Stärkster Sonnensturm seit 2003 trifft die Erde. Die US-Wetterbehörde hat vor technischen Störungen gewarnt, die durch einen Sonnensturm der „extremen“ Stufe verursacht werden könnten. Dieser starke Sonnensturm, der stärkste seit 2003, erzeugt auch spektakuläre Polarlichter über Deutschland.
Am Freitagabend verwandelte sich der Himmel über Nordrhein-Westfalen in ein buntes Farbspektakel. Polarlichter, die in unserer Region normalerweise eine Seltenheit darstellen, zierten einmal mehr deutlich sichtbar den Nachthimmel über Dorsten. Ein starker Sonnensturm, der in der Nacht zum 11. Mai tobte, sorgte für dieses außergewöhnliche Himmelsspektakel.
Ursache des Phänomens Aurora Boralis
Derzeit zeigt sich die Sonne besonders aktiv und hat mehrere Sonnenstürme in Richtung Erde gesandt. Durch die Einwirkung des Sonnenwindes, der elektrisch geladene Teilchen enthält, erleuchteten am Freitagabend die Polarlichter den Himmel über Dorsten.
Diese Lichter entstehen, wenn die geladenen Partikel des Sonnenwindes die atmosphärischen Moleküle anregen, Licht einer bestimmten Wellenlänge zu emittieren. So führen beispielsweise angeregte Sauerstoffatome in etwa 120 Kilometern Höhe zu grünen Polarlichtern, während Sauerstoffatome in rund 200 Kilometern Höhe rote Lichteffekte erzeugen. Stickstoffatome tragen zur Entstehung von violett bis blauen Polarlichtern bei.
Weitere Aussichten und Beobachtungstipps
Auch für den Samstag, den 11. Mai, prognostizieren Astronomen weitere Polarlichter über Deutschland. Die Chance, dieses Naturschauspiel zu beobachten, steigt dabei mit der geographischen Breite. Je weiter nördlich man sich befindet, desto wahrscheinlicher ist es, Zeuge dieses faszinierenden Phänomens zu werden.
Polarlichter und ihre technischen Auswirkungen
Polarlichter beeindrucken nicht nur durch ihre Schönheit, sondern können auch erhebliche technische Störungen verursachen. Sie entstehen, wenn geladene Teilchen des Sonnenwindes auf das Magnetfeld der Erde treffen. Diese Teilchen gelangen in die oberen Atmosphärenschichten, wo sie mit Gasen wie Stickstoff und Sauerstoff interagieren und Lichteffekte erzeugen.
Mögliche technische Störungen
Die Interaktion dieser Partikel kann Satelliten stören, die sich in erdnahen Umlaufbahnen befinden. Das verstärkte magnetische und elektrische Feld führt dort oft zu Fehlfunktionen. Auch Navigationssysteme, wie das GPS, leiden unter diesen atmosphärischen Störungen. Sie können die Genauigkeit der Positionsbestimmung herabsetzen.
Am Boden sind vor allem in polnahen Regionen die Stromnetze gefährdet. Geomagnetische Induktion kann in langen Stromleitungen Spannungen erzeugen. Diese Spannungen können Überlastungen und im Extremfall großflächige Stromausfälle verursachen.
Historische Vorfälle in Deutschland
Direkte Störungen durch Polarlichter sind in Deutschland selten, da die geografische Lage weit genug von den Polen entfernt ist. Ein markanter Vorfall war jedoch 2003, als ein starker Sonnensturm auch in Deutschland Polarlichter sichtbar machte. Damals kam es zu kleineren Störungen in der Satellitenkommunikation und leichten Beeinträchtigungen bei GPS-Diensten. Größere Ausfälle, wie sie in höheren Breitengraden vorkommen, blieben jedoch aus.
Wer hat was gesehen?
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