RWE-Tochter Amprion stellt Erdverkabelung in Aussicht

RWE-Tochter Amprion stellt Erdverkabelung auf Teilabschnitten in Borken, Legden und Raesfeld in Aussicht
Kommunen und Netzbetreiber vereinbaren bei Planungen für die 380-kV-Leitung engen Dialog / Landrat Gerd Wiesmann informierte Bürgerinitiativen

Kreis Borken (pd). Den aktuellen Stand ihrer Planungen für den Bau einer 380-kV-Leitung durch den Kreis Borken haben Vertreter der Amprion GmbH, einer Tochter der RWE, am Freitag (16.10.) im Borkener Kreishaus den Vertretern der betroffenen Kommunen erläutert. Im Fokus standen dabei die Auswirkungen des Ende August in Kraft getretenen Energieleitungsausbaugesetzes (EnLAG), das die Trasse zwischen Diele in Niedersachsen und Wesel als Pilotstrecke für die Erdverkabelung definiert. Die Amprion-Vertreter erklärten, dass sie nach ersten Prüfungen eine Erdverkabelung auf Teilabschnitten in Borken, Raesfeld und Legden als sinnvoll erachten. Am Montag (19.10.) informierte Landrat Gerd Wiesmann die Vertreterinnen und Vertreter der Bürgerinitiativen „Pro Erdkabel NRW“ über den Verlauf des Gesprächs.
Das Treffen von Kreis und Kommunen mit Amprion schließt an ein Arbeitsgespräch im Juni des vergangenen Jahres an. In der Zwischenzeit hat Amprion alle Aufgaben der RWE Transportnetz GmbH übernommen. „Ziel des Termins war es, zu erfahren, wie Amprion die neuen Möglichkeiten und den Pilotcharakter des EnLAG umsetzen wird, welche verwaltungstechnischen und planungsrechtlichen Schritte anstehen und wie die Belange der Kommunen sowie der Bürgerinnen und Bürger berücksichtigt werden können“, erklärte Landrat Gerd Wiesmann. Der Kreistag hatte ihn beauftragt, bei Amprion auf die Umsetzung der Erdverkabelung auf Teilabschnitten hinzuwirken.
Die Amprion-Vertreter sicherten zu, den Pilotcharakter zu nutzen und auf Teilstrecken im Kreis Borken Erdverkabelung vorzunehmen. Im Blick haben sie dabei Abschnitte in unmittelbarer Nähe der geschlossenen Orte. Geprüft hat Amprion zunächst, wo die nötigen Mindestabstände zur Wohnbebauung einzuhalten sind und wo die notwendige wirtschaftliche und technische Effizienz laut EnLAG gegeben ist. Amprion orientiert sich bei seinen Plänen für den 380-kV-Ersatzneubau an der aktuellen 220-kV-Trasse, wird im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens aber auch Alternativtrassen, wie etwa entlang der A 31, in den Blick nehmen.
In einem nächsten Schritt wird Amprion mit den Bezirksregierungen in Münster und Düsseldorf die Zuständigkeiten abklären. Schon im Vorfeld des Planfeststellungsverfahrens, das in mehrere Abschnitte aufgeteilt werden soll, will Amprion weitere Gespräche mit den betroffenen Kommunen und Eigentümern führen. Amprion sieht auch eine vertiefende Information der Öffentlichkeit, unter anderem im Internet, vor. Mit der Fertigstellung der 380-kV-Leitung rechnet Amprion frühestens im Jahr 2015.
Am Freitag vereinbarten die Teilnehmer des Treffens, in künftige Gespräche auch die Bundesnetzagentur einzubeziehen. Sie wacht über den Wettbewerb auf dem Strommarkt und muss die Kosten für den Leitungsausbau genehmigen. Zu dem Gespräch am Freitag im Kreishaus eingeladen waren Vertreter der Gemeinden Heiden, Legden, Raesfeld, Schöppingen und Velen sowie der Städte Borken und Gescher. Mit dabei war auch der Bürgermeister der Gemeinde Metelen (Kreis Steinfurt).

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