Kein Allerheilmittel gegen EPS 2020

Die Bekämpfung der EPS kostete der Gemeinde in diesem Jahr 14.000 Euro.

Raesfeld. Das waren 4000 Euro mehr als im vergangenen Jahr, was die Gemeinde an Kosten für die Beseitigung von Nestern ausgegeben hat.

Viel zu tun hatten die Mitarbeiter des Ordnungsamtes und des Bauhofs der Gemeinde, um in diesem Jahren alle Nester der Eichenprozessionsspiner auf Gemeindegrund/Gebiet zu beseitigen.

Wie geht es 2020 weiter und welche Präventionsmaßnahmen kann die Gemeinde machen, um hier rechtzeitig gegen die Eichenprozessionsspinner vorzugehen? Dies war Thema im Umweltausschuss.

Zahlreiche Anrufer meldeten in den vergangenen Monaten Vorkommen des Eichenprozessionsspinners im gesamten Gemeindegebiet.

Eichenprozessionsspinner

Reichlich Kritik gab es auf Facebook von Bürgern für die Gemeinde. Sie beschwerten sich, dass hier nicht genügend für die Beseitigung der EPS unternommen wurde.

Das nahm die SPD Fraktion zum Anlass, die Gemeinde aufzufordern, ein Konzept zur Bekämpfung der Eichenprozessionsspinner für die nächsten Jahre zu entwickeln. „Wir haben die EPS seit gut zehn Jahren vermehrt in der Gemeinde. Seit zwei Jahren jedoch ist der Befall extrem hoch.

Kein starres Programm für 2020

Wie es 2020 mit den Raupen aussieht, wissen wir nicht. Diese sind nicht starr und deshalb können wir auch kein starres Programm für die Beseitigung entwickeln“, sagte Roters mit Blick auf 2020. Präventiv etwas zu planen, da das Zeitfenster unter anderem zum Spritzen auch sehr gering ist, sei nicht so leicht.

Jedoch hat die Gemeinde mittlerweile ein Baumkataster erstellt, wo alle Bäume im Gemeindegebiet erfasst sind. Allerdings, so betonte Roters, sei die Gemeinde nicht für alle Bäume verantwortlich, da viele auf Privatgrundstücken stehen. „Für Bäume an Landstraßen ist das Land und an Kreisstraßen ist der Kreis für die Beseitigung der Nester zuständig“.

Eichenprozessionsspinner in Raesfeld
Hier am Schulten Matt war in diesem Jahr fast jeder Eichenbaum von Eichenprozessionsspinner befallen.

Hundertprozentige Lösung gibt es nicht

Anhand des Konzeptes soll nun gemeinsam mit anderen Behörden und den Privatleuten erarbeitet werden, was gemacht werden kann und wie 2020 damit umgegangen wird. Ob nun vom Hubschrauber aus biologische oder herkömmliche Bekämpfungsmittel verspritzt werden, kann heute noch nicht festgelegt werden. „Es gibt hier einfach keine hundertprozentige Lösung, da heute niemand weiß, wie es im nächsten Jahr mit den EPS aussieht“, so Roters. „Wenn jemand den Stein der Weisen findet, der wird schnell gelegt. Das Problem belastet uns alle. Da viele Bürger im Rathaus anriefen, bin ich schon im eigenen Interesse daran interessiert, hier eine optimale Lösung zu finden“, so Bürgermeister Andreas Grotendorst.

EPS, Dohlen und Elstern

Jochen Welsing von der CDU verwies auf Nistkästen. „Wir müssen dafür sorgen, dass die natürlichen Feinde der Raupe wie Singvögel oder Fledermäuse bei uns leben und die Raupen bekämpfen“. Einige davon seien schon vom Heimatverein Raesfeld aufgehängt worden.

Allerdings gebe es laut Welsing immer weniger Singvögel. Dies sei ebenfalls ein weiteres Umweltproblem, wie Welsing findet. „Die immer größerer werden Population von Dohlen und Elstern sorgen dafür, dass wir kaum noch Singvögel haben, denn die Jungvögel haben keine Chance groß zu werden, da sie bereits in ihren Nestern gefressen werden“. In diesem Falle solle die Gemeinde ebenfalls tätig werden und etwas dagegen unternehmen.

Das erarbeitete Konzept, wie gegen die Nester der EPS sinnvoll und effektiv vorgegangen werdenkann, soll Anfang des Jahres im Umweltausschuss vorgestellt werden.

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