Eltern sind enttäuscht – fadenscheinige Gründe führen zur Ablehnung-Wie werden Entscheidungen getroffen?
Gerne hätte die UWG Fraktion ihren Antrag im Schulausschuss der Gemeinde im November für eine Überdachung des Fahrradstellplatzes an der Verbund- und Gesamtschule Raesfeld durchgesetzt.
Leider lehnte der Schulausschuss den Antrag mit den Stimmen der CDU, SPD und den Grünen mehrheitlich und sehr zum Bedauern der UWG und vieler Eltern ab. Zu teuer (rund 40.000 Euro), keine Notwendigkeit, Fahrradkeller an der Alexanderschule wird nicht angenommen, lauteten zum Beispiel einige Gegenargumente.
Dazu schreibt in einem Leserbrief Arnold Krawczyk für die Schulpflegschaft
Die Eltern der Schulpflegschaft sind enttäuscht von der Entscheidung des Schulausschusses die Fahrradstellplätze der Alexanderschule / Gesamtschule nicht zu überdachen.
Die genannten Gründe der Verwaltung sind nicht wirklich nachvollziehbar
- Zunächst wurde angebracht, dass an allen drei Schulen keine Überdachung vorhanden sei.
Das erscheint auch durchaus verständlich, da die Alexanderschule/Gesamtschule auf eine deutlich höhere Schülerzahl als die Grundschulen verweisen kann. - Außerdem haben die beiden Grundschulen keinerlei Bedarf an einer Überdachung artikuliert. Da die Kinder der Klassen 1-3 erst zum Ende des 3. Schuljahres / bzw. im vierten Schuljahr die Fahrradprüfung absolvieren und erst dann mit dem Rad zur Schule kommen, stellt sich dieses Problem nur in einem sehr geringen Umfang.
Als zweiter Grund wurde die Nichtnutzung des Bereichs genannt. Willi Schmidt von der CDU Fraktion stellte sogar fest, dass die Gründe der Eltern plausibel sind, jedoch die Gefahr besteht, dass der Bereich nicht genutzt werden könnte.
Das Foto (vom 30.11.2017) belegt eindeutig etwas anderes. Der Bereich der Abstellfläche wird an der weiterführenden Schule jederzeit stark genutzt. Nach der Weiterentwicklung der Gesamtschule ist sogar mit einer größeren Frequentierung des Bereichs zu rechnen.
Argumente
Da die Gründe nach Aussagen der CDU Fraktion plausibel sind, könnte ich meinen Leserbrief nun beenden und Sie fragen: „Sehen Sie, liebe Fraktionen, natürlich wird der Bereich genutzt, also können Sie das Anliegen doch auch umsetzen“.
Aber ich möchte auch auf die anderen Argumente noch eingehen.
Die Gemeinde verweist auf Kosten von bis zu 40.000 Euro. Die Schulpflegschaft hat diesbezüglich selbstständig Angebote eingeholt, welche deutlich darunter liegen. Die Eltern sind ebenfalls bereit sich an den Vorbereitungsarbeiten zu beteiligen um den Kostenansatz weiter zu reduzieren.
Mit einer ganz einfachen Lösung könnten diese Kosten nochmals deutlich reduziert werden.
Weiterhin argumentiert die Verwaltung damit, dass solche Anlagen regelmäßig zu abendlichen und nächtlichen Treffpunkten zweckentfremdet werden, und das Risiko von Lärmbelästigungen, Beschädigungen und Verschmutzungen deutlich zunimmt.
Diese Argumentation zeigt eindeutig wie die Verwaltung haltlose Gründe heranzieht um einen, ihnen nicht genehmen, Antrag abzuweisen. Scheinbar hat sich nicht einer der Verantwortlichen die Mühe gemacht sich das Gelände einmal anzusehen.
Zum einem gibt es auf dem Gelände der Schule eine Vielzahl von bereits überdachten Flächen (direkt vor dem Verwaltungstrakt, bestimmt 30 Meter lang) und auch dort kommt es bisher nicht zur Lärmbelästigungen und auch nicht zu Beschädigungen.
Der gespielte Witz ist allerdings der, dass der Fahrradabstellplatz der Schule bereits jetzt durch einen 2 Meter hohen Zaun mit abschließbarem Tor „gesichert“ ist.
Die von der Verwaltung geäußerten Bedenken (nächtlicher Lärm, Schmutz und Beschädigungen) sind somit vollkommen auszuschließen!!
Mann hätte, denke ich, durchaus erwarten können, dass sich die Entscheidungsträger bei einer solchen, für die Eltern scheinbar wichtigen Anschaffung, mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut machen. Dies ist offenbar nicht erfolgt.
Ich frage mich, wie hier Entscheidungen getroffen werden???
Die Schulleitung der Alexanderschule kann den Elternwunsch durchaus nachvollziehen, setzt aber die Prioritäten in Bezug auf die zugewiesenen finanziellen Mittel eher auf die technische Ausstattung der Klassenräume.
Als letzter Hinweis bringt die Verwaltung noch folgenden Grund mit an:
Moderne Fahrräder bestehen fast ausschließlich aus witterungsbeständigen, rostfreien Materialien.
Ob die Verantwortlichen Ihre hochwertigen Fahrräder auch stundenlang, täglich im Regen stehen lassen?
Wenn ich mir das o.a. Foto ansehe, dann muss ich feststellen, dass die Fahrräder der Kids dort fast ausschließlich nicht aus solchen hochwertigen Materialien bestehen. Das ist nicht zuletzt der Tatsache geschuldet, dass viele Eltern ihren Kindern für den Schulweg ein qualitativ geringwertigeres Fahrrad anschaffen, wohl wissend dass die Fahrräder jeder Witterung ausgesetzt sind.
Meiner Meinung nach sind sämtlich angeführte Gründe der Gemeinde nicht haltbar und nur vorgeschoben.
Um eine Schule attraktiv für zukünftige Anmeldungen zu gestalten gehört, neben einer modernen Ausstattung der Klassenräume, auch ein attraktiver Schulhof dazu.
Für die Schulpflegschaft
Arnold Krawczyk