Schon seit langer Zeit wird der Platz rund um die St. Silvesterkirche in Erle heiß diskutiert. Hier muss was passieren, nur was? Letzte Woche wurden Pläne des Kirchenvorstandes veröffentlich, die hier eine Gelegenheit sehen, eine Art Gemeindezentrum zu bauen. Alles unter einem Dach: Pfarrheim, Bücherei, eine Welt-Laden gepaart mit behinderten- und seniorengerechten Wohnungen. Hört sich gut an und könnte auch eine Belebung des Kirchplatzes sein. Nun aber kommen Fragen auf wie zum Beispiel, was denn dann mit dem jetzigen Pfarrheim geschehen soll. Wie sieht es mit der Lautstärke aus, wenn in der Dorfgaststätte gefeiert wird? Fühlen sich dann die angrenzenden Bewohner gestört?
Auch der Heimatverein Erle hat so seine Zweifel, denn er befürchtet, dass das älteste Gebäude in Erle komplett verschwindet. Dass aber endlich an der Kirche etwas geschehen soll, dies sieht der Heimatverein als sehr positiv an und begrüßt die Pläne, hier eine gemeinnützige Einrichtung entstehen zu lassen.
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Brief vom Heimatverein Erle gegen die Verlegung vom Pfarrheim als PDF-Datei
Ich bin gebürtige Erlerin und lebte unweit des Pfarrheims, der Femeiche und der Kastanienallee.
Als damals das neue Pastorat Anfang der 70er gebaut wurde, kam es ja schon zu einem Bruch.
Der Weg von der Kastanienallee zum alten Pfarrhaus wurde unterbrochen.
Alte, morsche Kastanienbäume wurden gefällt und die neuen nicht mehr parallel gepflanzt.
Der Weg unter den Kastanienbäumen wurde entfernt. Für uns damals eine schöne Rennstrecke mit den Fahrrädern. Wir lebten mit den Gegebenheiten. Kletterten in der schönen dicken Kastanie, was für uns ein tolles Erlebnis war. Leider wurden die Äste entfernt, um herauf klettern zu können.
Wir spielten in Kempers alten Scheune, welche ja die erste Schule war. Ich bezweifle aber, daß dieses Gebäude hätte erhalten werden können. Und zu erkennen war da auch nichts mehr.
Da hätte man die 1. Pommesbude eher erhalten können.
So ist es. Mit der Zeit finden Veränderungen statt.
Es ist ein Kommen und Gehen.
Irgendwann einmal wird es auch die alte Femeiche nicht mehr geben.
Sie hat ja auch schon als Wahrzeichen starke Konkurrenz von der Windmühle bekommen.
Was Erle ja auch so beeindruckend machte, waren die grünen Flecken überall im Dorf.
Zum Beispiel hätte der alte Friedhof hinter Böckenhoff zu einem kleinen Park umgewandelt werden können.
Das Parrheim war damals beliebter Treffpunkt der Jugendlichen aus nah und fern. Es fanden Teestuben und Discos statt. Irgendwann war dann Schluß damit, aus welchem Grund auch immer.
Aber das ist alles Vergangenheit. Jetzt ist jetzt. Und Zukunft ist Zukunft.
Klar ist, dass immer weniger Bürger ehrenamtlich aktiv sein wollen, oder auch können. Deshalb Hut ab vor denen, die es tun.
Ich glaube nicht, dass sich die Erler Katholiken , oder der Kirchenvorstand/Pfarrgemeinderat sich der Raesfelder Kirche anbiedert.
Bisher hat jeder sein Süppchen gekocht und nun heißt es gemeinsam kochen und das braucht Übung und Erfahrung.
Ich persönlich kann mich gut mit dem Gedanken anfreunden ein Seniorenzentrum mit Pfarrheim/Bücherei/Eine Weltladen direkt an der Kirche zu haben. An das Glockenläuten gewöhnt man sich.
Andere Gemeinden haben den Friedhof direkt am Seniorenzentrum und die Bewohner schätzen das.
Und was sollte dagegen sprechen aus dem Pfarrheim mehrere Eigentums-/Wohnungen zu machen? Ist doch auch mit der Erler Mühle passiert.
Vom Abriß hat der Eigentümer nie gesprochen.
Wichtig ist nur, dass die Kirchengemeinde und die politische Gemeinde mit Bedacht an die Sache gehen.
Ich wünsche ihnen alles Gute dafür.
Eins steht fest: Die Art und Weise, wie der Heimatverein das „angezettelt“ hat ist nicht die Art, wie Erler das untereinander normalerweise klären. Auch diese Dubiose Lancierung vorab an die Borkener Zeitung bevor der eigentliche Adressat (Pastor und Pfarrgemeinderat) ist hinterlässt einen schalen Beigeschmack.
Es steht aber auch fest, das der Heimatverein in soweit m.E. damit recht hat, dass das Ensemble „Pastorat – Femeiche – Pfarrgarten – Kastanienallee“ als zusammenhängendes und der Öffentlichkeit zugängliches Allgemeingut unbedingt zu erhalten ist und, mit Verlaub, was mit alten und geschichtsträchtigen Dingen in Erle passiert, wenn private Hände daran herumpfuschen haben wir ja u.a. mit der uralten Scheune (erstes Schulgebäude in Erle)auf dem Eckhornsloh und dem Wilden Kastanienbaum vor dem alten Volksbankgebäude gesehen.
Wenn das Pfarrheim also an den Kirchplatz verlegt wird, fällt die eh schon geringen Förderung durch die Amtskirche für das Pastorat weg. Wie will die St. Silvester dieses kostenintensive Gebäude also erhalten? Vor allem, weil sich St. Silvester ja gerade selber wegrationalisiert und sich St. Martin anbiedert.
Nein, die Gefahr ist zu groß, das Schindluder mit dem, neben dem Kirchengebäude, letztem Haus aus der Erler Vergangenheit getrieben wird, wenn das Pfarrheim aus dem alten Pastorat in die Dorfmitte verlegt wird.
Ich finde, Erle ist klein genug, um viele Sachen dezentral zu halten. Die Wege sind immer klein, egal wo man hin muss. Es tut dem Dorf gut, wenn nicht alles auf einen Haufen konzentriert wird. Als gutes Negativbeispiel lässt sich ja der Supermarkt in Erle aufzeigen, der das eigentlich Dorfzentrum ja komplett ausgeblutet hat.
Andererseits muss man aber auch der Idee der politischen Gemeinde positive Impulse zurechnen. Ich finde es sehr gut, das sich die politische Gemeinde ihrer Verantwortung um das Areal rund um den Kirchenchor bewusst ist und dort keinen Wildwuchs zulassen will. Betreutes Wohnen fehlt in Erle, keine Frage, aber auch hier macht es die Mischung.
Man sollte verstärkt wieder darauf drängen, den Einzelhandel wieder im Dorf zu reaktivieren. Was Erle dringend wieder braucht ist eine Qualitätsmetzgerei wie Schwane in Raesfeld oder Bellendorf in Lembeck. Und einen Kramladen wie Kocks vermisst man jetzt schon schmerzlich, wie ich aus allen Ecken höre. Oder einen zentralen Bauernladen, wo man alles frisch von der Erler Scholle bekommen kann.
Abschließend noch was zu den örtlichen Zeitungen. Haben die BZ und die Dorstener es wirklich nötig mit Schlagzeilen wie „Spalten Neubaupläne das Dorf?“ und „Streit um das alte Pfarrheim“ zu agieren? Und dann noch so ein tendenziöse Umfrage in der Dorstener. Was soll das?
Also ich denke, dass das Pfarrheim auf die Dauer zu groß sein wird und nicht mehr bezahlt werden kann, die Pfarre muss an die Zukunft denken und die Gemeinde sollte versuchen das ehemalige Pfarrhaus zu erhalten.
Ein kleineres Pfarrheim an der Kirche in Erle wäre ein wirklicher Gewinn für die Zukunft, und auf dem Kirchplatz ist genügend Platz für Außenspiele.
Hallo,also ehrlich, man sollte die Gebäude abreißen und einen Neubau hochziehen , auch als Energie und Baustruktur gründen.Der Heimatverein soll nicht alles „schützen“, neuere Gebäude haben ihren finanziellen vorteil.