In der Ratssitzung am Montagabend wurde intensiv über die Umgestaltung der Schlossfreiheit in Raesfeld diskutiert.
Der Rat traf Entscheidungen zur Neugestaltung des Areals an der Gräfte, darunter die Installation neuer Fahrradständer und die Bepflanzung mit drei Rotdorn-Bäumen.
Intensive Diskussionen führen zu einem Kompromiss
Bauamtsleiter Bernd Roters berichtete über die Gespräche mit den Anwohnern im Rahmen des Integrierten kommunalen Entwicklungskonzeptes (ILEK). Er erklärte, dass die Anlieger gegen die Aufstellung von Bänken waren, da sie einen unerwünschten Blick auf ihre Häuser und Gärten ermöglichen würden.
Die Baumpflanzung fand jedoch Zustimmung, wobei besonderes Augenmerk darauf gelegt werden soll, dass die Bäume das Schloss nicht verdecken. Roters schlug für die Bepflanzung den Rotdorn vor, der eine maximale Höhe von 2,50 Metern erreicht. „Wir wollen keine Bäume haben, die das ganze Schloss verdecken“, erklärte Roters. Auf die Frage von Volker van Wasen, Fraktionsvorsitzender der UWG, nach alternativen Baumarten sagte Roters: „Wir wollen einen Baum haben, der sich dem Schloss unterordnet und darüber hinaus wenig Laub im Herbst abwirft. Das erfüllt der Rotdorn.“
Flexibilität bei Fahrradständern
Die Gemeinde plant, abbaubare zwei Fahrradständer aus Corten-Stahl der Schlossfreiheit zu installieren, ähnlich denen im Bewegungs- und Bürgerpark. Diese Flexibilität sei laut Roters notwendig, um Platz für die Stände während des Adventsmarktes zu schaffen. Weiterhin sollen Gespräche mit der Kirchengemeinde über zusätzliche Fahrradständer an der Schlosskapelle geführt werden.
Bernhard Bölker von der CDU begrüßte die Maßnahme und schlug vor, auf einige Fahrradständer zu verzichten und stattdessen Bänke aufzustellen sowie die Anzahl der Bäume zu reduzieren. Die SPD forderte die Bänke erneut, jedoch ohne Erfolg. Für Henry Tünte von den Grünen sei es wichtig, dass das Grün zwischen Gräfte und Straße nicht durch Befestigungen beschädigt werde und erhalten bleibe.
Verkehrsregulierung durch Poller
Die Verkehrssituation in der Freiheit wurde ebenfalls thematisiert. Besonders im Sommer, wenn Gäste in der Außengastronomie sitzen, herrscht reger Betrieb, der zu Stress führt. Laut eines Anwohners fahren in den Sommermonaten geschätzt bis zu zehn Fahrzeuge je Stunde in die Freiheit ein. Diese würden vor der Freiheit 24 und der Kuchenkiste unkontrolliert wenden und an Wochenenden werde teilweise hier recht wild geparkt.
Funksender
Es soll nun von der Verwaltung überprüft werden, ob die Freiheit für Nichtanwohner durch versenkbare Poller gesperrt werden kann. Diese sollen von Anliegern und der Feuerwehr über einen Funksender bedienbar sein. Der Rat sprach sich mehrheitlich für eine Polleranlage aus. Während die SPD die Idee kritisch sah, unterstützte Henry Tünte von Bündnis 90/Die Grünen die Maßnahme: „Das ist eine gute Idee, um dadurch dauerhaft die Autos in der Freiheit fernzuhalten.“
Kosten und weitere Schritte
Die Kosten für die Radständeranlage belaufen sich auf 109.500 Euro. Mit erwarteten Fördergeldern in Höhe von rund 71.000 Euro verbleibt ein Eigenanteil von etwa 38.500 Euro.