Rückblick und Vorschau – Heimatverein plant Babywiese hinter der Mühle
ERLE. Viele nachhaltigen Dinge hat Klaus Werner im Bereich Heimatpflege und Brauchtum in seiner Zeit als Vorsitzender und Mitbegründer des Heimatvereins vollbracht. In Zusammenarbeit mit den Heimatvereinsmitgliedern hat Werner das Erler Dorfbild wesentlich geprägt.
Im März 2017 wird der heutige 78-Jährige nach 28 Jahren seinen Platz als Vorsitzender für die jüngere Generation freimachen. „Mein Wunsch ist, dass mehr junge Leute kommen. Dies ist mit ein Grund dafür, dass ich aus dem Vorstand austrete“, erklärt Werner seine Entscheidung. Darüber hinaus sei ihm eine weitere Wahlperiode von vier Jahren zu lang.
„Unser Dorf soll schöner werden und auch von vorbeiziehenden Touristen mehr Beachtung finden“, war sein Motto während seiner Zeit als Vorsitzender. Dazu gehörten zahlreiche Pflanzaktionen wie unter anderem das Aufstellen von Bänken in der Landschaft, die Renovierungsarbeiten der Erler Heide, sowie die Neubelegung und Bekanntmachung der 6000 Jahre alten Grabhügel, die völlig untergegangen sind. „Wichtig war mir den Erhalt des alten Kirchweges Thiespatt, der eigentlich im Rahmen des Bebauungsplanes verschwinden sollte, die insgesamt 16 Geschichtsstationen und die Gerichtsskulptur an der Eiche“, resümiert heute Klaus Werner.
Umfeld der Mühle nicht repräsentativ
So richtig stolz aber ist Werner rückblickend auf sein Lieblingsprojekt: die neuen Flügel an der Erler Mühle. „Diese sind für unser Dorfbild sehr wesentlich“, so Werner, der allerdings heute über den Zustand des Umfeldes der Mühle nicht sehr begeistert ist. „Die sogenannte Gartenanlage sieht sehr verwildert und wenig repräsentativ aus. Wenn man sich überlegt, wie viele Touristen zu der Mühle gelenkt werden, dann müsste dort gepflegter aussehen. Die Flügel sind zwar dran, aber das ist nicht alles, sondern sie sollten in ihrer Gesamtanlage auch wirken“, bedenkt der ehemalige Sozialarbeiter und Leiter einer Drogenberatungsstelle in Marl.
Größte Enttäuschung
Seine größte Enttäuschung in seiner Zeit als Vorsitzender sei der Verkauf des alten Pfarrheims und die Geschichte dazu gewesen. „Die Auseinandersetzungen mit „ Kirche und Staat habe ich bis heute nicht weggesteckt. Ich fand die Idee, die dahinter stand, ein Bürgerhaus daraus zu machen, sehr gut“, gesteht Werner.
Bevor aber Klaus Werner in den wohlverdienten „Ruhestand“ geht, steht noch ein großes, neues Projekt an. Die Vorbereitungen laufen dafür seit Wochen auf Hochtouren.
Zwergobstbäume und Schautafeln auf der Babywiese
Im hinteren Bereich der Mühle entsteht auf einem privaten Gelände eine Babywiese. Der Bereich ist in den letzten Wochen von Mitarbeitern des Heimatvereins gründlich gereinigt, alte Bäume gefällt und Gestrüpp entsorgt worden. Dort können Eltern zukünftig für ihre Kinder einen Baum pflanzen und diesen mit Namen versehen. Der nächste Weg ist es, die Wiese zu gestalten. „Geplant sind hier Zwergobstbäume zu setzen und den kompletten Bereich einzuzäunen.
Es sollen eventuell Schautafeln über heimische Vögel aufgestellt werden sowie am Eingang eine Sitzgruppe. Dann haben wir hier einen weiteren schönen Platz und Ruhepol mit Blick auf das Dorf, auch für vorbeifahrende Touristen“, freut sich Werner. Petra Bosse