Rätselhafte schwarze Flüssigkeit verunreinigt Straßen in den Kreisen Borken, Wesel und Recklinghausen: Behörden im Kreis Recklinghausen ermitteln und leiten umfangreiche Maßnahmen ein.
Schwarze, ölige Flüssigkeiten an Straßenrändern in den Kreisen Borken, Wesel und Recklinghausen geben weiter Rätsel auf. Die Behörden untersuchen die Vorfälle, die sich seit mehreren Wochen häufen, jetzt intensiv.
Erster Vorfall in Raesfeld und Wesel
Bereits am 25. Juni rückte die Feuerwehr Raesfeld zu einer Umweltverschmutzung an der Marienthaler Straße in Erle bis über die Grenze nach Schermbeck aus. Dort war der Grünstreifen auf einer Länge von mehreren Kilometern mit einer schwarzen Flüssigkeit verunreinigt. Sofort wurden weitere Behörden informiert und in den Einsatz einbezogen.

Verunreinigung an mehreren Außerortsstraßen
Über die Leitstellen der Kreisverwaltungen Wesel und Borken wurden der Unteren Wasserbehörde der Kreisverwaltung Borken zeitgleich in der Zeit von 11:30 Uhr bis 20:00 Uhr an mehreren Außerortsstraßen Verunreinigungen der Bankette bzw. Straßenseitengräben mit einer unbekannten schwarzen Flüssigkeit gemeldet.
Es handelte sich um Abschnitte der Bundesstraße B 70 (zwischen Raesfeld und Hamminkeln-Brünen), der Landesstraße L 896 (zwischen Borken und Wesel) und der Kreisstraße K 13 (zwischen Raesfeld-Erle und Hamminkeln-Marienthal).
Maßnahmen wurden ergriffen
Wie die Pressestelle des Kreises Borken heute auf Anfrage mitteilte, wurden daraufhin in Abstimmung mit der Kreisverwaltung Wesel und Straßen NRW Maßnahmen ergriffen, um eine mögliche Gewässerverunreinigung zu verhindern.
Strafanzeige gegen Unbekannt
Laut Karlheinz Gördes, Pressesprecher des Kreises Borken, erfolgte eine Probenahme und Analyse der schwarzen Flüssigkeit durch das Landesumweltamt NRW (LANUV) sowie die Aufnahme (u.a. durch Bagger- und Mäharbeiten) und Entsorgung der schwarzen Flüssigkeit durch Fachfirmen. Seitens der Kreisverwaltung Borken wurde Strafanzeige gegen Unbekannt bei der Kreispolizeibehörde Borken erstattet.

Aufgrund des Berichtes des Landesumweltamtes NRW (LANUV) vom 26.06.2024 waren in Abstimmung mit dem Landesumweltamt NRW (LANUV), der Kreisverwaltung Wesel und Straßen NRW keine weiteren Maßnahmen erforderlich.
Weiterer Verunreinigungen im Kreis Recklinghausen
Ähnliche Verunreinigungen wurden inzwischen auch im Kreis Recklinghausen festgestellt. Auch hier hat der Kreis jetzt Anzeige erstattet und die Zentralstelle für die Verfolgung von Umweltkriminalität (ZeUK NRW) informiert.
Am Freitagmorgen entdeckte das Team des Kreisbauhofes eine weitere Verunreinigung an der Granatstraße in Lippramsdorf. Diese Verunreinigung erstreckte sich nicht nur auf die Kreisstraße, sondern auch auf die Frankenstraße und den Heidkantweg zwischen Wulfen und Lippramsdorf.
Götz Fischer, Umweltdezernent des Kreises Recklinghausen: „Wir wissen, dass es in den letzten Wochen ähnliche Vorfälle in den Kreisen Wesel und Borken gegeben hat. Deshalb werden wir die ZeUK NRW über diesen Vorfall informieren und Strafanzeige gegen Unbekannt stellen“.

Maßnahmen zur Reinigung und Sicherung
Nach ersten Untersuchungen hat das Landesamt für Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) empfohlen, die betroffenen Straßen intensiv zu reinigen. Außerdem sollten die Gräben in Gewässernähe geräumt, die Flächen gemäht und das Mähgut fachgerecht entsorgt werden. Die Straßenreinigung wurde bereits am Freitagvormittag von einem Team des Tiefbauamtes durchgeführt. Am Samstag wurde der Graben am Gecksbach (Wulfen) von einer Fachfirma geräumt. Die Bauhöfe des Kreises sowie der Städte Dorsten und Haltern am See setzen die Mäharbeiten an den betroffenen Stellen fort.
Weitere Untersuchungen stehen aus
Ein abschließendes Ergebnis, um welchen Stoff es sich handelt, liegt nach Angaben des Kreises Recklinghausen noch nicht vor. Die Behörden arbeiten weiter daran, die genaue Zusammensetzung der Flüssigkeit und die Ursache der Verunreinigung zu ermitteln.