Auf dem Weg zur Gigabit-Gemeinde – Raesfeld startet Erschließung der Außenbereiche
Es ist soweit. Die Außenbereiche von Raesfeld und Erle bekommen bis Ende 2019 alle schnelles Internet der Deutschen Glasfaser. Der offizielle Spatenstich erfolgte am Montagmorgen am Venneken Weg, kurz hinter der Issel Quelle.
RAESFELD. Bürgermeister Andreas Grotendorst strahlte am Montagmorgen mit der Sonne beim offiziellen Pressetermin um die Wette. Kein Wunder, denn am Montag wurde offiziell mit dem Spatenstich der Ausbau für Glasfaser in den Außenbereichen begonnen.
Mit dem ersten Spatenstich, kurz hinter der Issel-Quelle, für die Außenbereiche in Raesfeld und Erle, tritt der Glasfaserausbau in der Gemeinde in die letzte Phase. Bis Dezember 2019 sollen voraussichtlich die Bauarbeiten dauern.
Erste Kommune im Kreis
Danach ist Raesfeld die erste Kommune im Kreis Borken, in der ein Versorgungsgrad von 100 Prozent beim Breitbandausbau erreicht ist. Gestartet wird im Nordbereich von Raesfeld. Die Erler müssen leider noch etwas warten, denn dort beginnen die Ausbauarbeiten erst im nächsten Jahr.
Um dieses Bauvorhaben umzusetzen, musste die Gemeinde, allen voran der 1. Beigeordnete Martin Tesing und Daniel Knufmann von der Verwaltung, für die Erschließung der Außenbereiche zahlreiche bürokratischen und organisatorischen Hindernisse überwinden. „Ich bin sehr stolz darauf, dass wir so einen dicken Fisch an den Haken bekommen haben“, so Grotendorst.
Gesprochen wird hier von insgesamt 4.208.632 Euro Fördermittel vom Land und Bund, welches die Gemeinde sicherstellen konnte. Mit diesem Geld können nun 565 Haushalte in den Raesfelder Außenbereichen mit Glasfaser-Anschlüssen versorgt werden. Das entspricht pro Haushalt einer durchschnittlichen Förderung von circa 7500 Euro pro Anschluss.
Großes Lob
Ein großes Lob gab es von Bürgermeister Grotendorst und seinem Stellvertreter Hans-Dieter Strothmann, für die „stramme Leistung“ von Martin Tesing und Daniel Knufmann. Für die Förderung durch das Land NRW und dem Bund, mussten ein mehrstufiges Antragsverfahren durchlaufen und umfangreiche, rechtliche Vorgaben beachten werden.
So enthielt der Bewilligungsbescheid des Bundes zum Beispiel rund 100 Seiten umfassende Bestimmungen und Auflagen, die die Gemeinde einhalten muss. Mit ins Boot geholt werden konnten auch, um dieses Projekt zu verwirklichen, zahlreiche unterschiedliche Akteure, darunter die Bezirksregierung, die Bundesnetzagentur und Beratungs- und Telekommunikationsunternehmen.
Am Ende des vorgeschriebenen EU-weiten Ausschreibeverfahrens konnten sich die Firmen epcan GmbH und Muenet gemeinsam mit den Stadtwerken Borken durchsetzen. Hans-Dieter Strothmann sprach seinen Glückwunsch für den Mut zu diesem Projekt aus und lobte den großen Einsatz von Tesing und Knufmann. „Sie beide haben sich tief in die Materie eingearbeitet. Diese war nicht nur technisch, sondern auch rechtlich über zweieinhalb Jahre sehr arbeitsintensiv und umfassend. Es mussten jede Menge „Player unter einem Hut“ gebracht werden. Das war einfach eine Meisterleistung“.
Königslösung des Breitbandausbaus
In drei Bauabschnitten aufgeteilt, starten die Bauarbeiten und sollen voraussichtlich bis zum Dezember 2019 andauern. Danach wird jeder Haushalt in Raesfeld, Erle und Homer die Möglichkeit haben, in den Genuss eines schnellen Internetanschlusses zu kommen.
Die Gemeinde Raesfeld wird damit im Kreis Borken die erste Kommune sein, die einen vollständigen Ausbau mit Glasfaser „bis ins Haus“ realisieren konnte. „Für uns hat sich alle Mühe gelohnt. Die Möglichkeit, alle Haushalte mit Glasfaser bis ins Haus versorgen zu können, stellt die Königslösung des Breitbandausbaus dar. Durch die flächendeckende Versorgung ist es uns gelungen, die Gemeinde Raesfeld für die digitale Zukunft aufzustellen“, betonte ein äußerst zufriedener Bürgermeister Andreas Grotendorst.
Zahlen und Faktendes Ausbau mit Glasfaser
Für die Erschließung der Außenbereiche umfasst der Umfang der Tiefbauarbeiten rund 114 Kilometer. Dafür wird größtenteils ein Pflug im Einsatz sein.
Rund 221 km Leerrohre und 406 km Glasfaser müssen verlegt werden. 565 Haushalte können dann in den Raesfelder Außenbereichen an das schnelle Netz für einen monatlichen Betrag von 99 Euro angeschlossen werden. Petra Bosse
Siehe auch: Glasfaser für Außenbereiche