Im Rahmen eines Elterninformationsabends stellten zwei Akteure der Theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück ihr Präventionsprojekt „Mein Körper gehört mir“ an der St. Sebastian-Schule vor.
Eltern der Dritt- und Viertklässler der Engelradingschule und der St. Sebastian-Schule, saßen im Forum – allerdings nicht als Zuhörer. Denn die beiden Theaterpädagogen bezogen die Eltern aktiv in ihr Spiel mit ein. Trotz der ernsten Thematik gab es dadurch heitere, auflockernde Situationen an dem Abend, bei dem die Eltern die Gelegenheit hatten, die Szenen zu erleben. Diese präsentieren die Theaterpädagogen den Kindern in den kommenden Wochen bei der Projektdurchführung.
Bei dem Projekt „Mein Körper gehört mir“ gegen sexuellen Missbrauch an Kindern spielen die Theaterpädagogen vor Schülern Alltagsszenen, in denen die Grenzen der Kinder überschritten werden. Diesbezüglich soll das Selbstbewusstsein und das Auftreten gegenüber sexuellen Übergriffen der Schüler gestärkt werden. Ein Beispiel dafür lieferte die Haarkammszene. Die „Friseurin“ kämmt ziemlich unfreundlich und kräftig ihrem männlichen Partner die dichte Pracht, so dass es ihm schmerzt. Letztendlich weiß sich dieser nur durch eine Beleidigung zu wehren.
Dass es auch anders geht, folgte danach: Vorsichtiges und gefühlvolles Kämmen, was letztlich auf beiden Seiten große Zufriedenheit hervorruft.
Sabrina Lauterbach von der Engelrading Schule und Raesfelds Grundschulleiter Thomas Schlüter begrüßten zu Beginn der 1,5 stündigen Veranstaltung die Eltern. Beide Schulen führten erstmals im letzten Jahr das Vorbeugeprojekt durch und beabsichtigen dies auch in den Folgejahren mit den Kindern zu veranstalten. Finanziell unterstützt wird das Projekt von den jeweiligen Fördervereinen.
„Dass das Projekt sehr aktuell ist, bemerkt man auch daran, dass Szenen der veränderten Lebenswelt der Kinder aufgegriffen werden. Eine Szene ging auf das Verhalten von Kindern im Internet, in chatrooms ein“, bemerkte Sabrina Lauterbach. Thomas Schlüter ergänzte: „Die Eltern haben aufmerksam mitgemacht. Ich denke, dass die Intention des Projekts ihnen angekommen ist, die Kinder stark zu machen, indem sie ihren Nein-Gefühlen vertrauen und praktische Handlungsmöglichkeiten kennenlernen. So können sie sich hoffentlich besser gegen Übergriffe wehren.“
Nach der Aufführung der Theaterpädagogischen Werkstatt stellten sich die beiden Theaterakteure den Fragen der Eltern.