Pastor Franz-Josef Barlage war ein Kirchenmann durch und durch und die Frage nach Gott, die Frage nach Glauben, hatte der verstorbene Erler Pastor schon in jungen Jahren.
Viele Erler werden ihren „Papst“ vermissen. Der am letzten Samstag verstorbene Pastor war seit 1992 in Erle tätig und konnte getreu den Worten „die Menschen auf Trab“ halten. Er war nicht nur in der Kirchen rührig, sondern auch das Leben seiner Umgebung gestaltete Franz-Josef Barlage kräftig mit.
Ein mutiger Mann
„Mein Bruder war ein Mensch mit Ecken, Kanten und viel Herz. Immer wieder konnte ich feststellen, wie liebevoll er mit den Menschen in den Gemeinden umgegangen ist und für sie unermüdlich im Einsatz war. Er war ein leidenschaftlicher Priester“, erzählt seine Schwester Mechtild Pernhorst, die aber auch seinen Mut bewunderte. „Mein Bruder war immer schon ein mutiger Mann der auch Dinge anging und ansprach, die ein wenig manchmal den Rahmen sprengten“, setzte seine Schwester hinzu. Dennoch war Pastor Barlage ein Mann, der ganz nah bei den Menschen und seiner Kirche war. Sein Glaube an den guten und liebenden Gott war für ihn selbstverständlich. „Aber er war auch ein gottsuchender Mensch, der nicht den vorgegebenen Glauben so akzeptierte, sondern sich oft die Frage stellte, wo stehe ich selber und was muss ich als Christ dazu tun“, ergänzt Schwester Mechtild ihre Gedanken an ihren Bruder.
Rührig und aktiv war Barlage nicht nur in Erle, wo er mit viel Einsatz dafür sorgte, dass die Kirche einen neue“ Helm“ bekam. „Bereits in Gronau in der St. Josef Gemeinde, setzte sich mein Bruder für die Rückführung einer Glocke nach Polen ein. Für die damalige Zeit, ein schwieriges Unternehmen“. erinnert sich die Schwester an die 80ziger Jahre.

Guter Geschichtenerzähler
Auf Trab gehalten hat Barlage nicht nur seine Gemeinden, sondern auch seine Familie. „An Weihnachten und Ostern war es früher selbstverständlich, dass mein Bruder zu uns nach Nordkirchen kam und oft brachte er noch seine Kapläne, seine vielen Freunde oder sonstige Leute aus der Gemeinde mit und so war immer was los in unserem Haus“, erinnert sich gerne seine Schwester. „Er hat mich dadurch geprägt, wie er mir Kirche vorgelebt hat“, fügt nachdenklich seine Nichte Astrid hinzu. Nicht nur das, an was sich die Nichte erinnert. „Meine Schwester Barbara und ich verbrachten als Kinder oft viele Tage im Pfarrhaus in Gronau. Das war dort immer eine schöne Zeit. Er konnte so herrlich Geschichten erzählen. Später waren wir gerne zu Besuch in Erle“. Darüber hinaus war er sehr lustig und ein guter Sänger. „Lautstark sang er bei seinem letzten Besuch uns das Schalke-Lied in allen Strophen vor“, fügt Teresa, seine Großnichte hinzu.
Nicht nur „Pastor“ sondern auch „Opa„
Seine Familie war aber durchaus noch größer. Die Kinder Antoinette und Markus von Hanna Mense, seiner langjährigen Wegbegleiterin und Haushälterin, wurden von ihm 35 Jahre begleitet. „Er war für uns immer ein Familienmitglied und wir haben es genossen, dass er uns immer begleitet hat und sich unserer Probleme annahm“, berichtet Antoinette, die nicht nur „den Pastor“ sondern auch den späteren „Opa“ in Franz-Josef Barlage für ihre Kinder sah. Ein glücklicher Umstand, zu dem sich Barlage auch öffentlich und offenherzig immer wieder äußerte. „Das war für ihn sehr wichtig und er sagte uns, dass er dadurch eine andere Sichtweise und andere Einstellungen zu Familie bekam“, fügte Antoinette Behme hinzu, die aber auch sehr seine Weltoffenheit und seinen Intellekt bewundert hat. „Er konnte uns immer alles so nahe und verständnisvoll rüber bringen, denn war nicht nur ein Theologe, sondern auch ein sehr belesener und kluger Mann“, so Antoinette Behme, die ihren Pastor Franz-Josef Barlage, Wegbegleiter, Opa und wie auch die Familie Pernhorst ihren Bruder, Schwager, Onkel und Großonkel sehr vermissen werden.

Glückliche Zeit in Erle
„Das Pfarrhaus in Erle war für alle Menschen, die zu ihm kamen immer ein offenes Hause. Dank seiner und Hannas Menses Offenheit, war es auch für unsere Familie immer schön nach Erle zu kommen; denn auch hier in seiner Gemeinde gab es eine sehr offene, aufgeschlossene Atmosphäre, viele Freunde trafen wir im Pfarrhaus und seine Erler Zeit war für ihn wohl die glücklichste Zeit in seinem Priesterleben“, setzte als Schlusspunkt des Pastors Schwester Mechtild, hinzu.
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Die Texte und Bilder von unserem Pastor der Herzen sind wirklich rührend und sehr schön… Nicht nur die Trauer schwingt mit, sondern auch die zahlreichen schönen Erinnerungen mit ihm! Nicht nur die alt einsässigen Erler trauern, sondern auch für uns junge Menschen ist ein großes Stück Erle weg gebrochen…
Die Berichte zum Tode von Pastor Franz-Josef Barlage im Heimatreport
finde ich sehr Gut.
Gut das wir Ihn Erleben Konnten, wie er wirkte in Erle