Gut fünf Monate nach der Grundsteinlegung konnte am Dienstag das Richtfest des neuen Gemeinschaftshauses Martinus gefeiert werden. Trotz widriger Wetterbedingungen ließen sich weder Gäste noch Handwerker die Laune verderben. Zwischen Hammerschlägen, humorvollem Reden und einem Schnäpschen zur Stärkung war die Stimmung auf dem Gerüst und unter den Gästen ausgelassen.
Es war nass, kalt und ungemütlich. Doch das hielt die Raesfelder nicht davon ab, das Richtfest für das neue Gemeinschaftshaus Martinus mit Spannung zu feiern.
Am Dienstagnachmittag standen Pastor Dr. Fabian Tilling, Architekt David Neuhann und Bürgermeister Martin Tesing auf dem Gerüst, bereit für das traditionelle Einschlagen der letzten vier Nägel in den Dachbalken.
Rund 200 beherzte Hammerschläge
Schreinermeister Martin Elskemper sprach den Richtspruch und hatte zuvor kräftig mit angepackt, um die Nägel in die Dachbalken zu treiben. Ohne seine Unterstützung hätte es wohl noch Stunden gedauert. Die rund 200 beherzten Hammerschläge und ein Schnäpschen zur Stärkung hielten die Stimmung oben, während die Gäste das Geschehen aus sicherer Entfernung verfolgten und den erfolgreichen Abschluss mit Applaus belohnten.
Raesfeld braucht ein Dach für die Gemeinschaft
Pfarrer Dr. Fabian Tilling zeigte sich erfreut darüber, dass trotz des unfreundlichen Wetters so viele Raesfelder gekommen sind. „Das zeigt, Raesfeld braucht ein Dach, unter dem wir gemeinsam feiern können“, betonte er. Dabei richtete er herzliche Grüße an die Nachbarn und die zahlreich erschienenen Vertreter der Gemeinde und Kirche. Neben Fraktionsvertretern des Gemeinderats und Repräsentanten des Bistums Münster waren auch Vertreter der evangelischen Kirchengemeinde, der Schulen, Kindergärten und des Kirchenvorstands anwesend.
Einen besonderen Dank sprach Tilling den Zimmerleuten, dem Architekten, dem Ingenieurbüros und dem Bauleiter aus. Diese, so Tilling, seien „ein unschlagbares Trio“, das unermüdlich an dem Projekt gearbeitet habe.
„Einige, die den normalen Baustellenalltag kennen, werden überrascht sein, wie sauber und ordentlich alles hier aussieht“, fügte Tilling hinzu, der auf die beeindruckende Vorbereitung der Handwerker hinwies.
Martinus – Ein Haus für alle
Bürgermeister Martin Tesing hob in seiner Ansprache die Bedeutung des neuen Gemeinschaftshauses für Raesfeld hervor. „Das Haus Martinus soll ein Ort werden, an dem Menschen aus allen Bereichen der Gesellschaft zusammenfinden“, erklärte er und lobte die enge Zusammenarbeit zwischen kirchlicher und politischer Gemeinde, die dieses Projekt erst ermöglicht habe. Besonders das beeindruckende Ausmaß des Festsaals habe viele der Anwesenden überrascht und gezeigt, wie viel Raum hier für gemeinsame Aktivitäten entstehe.
Tesing unterstrich die Wichtigkeit von Begegnungen über gesellschaftliche und politische Grenzen hinweg. „Grenzüberschreitende Begegnungen zwischen Kirchen und verschiedenen politischen Gruppierungen fördern den zwischenmenschlichen Austausch und stärken das Gemeinschaftsgefühl in Raesfeld“, betonte er. Ein Blick auf die Gästeliste, die von Vertretern der Nachbarschaft über Schulen bis hin zu verschiedenen Institutionen reichte, zeigt bereits die breite Akzeptanz und Vorfreude auf das neue Haus.
Ein Jahr Baugeschichte: Rückblick und Ausblick
Georg Badurczyk, Vorsitzender des Kirchenvorstands, ließ in seiner Rede das vergangene Baujahr Revue passieren und sprach von den Herausforderungen, die die Rohbauarbeiten mit sich gebracht hatten. „Das Wetter spielte nicht immer mit, und die Arbeiten waren handwerklich anspruchsvoll“, erklärte er. Dennoch sind die Rohbauarbeiten inzwischen weit fortgeschritten, und nach dem heutigen Richtfest könnte bald mit dem Verklinkern begonnen werden. Auch die Dachdecker und Trockenbauer stecken bereits in den Startlöchern, um ihre Arbeit aufzunehmen.
Der weitere Innenausbau, so Badurczyk, sei ebenfalls auf einem guten Weg. Details wie Bodenbeläge, Möblierung und elektrotechnische Ausrüstung wurden bereits im Vorfeld geplant, sodass der Ausbau zu Beginn des neuen Jahres reibungslos weitergehen konnte. „Unser Ziel ist es, das Haus Martinus bald in vollem Glanz erstrahlen zu lassen und damit einen Ort zu schaffen, der Raum für gemeinschaftliche Aktivitäten und Veranstaltungen bietet“, schloss er. Noch vor dem Winter soll mit dem Einsetzen der Fenster der Bauch rechtzeitig geschlossen werden.
Musik und gute Laune – ein Abschluss mit Stil
Zum Abschluss des Richtfests spielten die Raesfelder Blasmusikanten auf. Matthias Sümpelmann, Vorsitzender der Burgmusikanten, brachte es auf den Punkt: „Da, wo Gemeinschaft stattfindet, braucht es auch Musik.“ Neben musikalischer Untermalung gab es für die Gäste kalte Getränke und herzhafte Speisen, die dem kühlen Wetter zum Trotz für gemütliche Stimmungen im Rohbau sorgte.