Der Heimatverein Erle stellte am Donnerstagabend an der Rhader Straße, dort wo bis 1983 die Raketenstation der Nato war, ihre 13. Geschichtsstation auf.
Für Heimatvereinsvorsitzenden Klaus Werner ist diese Station einer der wichtigsten Stationen in Bezug auf die Erler Geschichte. „1982 begannen die Abrüstungsgespräche, die schließlich das Ende des „Kalten Krieges“ bedeutete.
Beendet von Gorbatschow und Bush am 8. Dezember 1987. In Erle wurden die Militäranlagen 1983 bereits aufgegeben. Die Amerikaner zogen bereits 1971 ab und die Kaseren, bevor sie total abgebrochen wurden, sind seitdem für friedliche Zwecke verwendet worden“, so Klaus Werner.
Dort, wo einst die Raketen ihre todbringenden Stahlkörper in den Himmel reckten, junge Menschen ihre militärische Ausbildung erhielten und für den Ernstfall trainierten, grasen heute friedlich Kühe, sprießt Gras, und gehen Hunde mit ihren Herrchen oder Frauchen spazieren. „Das Bibelwort – macht Schwerter zu Pflügen- ist hier in Erle deutlich verwirklicht worden“, so Werner.
Gesponsert wurde die Geschichtsstation von der CDU Raesfeld-Erle.
Info
Von 1965 bis 1983 war Erle Standort einer Militäranlage. Diese bestand aus einer Raketenabschussstation, einer Radarstation, heute Hundeplatz und einer Kaserne. Während des Kalten Krieges errichte die NATO einen über die gesamte BRD gestaffelten Gürtel von Flugabwehr-Raketen-Stellungen. Trotz vieler Einwände der Gemeinde Erle begann 1962 der Bau der Anlage und war am 8. Februar 1965 einsatzbereit.
Die Radarstation an der Rhader Straße war derzeit die Kommandozentrale. Von dort aus konnte der Luftraum im Umkreis von 200 km mittels fünf Radarschirmen überwacht werden. Im Ernstfall war es möglich, die Raketen direkt von hier aus zu starten. Ein Nachrichtenkabel führte direkt zur hochgesicherten Raketenabschussstation in die Üfter Mark., wo drei 18 x 20 Meter Raketenhallen standen. In zwei Hallen lagerten je 9 Nike-Hercules Raketen mit Atomsprengköpfen. In Halle neun waren Raketen mit TNT-Sprengköpfen gelagert.