Kreis-Ruheständler Klaus Wasmuth entdeckt Modell für Wappen-Schilder des Altkreises Borken. Entwurf des Raesfelder Künstlers Hermann Kunkler.
Kreis Borken/Raesfeld. Vor 1975 prägten sie die Hauptstraßen des damaligen Landkreises Borken: große, kunstvoll in Metall gefasste Schilder, die das Kreiswappen als Willkommensgruß präsentierten. Gestaltet wurden diese Schilder vom Bildhauer und Goldschmied Hermann Kunkler, der lange in Raesfeld tätig war und 2020 verstarb.
Entdeckung durch Klaus Wasmuth
Kürzlich entdeckte Klaus Wasmuth, ein Ruheständler aus Schermbeck, der bis zu seinem Renteneintritt als Vermessungsingenieur im Katasteramt der Borkener Kreisverwaltung tätig war, das originale Muster dieser Wappenschilder. Gefunden hat er es beim Raesfelder Gold- und Silberschmiedemeister Fritz Rest. Der heute 88-jährige Rest hatte 27 Jahre für Kunkler gearbeitet und das Muster sowie die Schilder nach dessen Entwurf gefertigt.
„Dazu gehörte es sogar, jedes einzelne Kreiswappen farbig auszumalen“, erinnert sich Fritz Rest schmunzelnd und ergänzt: „Viele Kunstwerke von Hermann Kunkler – vor allem sakraler Kunst – sind so in enger Zusammenarbeit entstanden.“
Eine Erinnerung an alte Zeiten
„Angesichts des bevorstehenden 50. Jahrestages der kommunalen Neugliederung in NRW ist dieses Kunstwerk eine schöne Erinnerung an alte Zeiten“, kommentierte Klaus Wasmuth. Am 1. Januar 1975 wurde der heutige Kreis Borken durch die Zusammenlegung der Altkreise Ahaus und Borken sowie der kreisfreien Stadt Bocholt gegründet. Die Schilder zeigen damals das Wappen des ehemaligen Kreises Borken.
Meisterliche Handwerkskunst in Raesfeld
Fritz Rest, heute 88 Jahre alt, hatte insgesamt 27 Jahre für Hermann Kunkler gearbeitet. Nach dessen Entwurf fertigte er zunächst das Modell des Wappenschildes und später die eigentlichen Schilder. „Dazu gehörte es sogar, jedes einzelne Kreiswappen farbig auszumalen“, erinnert sich Rest mit einem Schmunzeln. Er betont, dass viele der Werke Kunklers, insbesondere sakrale Kunstwerke, in enger Zusammenarbeit entstanden seien. Die Schilder, die an den Grenzen des Landkreises standen, wurden damit zu einem besonderen Aushängeschild der Region.
Historischer Kontext und Bedeutung
„Angesichts des bevorstehenden 50. Jahrestages der kommunalen Neugliederung in NRW ist dieses Kunstwerk eine schöne Reminiszenz an alte Zeiten“, erklärte Klaus Wasmuth. Die kommunale Neugliederung, die am 1. Januar 1975 in Kraft trat, führte zur Bildung des heutigen Kreises Borken aus den Altkreisen Ahaus und Borken sowie der kreisfreien Stadt Bocholt. Die historischen Schilder mit dem Wappen des Altkreises Borken wurden damit zu einem Symbol des Übergangs und des Wandels.
Übergabe an die Kreisverwaltung
Zusammen mit dem früheren stellvertretenden Landrat und heutigen Bundestagsabgeordneten Karlheinz Busen sowie Kevin Schneider aus Isselburg übergab Wasmuth das wertvolle Exponat im Borkener Kreishaus an Landrat Dr. Kai Zwicker. Dieser zeigte sichtlich erfreut über die Übergabe und dankte herzlich: „Es handelt sich um ein besonderes Stück Kreisgeschichte.“ Das Wappenmodell wird nun in die historische Sammlung des kulturhistorischen Zentrums „kult Westmünsterland“ in Vreden aufgenommen, wo es dauerhaft der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.