Scheidungen in NRW steigen erstmals seit 16 Jahren – Kreis Borken mit leichtem Rückgang
Im Jahr 2024 ist die Zahl der Scheidungen in Nordrhein-Westfalen erstmals seit 2008 wieder angestiegen. Nach Angaben von Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) ließen sich im vergangenen Jahr 29.578 Ehepaare scheiden – ein Anstieg um 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Trotz der Trendumkehr lag die Zahl damit auf dem zweitniedrigsten Stand der vergangenen zwei Jahrzehnte. Im Jahr 2008 hatte die Zahl der Scheidungen noch bei 46.098 gelegen.
Entwicklung im Kreis Borken: Anstieg zum Vorjahr, aber Rückgang im Zehnjahresvergleich
Im Kreis Borken wurden im Jahr 2024 insgesamt 600 Ehen geschieden. Das entspricht einem Anstieg gegenüber 2023, als 529 Scheidungen registriert wurden. Dennoch liegt die aktuelle Zahl deutlich unter dem Niveau früherer Jahre: 2014 waren es noch 680 Scheidungen, also rund 80 mehr als heute. Auch im langfristigen Vergleich zeigen sich starke Schwankungen:
- 1980: 257 Scheidungen
- 2003: 920 Scheidungen
- 2005: 892 Scheidungen
- 2011: 800 Scheidungen
Gleichgeschlechtliche Ehen: Anstieg bei den Scheidungen
Unter den geschiedenen Ehepaaren waren 2024 landesweit 331 gleichgeschlechtliche Paare. Im Jahr zuvor hatte das Amtsgericht bei 304 gleichgeschlechtlichen Ehen die Scheidung vollzogen. Auch hier ist ein moderater Anstieg zu verzeichnen.
Mehr minderjährige Kinder von Trennungen betroffen
Von den Scheidungen im Jahr 2024 waren in Nordrhein-Westfalen 27.952 minderjährige Kinder betroffen – 3,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit wurde auch bei den betroffenen Kindern eine Trendumkehr verzeichnet. Seit dem Höchststand von über 35.000 betroffenen Kindern in den Jahren 2009 bis 2012 war die Zahl kontinuierlich gesunken, ehe sie 2024 wieder leicht anstieg.