Fine von den „Borkener Türmen“ in Erle hat in der Nacht von Montag auf Dienstag Nachwuchs bekommen. Voller Stolz schaut die Doggenmama über das Gelände ihres „Wochenbettes“ und begrüßt bellend die Besucher.
Gerade mal 600 Gramm bringen die neugeborenen Welpen auf die Waage und verlieren sich fast unter den großen Pfoten ihrer Mama.
So klein, so zierlich und so verletzlich sehen die zwei Welpen neben ihrer riesigen Mutter aus, so dass es kein Wunder ist, dass selbst die frisch gebackene Hundemutter gerne Ordnung in ihrem „Wochenbett“ hat und ihren Nachwuchs ständig auf „Augenhöhe“ schieb.

Total stolz ist auch die Züchterin Ute Kramer über den neuen Nachwuchs in ihrem Haus. Eigentlich hat die Erlerin mit drei Welpen gerechnet. „Egal, hauptsache die Welpen sind gesund“, so Ute Kramer, die bereits Tage vor der Geburt das „Hundezimmer“ liebevoll hergerichtet hat und diesen Moment kaum erwarten konnte.
Fine und ihre zwei Neugeborenen „Fine die Schröderin“ und „Fürst Fellini“ sind allerdings nicht die einzigen Hunde von Ute Kramer. Insgesamt ist die zierliche Frau Herrscherin von sieben stolzen Deutschen Doggen. „Alles meine Kinder und meine Mädchen“, betont Ute Kramer immer wieder.

Vor gut fünf Jahren fing die heute 48-jährige an, sich für die Doggenzucht zu interessieren. „Nachdem ich damals meinen Schäferhund beerdigt hatte, schwor ich mir, dass ich mir nie wieder ein Tier anschaffe, was eher stirbt als ich“, so Ute Kramer.
Dieser Schwur hielt nicht lange, denn ihr Ehemann Olaf stellte ihr kurz darauf ein fünf Wochen altes Welpenmädchen vor, in das sich Ute Kramer sofort verliebte. „Mein Mann wusste genau, dass ich damals schon Doggen sehr mochte“, fügt Ute Kramer hinzu und die dann drei Wochen später stolze Doggenbesitzerin war. Kurze Zeit später kam eine zweite Dogge hinzu. „Das war eine Dogge in Not, die wir über eine Anzeige bekamen“, erinnert sich Ute Kramer an die Anfänge ihrer Zucht. Mit diesen zwei Doggen fuhr das Ehepaar dann auf Ausstellungen, wo sie sogleich sehr erfolgreich waren. Schnell sprach es sich in Fachkreisen herum, dass besonders die Doggen von den „Borkener Türmen“ außergewöhnlich schön, liebvolle und ausgesprochen schön waren. „Nun, meine Kinder sind groß und gehen ihre eigenen Wege, und meine Zeit kann ich jetzt den Hunden widmen“, erklärt die Rudelführerin ihre Liebe und Fürsorge für die Hunde.

„Als gelernte Kinderkrankenschwester liegt mir der Versorgerinstinkt im Blut und es geht mir jedes Mal das Herz auf, wenn ich die kleinen Welpen sehe“, so Ute Kramer, die natürlich auch jede Menge Arbeit mit der ganzen Meute hat.
Momentan aber ist Kreißsaal-Zeit angesagt. Das bedeutet, dass Ute für gut eine Woche neben den Welpen schläft und aufpasst, dass nichts passiert.
„Natürlich kann eine Hündin ihre Welpen alleine aufziehen, muss sie aber nicht, denn es ist mein Job aufzupassen“, erklärt die Mutter von drei erwachsenen Söhnen ihre sich selbst gestellte Aufgabe. „Wenn sich 60 kg auf 600 g legen, das überlebt kein Hund“, setzt Ute Kramer hinzu. Dieser Einsatz ist arbeitsmäßig kaum bezahlbar. „Alles in allem, so hat mein Mann mal ausgerechnet, verdiene ich rund 1 Euro, von der Geburt bis zum Verkauf, an jedem Hund“. Aber reich werden will Ute auch nicht mit ihren Mädchen.

Für sie ist es eine Passion. Besonders gut fühlt sich die Hundezüchterin, wenn sich ihre Doggen alle um sie scharren. Besonders jetzt beobachten die großen „Mädchen“ ihr Frauchen argwöhnisch und lassen sie kaum aus den Augen. Ständig ist sie dicht von ihren Lieblingen umlagert und jede fordert, ob Welpenzeit oder nicht, ihre täglichen Streicheleinheiten.
Das kann besonders bei der großen Hitze schon mal ganz schön anstrengend sein, und bis dann Adele, Dörte, Jessi, Melli, Ophelia, Octavia und Fine, also alle 28 Pfoten die volle Aufmerksam von Frauchen erteilt bekamen, geht ihr schon mal die Luft aus. Das ist dann die Stunde, wo sie mit strengem Ton sagt: „Nein Adele oder Melli, heute kommt ihr nicht auf meinen Schoß“.

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