In der dritten Lebensphase voll angekommen ist der ehemalige Dorstener Pressefotograf Ralph Heeger.
Sein Hobby ist seit gut einem Jahr die Malerei, oder wie es Ralph Heeger ausdrückt „das Spachteln“ mit Acryl-Farben auf Großformatwänden.
Seit dreieinhalb Jahren ist der heutige 65-jährige Un-Ruheständler in Rente. In der Kunst hat sich der Fotograf immer schon ausprobiert. Bereits in den 80ziger Jahren fing Heeger mit Glaskunst an, kreierte autodidaktisch unter anderem Lampen und Spiegel der besonderen Art.
Erst in den letzten Jahren hat er sich intensiver mit der Malerei beschäftigt. „Ich habe immer schon so ein wenig rumgeschmiert und dachte mir dann, dass es an der Zeit ist, mich damit etwas intensiver auseinander zusetzen und mein Potenzial nutzen sollte. Meine dritte Lebensphase hat gerade erst begonnen und soll schließlich nicht verkümmern“, sagte Ralph Heeger, der Fernsehen haßt und nicht als Couch-Potato enden möchte.
Den Begriff „Künstler“ allerdings lehnt er für sich ab. „Künstler ist für mich ein eher überstrapazierter Begriff. Ich sehe mich mehr als `Kunstschaffender´ an“, so Heeger.
Ein Blick in seine Wohnung unterstreicht die Aussage. Jede Ecke und jede Wand hängt voll mit seinen Werken. „Ein wichtiger Aspekt, um mit meiner Kunst weiterzumachen, war der Hinweis eines Freundes, der mir sagte, dass meine Bilder Ähnlichkeiten mit den Bildern von K. O. Götz haben“, so Heeger.
„Figürlich ist nicht mein Ding und ich male nicht nach Zahlen, ich liebe das Abstrakte“, beschreibt Heeger seine rund 40 Werke, die alle aus dem Bauch heraus entstanden sind. „Wenn ich anfange, dann weiß ich nur wie der Untergrund sein soll. Entweder schwarz, weiß oder grau“.
Im Internet ist Ralph Heeger zufällig auf die Seite „Tunnelblick“ gestoßen. Eine Förderstiftung, die sich um psychisch erkrankte Schicksale kümmert, unter der Schirmherrschaft von Schauspieler Horst Janson. „Nicht nur, dass der Stiftungsgründer Mikel Marz aus meiner alten Heimat Solingen kommt, sondern die Idee der Stiftung finde ich gut“. Spontan brachte sich Heeger dort ein, indem er dem Verein nun zwei seiner Großformate für eine Versteigerung spendete.
Für die Zukunft strebt Heeger allerding Ausstellungen an. „Klar möchte ich meine Werke verkaufen. Das ist für mich eine Form von Anerkennung, wenn jemand eines meiner Bilder kauft und ich Geld dafür bekomme“, setzt Heeger pragmatisch hinzu, der sein Rentnerdasein zwischen Kunst und Sport in vollen Zügen genießt.(Bosse)