Plattdeutsche Sketche mit den „Brejpottspöllers“ beim plattdeutschen Nachmittag des Heimatvereins Erle
Erle(pd). Einen vergnüglichen plattdeutschen Nachmittag am Sonntag (1.12.) erlebten die Besucher im vollbesetzten Saal von Brömmel-Wilms in Erle. Die großen und kleinen Brejpottspöllers (Plattdeutsch-AGs des Heimatvereins Erle) führten eine ganze Reihe sowohl selbst verfasster als auch in Erler Platt übertragener Sketche auf.
Humorvolle Sketche begeistern das Publikum
Bei dem Sketch „Dat Püggesken un de Kassen“ (Das Ferkel und die Kirschen) von Michel aus Lönneberga konnten die kleinen Schauspieler ihrem Bewegungsdrang freien Lauf lassen. Denn dat Püggesken jagte, berauscht von den vergorenen Kirschen, die Michel auf den Misthaufen geschüttet hatten, den Hahn und die Hühner bis zur Erschöpfung. Bewundernswert ist neben dem urigen Platt aus Kindermund immer wieder auch die aufwendige bunte Kostümierung, in der die Kinder insbesondere in Tierrollen auftreten, wie z. B. auch als Ratten im bekannten Märchen „Denn Rattenfänger van Hameln“.
Rap und Gesang in plattdeutscher Tradition
In der Vorweihnachtszeit passte auch der Rap „Wiehnachten steht vör de Döör, denn Boom, denn will wi schmücken“ in Form eines lustigen Bewegungsrhythmus, bei dem sich die Agierenden mit den Kugeln, Sternen und Kerzen nicht in die Quere kommen durften. Zur Stimmung trug zwischendurch das Singen plattdeutscher Weihnachts- und Heimatlieder bei, die Norbert Sabellek auf der Gitarre begleitete.

Höhepunkt: Der Weihnachtskrimi „Früher was mehr Lametta“
Höhepunkt des Nachmittags war der selbst ausgedachte Weihnachtskrimi „Früher was mehr Lametta“. Der prachtvolle Weihnachtsbaum vor der Gaststätte Brömmel-Wilms ist gestohlen worden. Es herrscht helle Aufregung in Erle. Hauptkommissarin Marleen Haas (Nele Elsner) von der internen Revision hat in Erle die Revierleitung übernommen, um zu überprüfen, ob sich das Revier überhaupt noch lohnt. Sie leitet auch die Untersuchung des Diebstahls, bei dem das ganze Dorf mithilft.
Auflösung des Falls sorgt für Lacher
Der frühere Revierleiter Herbert Zielonka (Malte Elsner) ist damit überhaupt nicht einverstanden und mischt sich dauernd ein. Die Vernehmung von Zeugen nimmt immer spaßigere Formen an. Plötzlich ist der Baum wieder da: Arno Brömmel, der sich selbst spielt, überbringt die erfreuliche Nachricht persönlich. Zum Schluss stellt sich heraus, dass Kommissar Zielonka selbst den Baum gestohlen hat, um mit dem inszenierten Kriminalfall die Daseinsberechtigung des Erler Reviers nachzuweisen. Der Fall wird unter den berühmten Teppich gekehrt.
Langanhaltender Applaus und Wettbewerbserfolg
Langanhaltender Beifall belohnte die gelungenen Auftritte der Brejpottspöllers und die Leistung ihrer Betreuerinnen Ingrid Horstmann, Doris Hülsmann und Hedwig Rentmeister.
Beim plattdeutschen Kreativwettbewerb des Kreises Borken hatten die kleinen Brejpottspöller vor einem Monat mit 21 eingereichten Bewerbungsvideos den dritten Platz mit dem Märchen „Denn dicken, fetten Pannekooken“ gewonnen.