Die Landräte des Regierungsbezirks Münster kamen in Ahaus zu ihrer turnusmäßigen Konferenz zusammen, um aktuelle Herausforderungen wie die finanzielle Lage der öffentlichen Haushalte und die Landschaftsumlage zu diskutieren. Besonders kontrovers war die geplante Kürzung der Zuschüsse für den „Münsterland e. V.“ und die Kreisumlage.
Münsterland/Kreis Borken. Die Landräte des Regierungsbezirks Münster – Dr. Olaf Gericke (Kreis Warendorf), Bodo Klimpel (Kreis Recklinghausen), Dr. Christian Schulze Pellengahr (Kreis Coesfeld), Dr. Martin Sommer (Kreis Steinfurt) und Dr. Kai Zwicker (Kreis Borken) – trafen sich mit Regierungspräsident Andreas Bothe, dem Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, Dr. Georg Lunemann, dem Münsteraner Oberbürgermeister Markus Lewe und dem Hauptgeschäftsführer des Landkreistages NRW, Dr. Martin Klein, in der Berufsbildungsstätte Westmünsterland (BBS) Ahaus. Bürgermeisterin Karola Voß und BBS-Geschäftsführer Jörg Olthues begrüßten die Teilnehmer zu Beginn der Konferenz.
Herausforderungen für öffentliche Haushalte
Ein zentrales Thema der Tagesordnung war die angespannte finanzielle Lage der öffentlichen Haushalte. Die Konferenzteilnehmer betonen die Bedeutung des Zusammenhalts der kommunalen Familie in der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Situation. Besonders im Fokus stehen die Landschaftsumlage, mit der die 27 Kreise und kreisfreien Städte in Westfalen-Lippe den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) finanzieren. Die Umlage stellt eine der größten Ausgabenpositionen in vielen Kreis- und Stadthaushalten dar.
Für die Jahre 2025 und 2026 plant der LWL einen Doppelhaushalt, der Entlastungen für die kommunale Ebene vorsieht: Rund 35 Millionen Euro im Jahr 2025 und 20 Millionen Euro im Jahr 2026 sollen eingespart werden. Gleichzeitig setzt der LWL seinen Konsolidierungskurs fort.
Kritik an Kürzungen für den „Münsterland e. V.“
Die Landräte kritisierten scharf den Antrag von Grünen, SPD, Volt und FDP im Münsteraner Stadtrat, den städtischen Zuschuss für den „Münsterland e. V.“ ab 2026 zu halbieren. Sie betont, dass die regionale Marketinginitiative zentrale Aufgaben in den Bereichen Wirtschaft, Tourismus, Kultur und Regionalagentur bündelt und damit eine Schlüsselrolle im Wettbewerb mit anderen Regionen einnimmt – insbesondere bei der Gewinnung von Fachkräften.
Die geplante Kürzung gefährde außerdem wichtige ökologische Projekte wie die „Öko-Modellregion“ und die regionale Produktvermarktung. Eine Schwächung der Kooperation im Münsterland und der überregionalen Außenwirkung seien die Folge.
Fazit der Tagung
Die Tagung der Landräte verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen die Kommunen im Regierungsbezirk Münster stehen. Sie zeigten jedoch auch Wege auf, wie die kommunale Zusammenarbeit gestärkt und finanzielle Entlastungen erreicht werden können, um die Region zukunftsfähig zu gestalten.