jedes Kind in ihrer Heimat kennt. In der Hand hielt die kleine Frau eine Textvorlage in Blindenschrift, an der sich die sich orientierte.
Singt in Lissabon auf der Straße
Seit vielen Monaten ist Dona Rosa auf Tournee. In ihrer Heimat Lissabon allerdings reicht das Geld nicht aus, um zu überleben. „Berühmtheit stillt keinen Hunger, hat Dona mal zu mir gesagt. Deshalb singt Dona in Lissabon heute immer noch auf der Straße“, weiß Antonio Horta aus Gelsenkirchen zu berichten. Er ist seit vielen Jahren mit Dona Rosa befreundet und weiß, wie beschwerlich das reale Leben der Sängerin abseits der weltweiten Bühne und dem Rampenlicht in Lissabon ist. Was die kleine Frau mit ihrer rosa Sonnenbrille an diesem Abend fühlte, war schwer erkennbar, da sie äußerlich kaum eine Regung zeigte. Auf Nachfrage, wie es ihr gefällt, so dicht am Publikum zu sitzen und zu singen, verriet sie, dass sie die Atmosphäre mag, das Feeling und die Energie der Menschen spüre, wenn ihnen die Lieder gefallen. Und das mache sie glücklich.
Erst reinhören
„Fado ist eine ganz eigenständige Musik die man entweder nur vor Ort, sprich Lissabon oder bei Dona Rosa hören kann. Es ist ein wenig traurig und man muss es mögen“, so Werner Büsken. „Ich finde das Konzert sehr schön. Am Anfang habe ich aber gemerkt, dass ich mich erst rein hören muss“, fand Hanna Kahl. „Ich finde das Konzert Klasse, denn ich mag Fado wie auch Lissabon, wo ich einen meiner schönsten Urlaube verbracht habe“, sagte begeistert die Dorstenerin Barbara Jenau.
Musikalisch begleitet wurde Dona Rosa von Raul Abreu (Portuguese Guitar) und Inês Vaz (Akkordeon). Petra Bosse