Kreis Borken (ots) – In der vergangenen Woche stellte NRW-Innenminister Ralf Jäger die landesweite Kampagne zur Verkehrsunfallbekämpfung vor. Bis Oktober starben auf den Straßen in NRW 522 Personen. Dieser landesweite Anstieg von 13 % im Vergleich zum Vorjahr ist identisch auch auf den Kreis Borken übertragbar. Nach wie vor ist zu schnelles Fahren die Hauptunfallursache Nummer eins. Hierfür fand der Minister deutliche Worte: „Geschwindigkeit ist der Killer Nr. 1!“
Gerade im innerstädtischen Verkehr können schon geringe Überschreitungen der Höchstgeschwindigkeit tödliche Folgen haben, insbesondere für die ungeschützten Verkehrsteilnehmer. „Bei einem Aufprall gegen einen Pkw mit 65 km/h sterben 8 von 10 Fußgängern. Bei einem Aufprall mit 50 km/h überleben hingegen 8 von 10“, so der Minister.
„Unser Ziel ist es, die Unfallzahlen zu senken und die Unfallfolgen zu minimieren. Der Schlüssel dazu ist ein geringeres Geschwindigkeitsniveau“, so der Abteilungsleiter der Polizei im Kreis Borken, Leitender Polizeidirektor Alfred Bernitzke.
Bislang wurden die Geschwindigkeitsmessungen hauptsächlich an Unfallschwerpunkten durchgeführt. Das soll sich von nun an ändern.
„In den kommenden Wochen und Monaten werden wir unsere Anstrengungen im Bereich der Bekämpfung der Hauptunfallursache Nr.1 nochmals deutlich verstärken und setzen dabei auf vermehrte Geschwindigkeitskontrollen“, so Alfred Bernitzke weiter.
Die Polizei im Kreis Borken wird in Zukunft auch an vielen anderen, bislang unbekannten Stellen messen.
„Der Verkehrsteilnehmer muss und soll überall im Kreis damit rechnen „geblitzt“ zu werden, wenn er sich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzungen hält“, sagt Jochen Büssink, Leiter der Direktion Verkehr.
So wird es auch vermehrt offene Kontrollen geben, bei denen ein Streifenwagen zu sehen sein wird. Die potentiellen Raser müssen in Zukunft damit rechnen, dass auch die Besatzungen der blau-weißen Einsatzfahrzeuge Messungen durchführen.
„Wir werden unsere Geschwindigkeitskontrollen noch mehr ausweiten und dabei vermehrt auch blau-silberne Streifenwagen einsetzen“, betont Jochen Büssink.
Was für viele Behörden im Land ein Strategiewechsel bedeutet, ist für die Kreispolizeibehörde Borken jedoch schon seit über zehn Jahren gelebte Praxis: Die Bekanntgabe der Messstellen im Internet. Diesen „Service“ wird es also nach wie vor geben. Die Liste der dort bekanntgegebenen Geschwindigkeitsmessstellen ist natürlich nicht abschließend. Neben diesen Kontrollen wird auch die Laserpistole auf den Streifenwagen weiterhin zum Einsatz kommen. Dies erfolgt oftmals kurzfristig, so dass eine Bekanntgabe nicht möglich sein wird.
Quelle: KPB Borken, Pressestelle
Stand: 02.12.2011 12:29 Uhr