Fröhliches Treiben herrschte am Donnerstagmorgen auf dem Schulhof und in den einzelnen Klassenräumen der Alexanderschule. Anstatt Mathe und Deutsch, standen Spiele und Aktionen auf dem Stundenplan. „Ich freue mich, dass ich alle Kinder, die in Raesfeld und Erle zu Hause sind, heute hier begrüßen kann und sich jeder Einzelne dazugehörig fühlt, denn Zugehörigkeit möchten wir mit diesem Tag zum Ausdruck bringen“, begrüßte Schulleiter Matthias Stroetmann die Schülerinnen und Schüler an diesem Morgen.
„Wir sind als Schule ohne Rassismus ausgezeichnet worden. Deshalb haben wir auch unsere ganzen Säulen bunt angestrichen, und ich finde, dass jede Säule für sich schon sehr schön aussieht. Alle Säulen zusammen aber machen erst die Farbenfroheit und die Lebendigkeit aus“, so Stroetmann, der damit seinen Schülern einen Wink Richtung der Nationalitäten gab, die momentan das Raesfelder Schulbild prägen.
„Ich denke, dass es mit uns Menschen genauso ist. Jeder für sich ist schon klasse, aber jeder mit seinen Fähigkeiten und Eigenschaften zusammen ergibt erst so ein buntes und schönes Bild“.
Nachdem das Schulorchester alle Besucher mit einem musikalischen Ständchen begrüßte, schwirrten danach sofort die Schulkinder los um sich beim Schach spielen, Vokabelquiz, beim Töpfern oder bei sportlichen Aktivitäten zu treffen und gemeinsam zu spielen.

Bedingt durch die Sprachbarrieren vieler Flüchtlingskinder, standen sich die Kinder teilweise noch etwas unbeholfen gegenüber und wussten so recht, was sie nun machen sollten. Andere Kinder wiederum gingen ohne Scheu aufeinander zu und versuchten sich mit Händen und Füßen zu unterhalten. Nicht nur bei den Schülern, sondern auch für das Lehrerkollegium hat sich der Schulalltag in den letzten Monaten stark verändert. „Wir müssen bisher die Situation mit den Flüchtlingen alleine stemmen und haben keine zusätzlichen Mittel an Personal bekommen.
Es ist eine echte Herausforderung. Zwei Förderschullehrer und eine Referendarin haben sich reingearbeitet und geben jetzt Deutsch als Zweitsprache“, so Stroetmann.
Bisher hält es die Schule so, dass die Schüler den größten Teil der Zeit in normalen Regelklassen sind, einzeln verteilt, und zu insgesamt acht Stunden Deutsch als Zweitsprache extra gesondert unterrichtet in der Flüchtlingslerngruppe extra unterrichtet werden. „Klar es könnte immer mehr sein. Je jünger die Schüler, um so stärker habe ich den Eindruck, dass sie offener sind, und sich auf die deutschen Schüler mehr einlassen. Bei den ältern Kindern ist nicht alles so ganz einfach, denn ich denke, dass sie schon ganz andere Erfahrungen gemacht haben und es ihnen dadurch schwerer fällt, sich hier in unserem Schulleben zu integrieren“, so Stroetmann.
Insgesamt 14 Flüchtlingskinder besuchen die Alexanderschule. Eingeladen waren aber an dem „Tag der Begegnung“ die Grundschulkinder aus Raesfeld und Erle.