Kreis Borken warnt nicht Umsonst vor einem unüberlegten Tun am Ort der Eiche

Femeiche ErleFemeiche Erle

Wenn das kein Trauerspiel ist. Da muss uns Raesfeldern der Kreis Borken darauf aufmerksam machen, mit welch`höchst sensiblen Bereich wir es an der Femeiche zu tun haben. Ohne ein einfühlsames Gefühl zu diesem Baum wurde, wenn auch hinter vorgehaltener Hand, vom Abriss des schützenden Pharrheims – denn gerade dorthin zeigt sich die Eiche besonders vital-, vom Neubau für Wohnungen, vom Teilabriss mit Erhalt von mindestens zwei Außenwänden zum Bau von neuen Wohnungen und vom Umbau gesprochen. Das „olle Gebäude“. Es ist innen kalt, der Unterhalt enorm hoch, und ein Umbau für einen erneuten Gebrauch als Pfarrheim ist zu teuer. Der Bischof wünscht ein kleineres Pfarrheim. Das alte hat zu viele Quadratmeter. Ein Investor wird also gesucht. Was geschieht dann, wenn einer gefunden wird? Aber auch wenn keiner gefunden wird?

Dann bleibt das Gebäude stehen bis es vergammelt. Daran anschließend erfolgt notgedrungen der Abriss, wie in vielen Gemeinden und Städten so üblich. Beispiele gibt es dafür genügend. Ich könnte noch vieles aufzählen, was angeblich gegen eine Fortführung als Pfarrheim spricht. Was berührt das alles schon die Eiche? Steht sie doch mindestens 12 bis 15 Meter oder weniger vom Ort des Geschehens. Droht der Eiche also keine Gefahr? Ohne Frage ist man in der Gemeinde etwas sensibler geworden. Aber reicht das aus? Der Kreis warnt nicht umsonst vor einem unüberlegten Tun am Ort der Eiche.

Jeder Gedankenlose Eingriff dort kann zu folgenschweren Beschädigungen des Baumes , wenn nicht sogar mehr, führen. Da wurzelt sie schon über 1000 Jahre. Wurde gehegt und gepflegt von den Vorfahren. Von diesen sogar als Wodans Eiche gepriesen. Ein Ort der Urteilsfindung über Jahrhunderte. Und das alte Pfarrheim steht auch schon 220 Jahre in seiner unmittelbaren Nachbarschaft. Lassen wir sie doch in Ruhe zusammen älter werden, zur Freude vieler Raesfelder Bürger. Hand aufs Herz: Wer will Verantwortung übernehmen für den Zerfall des Baumes und die Zerstörung des alten Pfarrhauses?
Übrigens: Besten Dank, Norbert Stuff.

Klaus Werner

1 Kommentar

  1. Zitat Borkener Zeitung vom 13.06.2014, Herr Norbert Stuff, Ingenieur für Landschaftspflege beim Kreis Borken, seines Zeichen auch Landschaftsarchitekt und Gärtner: „Dabei hilft die „Ordnungsbehördliche Verordnung zur Ausweisung von Naturdenkmalen innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile und im Geltungsbereich der Bebauungspläne im Kreis Borken“ von 1996. Demnach ist es verboten, Wurzelwerk zu beschädigen, Zweige abzutrennen und „die Bäume durch künstliche Veränderung des Grundwasserspiegels zu schädigen“. Sein Fazit: „Das wäre eine Sache, die ist ganz wesentlich.“ Sollte sich am Erler Pfarrheim baulich etwas ändern: „Ich würde darauf bestehen, dieses Verbot durchzusetzen.“ Denn bei dem Verfahren, das die Gemeinde für Bauvorhaben einleiten müsste, wäre der Kreis Borken mindestens als zu beteiligende Behörde im Boot.“

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