Zukünftig weniger Stein- und Schottervorgärten in der Gemeinde?
In den Vorgärten von Neubaugebieten der Gemeinde verdrängen immer mehr Stein – und Schottervorgärten blühende Pflanzen. Bündnis 90/ Die Grünen haben sich in der Fraktion Gedanken gemacht, wie die Gemeinde Raesfeld zukünftig eine Vorbildfunktion übernehmen könnte.
Grüne Natur in Vorgärten ist bei vielen Bürgern nicht mehr die erste Wahl. Funktionale und designte Steingärten, sorgen zunehmend für Unmut bei Freunden blühender Flächen.
Dramatisches Artensterben
Für Naturschützer passen „Steinwüsten“ nicht in die Dörfer vieler Regionen. Grund: Steingärten haben weitreichende Folgen für und unsere grundsätzliche Ökologie.
Das mittlerweile auch in den Medien angekommene dramatische Artensterben von Bestäubern wie Schmetterlingen, Kultur- und Wildbienen und vielen anderen Arten hat längst bedrohliche Ausmaße angenommen. Vorgärten sind deshalb für etliche Insekten das letzte Refugium.
Bündnis 90/ Die Grünen haben sich in der Fraktion Gedanken gemacht, wie die Gemeinde Raesfeld eine Vorbildfunktion übernehmen könnte. Besonders jetzt, im Rahmen des anstehenden Bebauungsplanes in der Stockbreede.
Artenschutzgerechte Vorgärten
Hier könnte sie bereits bei der Vergabe von Grundstücken festlegen, dass die Bürger ihre Vorgärten artenschutzgerecht anlegen. Sie reichten diesen Vorschlag bei der Gemeinde ein.

In Raesfeld gibt es zahlreiche Vorgaben in den Bebauungsplänen. Dazu gehören zum Beispiel die Dachneigung, die Farbe der Dachziegel, des Klinkers und auch die Höhe des Gartenzauns. „Warum kann man nicht solche Rahmenbedingungen formulieren, wie zum Beispiel die Gestaltung der Vorgärten, die Maßnahmen zum Artenschutz darstellen?“, so Holger Lordieck (Fraktionsvorsitzende).
Tote Flächen
Nicht alle Dorfbewohner finden Steingärten, die teilweise in Raesfeld und Erle ganze Straßenzüge zieren, gut.
„Ich habe mich schon sehr darüber geärgert, dass immer mehr Vorgärten versteinern und nicht mehr bunt sind“, sagt Klaus Werner. Er ist der Meinung, dass wir mehr an unsere Natur denken sollten. „Grün ist Leben für unsere Vögel und die sind ohne Insekten nicht lebensfähig“. Deshalb sieht Werner auch keine Bevormundung, wie er sagt, wenn es Vorlagen hinsichtlich der Gestaltung der Vorgärten vonseiten der Gemeinde gibt. „Wer ein Haus baut, bekommt auch Vorgaben zum Beispiel, wie hoch die Hecke sein darf oder über die Dachneigung. Warum also nicht auch Vorgaben hinsichtlich einer Bepflanzung von Vorgärten festlegen“, so Werner.
Eine Vorgabe vonseiten der Gemeinde hinsichtlich der Vorgartengestaltung findet Christa Roring nicht schlecht. „Die vielen Steingärten finde ich schrecklich. Es sollte ein Mittelmaß geben, Naturstein mit Sträuchern und Blumen. Nur Steingärten sollten verboten“, so Roring. Sie ist für einen Kompromiss zwischen Gemeinde und Hausbesitzer.
Arno Brömmel findet Steingärten grauenhaft, wie er sagt. „Da ist kein Leben drin. Sie sind einfach eine tote Fläche“.
Petra Bosse
Ich denke jeder soll selber entscheiden wie er seinen Garten gestaltet