18 Uhr auf der Piazza Navona in Rom: Es gibt nur wenige Angaben, der Rest – unbekannt. „So ist das bei einem echten Blind Date“, sagt eine Messdienerin mit einer gewissenhaften Aufregung in der Stimme.
(pd). Genau genommen sind es sogar mehr als 30 Blind Dates, die die Messdienerinnen und Messdiener aus dem Dekanat Borken gleich haben werden.
Die meisten der 21-köpfigen Gruppe um Pfarrer Fabian Tilling, die in diesen Tagen an der Internationalen Ministrantenwallfahrt in Rom teilnimmt, sind Messdiener in der Pfarrei St. Martin in Raesfeld, Erle und Rhedebrügge, einige weitere kommen aus Borken.
Drei Gruppen aus dem Bistum Münster
Am Abend des 31. Juli treffen sie sich auf drei Gruppen von Messdienern aus dem Bistum Münster, die sie noch nie zuvor gesehen haben. „10, 9, 8,…“ – gemeinsam zählen die Messdiener aus dem Dekanat Borken, Vechta, Harsewinkel und Ganderkesee den Countdown zum Start des Blind Dates herunter.
„Messdiener sind die coolsten!“
Mit dem Ausruf „Messdiener sind die coolsten!“ ist die Aktion, die die Steuerungsgruppe des Bistums Münster für die Romwallfahrt organisiert hat, offiziell eröffnet. Das geordnete Chaos beginnt nach einer Ansage der Gruppenleitungen: Innerhalb von fünf Minuten soll jede Messdienerin und jeder Messdiener so viele Messdiener-Kollegen begrüßen und sich vorstellen, wie möglich.
Fedora aus Erle ist seit fünf Jahren dabei
Weiter geht es in Kleingruppen, die in mehreren Runden nach der bisherigen Anzahl der Messdiener-Jahre, nach dem liebsten Dienst beim Messedienst und dem Geburtstagsmonat eingeteilt werden. Fedora Ho aus Erle lernt in der ersten Runde, in der sie mit allen Messdienern zusammensteht, die wie sie seit fünf Jahren den Dienst verrichten, „die tollsten Messdiener-Veranstaltungen“ in den verschiedenen Orten kennen, so der Auftrag für den ersten Austausch. „Wir waren schon Trampolin-Springen mit der Messdienergruppe“, erzählt die 14-Jährige ihren Kollegen aus Vechta, Harsewinkel und Ganderkesee.
Highlights des Messdiener-Daseins
Fahrten in den Freizeitpark und Übernachtungsaktionen im Pfarrheim sind weitere Highlights des Messdiener-Daseins. Nach einem Gruppenfoto als Erinnerung, einem gemeinsam gebeteten „Vater unser“ und dem gesungenen Motto-Lied tauscht Julia Döring-Enck aus Rhedebrügge ihre Schlüsselanhänger mit einer Messdienerin aus Vechta. „Das Blind Date war spannend, weil man so viele verschiedene Leute kennengelernt hat und man nicht nur kurz Sticker oder Schlüsselanhänger getauscht hat wie sonst bei der Wallfahrt, sondern wirklich ins Gespräch gekommen und Neues erfahren hat“, zieht die 19-Jährige ein Fazit.
Weihrauch-Dienst macht den meisten Spaß
Besonders schön sei die Erkenntnis gewesen, dass vielen Messdienern der Weihrauch-Dienst am meisten Spaß macht. „Das gilt auch für mich und wir haben festgestellt, dass wir gerne besonders viel Weihrauch verwenden“, sagt Julia Döring-Enck lachend.
So vielen Messdienern wie bei der Ministrantenwallfahrt und beim Blind Date ist Fedora Ho noch nie begegnet. 50.000 junge Menschen aus 20 Ländern sind in diesen Tagen in Rom mit dabei. „Zu Hause wird man manchmal komisch angeschaut, wenn man sagt, dass man Messdienerin ist, aber hier verbindet uns das“, sagt die 14-Jährige.
Höhepunkt für viele Messdiener
Ein Höhepunkt für viele Messdiener war am Tag zuvor die Sonderaudienz mit Papst Franziskus. „Wir haben es leider nicht mehr auf den Petersplatz geschafft, weil es so voll war, aber wir haben beim Warten viel gesungen und gespielt, das war genauso toll“, sagt Fedora Ho und freut sich auf den letzten Tag der Ministrantenwallfahrt, der noch vor ihr liegt.