Neugestaltung des Femeichengeländes in Erle. Die Vorbereitungen für den Abriss des alten Pfarrhauses sind abgeschlossen, und detaillierte Planungen für die zukünftige Nutzung des Geländes sind im Gange.
Dieses Projekt ist Teil des umfassenden Dorfentwicklungskonzeptes Erle 2025, das die Infrastruktur und Attraktivität des Dorfes für Einheimische und Touristen verbessern.

Flüchtlinge aus dem ehemaligen Pfarrhaus ausgezogen
Seit einigen Tagen ist auch das alte Pfarrhaus am Ekhornsloh, welches unmittelbar an der Grenze des neuen Femeichenparks liegt, geräumt. Die dort noch wenigen Flüchtlinge seien, so Norbert Altrogge, Leiter Ordnungsamt Raesfeld, in andere Unterkünfte verlegt worden. Nun steht dem Abriss des alten Pfarrhauses nichts mehr im Wege. Das Gebäude steht auf einem Grundstück der Kirchengemeinde St. Martin und soll, laut Pastor Dr. Fabian Tilling, im Laufe des Oktobers abgerissen werden. „Im Anschluss daran werden Überlegungen über die Gestaltung der Flächen und Kriterien für eine mögliche Bebauung des Geländes vorgenommen“, ergänzt Tilling auf Nachfrage.

Erste Maßnahmen und Reaktionen
Die ersten Maßnahmen legten den Blick auf den historischen Baum frei, was für viele ungewohnt war. Auch Norbert Sabellek, Vorsitzender des Heimatvereins Erle, war anfangs irritiert. Letztendlich erhofft er sich jedoch einiges von der offenen Gestaltung. „Dass die Femeiche mehr Raum bekommt, ist grundsätzlich eine gute Sache. Man ist jedoch sehr geprägt von dem, was vorher war“, erklärt Sabellek. „Wir blicken hoffnungsvoll in die Zukunft und sind weiterhin im Gespräch mit der Gemeinde. Das Wichtigste ist, dass die Femeiche geschützt wird und eine kleine historische Struktur mit neuen Elementen erhält, die zur guten Atmosphäre beitragen.“

Umsetzung des Dorfentwicklungskonzeptes Erle
Die Neugestaltung des Femeichengeländes ist ein zentraler Baustein des Dorfentwicklungskonzeptes für Erle. Das Projekt wurde durch das Land NRW im Spätherbst 2023 mit 250.000 Euro gefördert. Mit dem Förderbescheid wurden der Gemeinde auch die Rahmenbedingungen für die Umsetzung vorgegeben, einschließlich Beginn und Ende der Baumaßnahme.

Verzögerungen und Planungen
Obwohl es den Anschein hat, dass seit der Baumfällung nichts mehr passiert sei, entspricht dies laut Gemeindeverwaltung nicht den Tatsachen. Die Verwaltung musste neben der Ausführungsplanung, die erst nach der Bürgerversammlung und dem abschließenden Ratsbeschluss beginnen konnte, auch die Ausschreibungsunterlagen erstellen. Diese Ausschreibung erfolgte inzwischen, und die Auftragsvergabe wurde in der letzten Ratssitzung im Juni beschlossen.

Naturschutzrechtliche Bestimmungen
Neben den Bestimmungen des Zuwendungsbescheides ergab sich eine weitere Vorgabe aus dem Bundesnaturschutzgesetz. Die erforderlichen Baumfällungen auf dem Femeichengelände durften nicht in der Zeit von März bis September durchgeführt werden, sondern mussten bis Ende Februar 2024 abgeschlossen sein, um die Baumaßnahme wie festgelegt in diesem Jahr abschließen zu können.
Beginn der Baumaßnahmen
Ende Juli soll der Baubeginn erfolgen. Derweilen sind die Firmen mit Vorbereitungen wie Materialbestellungen und der Beauftragung von Nachunternehmern beschäftigt. Zu den Baumaßnahmen gehören:
- Ein kreisrunder Weg in Pflasterbauweise um die Femeiche, ein Teilstück mit einer Pergola und Sitzelementen.
- Neue Pflasterwege anstelle der bisherigen Schotterwege.
- Erneuerung der Beleuchtung.
- Errichtung eines offenen Pavillons mit Trinkwasserspender und öffentlicher Toilette.
- Umfangreiche Ausstattung des Geländes mit Sitzmöglichkeiten wie Tische mit Sitzbänken, Sitzbänke und Ruhemöbel.
- Installation einer Fahrradabstellanlage.
Die Gemeinde Raesfeld rechnet mit einem Bauende Ende des Jahres. Die offizielle Eröffnung ist für Frühjahr 2025 geplant.
Bedeutung der Femeiche
Die Femeiche ist ein Naturdenkmal und ein Anziehungspunkt für viele Wander- und Radtouristen sowie das Wahrzeichen des Ortes. Um die Femeiche besser in Szene zu setzen, wurde das gesamte Gelände neu geplant und soll zukünftig von ergänzender Infrastruktur für Einheimische und Gäste aller Generationen profitieren. Bei der Bepflanzung wird besonders Wert auf insektenfreundliche Pflanzen wie Heidekraut und Lavendel gelegt.
Weitere Projekte im Dorf
Auch das Umfeld der St. Silvesterkirche, das Ende Dezember 2024 fertiggestellt wurde, gehört zur Neugestaltung. Der neue Gasthof „HUB-Erle“ der Bürgergenossenschaft Erle eG wird auf der ehemaligen Hofstelle von Böckenhoff entstehen. Der Bau soll noch in diesem Jahr beginnen. Ein neuer Dorfplatz soll ebenfalls an dieser Stelle entstehen. Auch wird die Gemeinde eine neue Remise im hinteren Bereich bauen.

Gleichzeitig ist geplant, durch den Bau der neuen Gastronomie einen neuen Parkplatz mit rund 40 Stellplätzen zu schaffen. Dafür ist die Fläche vorgesehen, die an den Hinterhof der Volksbank in Erle anschließt.
Wohnhaus an der Schermbecker Straße
Im Rahmen der Dorfentwicklung wurde an gleicher Stelle auch das Wohnhaus an der Schermbecker Straße errichtet.