Es war nach der Corona-Zwangspause wieder der Kappesmarkt, den die Menschen kannten und lieben.
Bereits am Samstag war der Ansturm enorm groß. Das Wetter lud regelrecht zu einem Trip nach Raesfeld zum 36. Kappesmarkt ein, der in voller Größe stattfand.

Besonders zur Freude von Ortsmarketing-Vorsitzenden Diana Brömmel, waren an diesem Wochenende rund 150 Stände mit einem ausgewogenen Angebot vertreten. Sie lud am Samstag schon die Besucher dazu ein, den frisch geernteten Kappes oder Kohl aus der Region zu kaufen. „Der ist total frisch und es lohnt sich, dass sich jeder damit einen Wintervorrat anlegt“, so Diana Brömmel. Und das musste sie auch nicht zweimal sagen, denn die Besucher, besonders aus dem Revier, packten sich damit die Tüten voll, sodass am Sonntagnachmittag teilweise der Kohl, ob weiß, rot oder grün, so gut wie ausverkauft war.

Kappesball-Treffen von Freunden
Und auch Bürgermeister Martin Tesing war am Samstag vor Ort und freute sich über den enormen Zulauf. Er warb besonders für den Kappesball am Samstagabend, wo alle Krautregionen endlich wieder gemeinsam vertreten waren.
Ein Abend unter Freunden, wo die Gäste aus Ungarn, Leinfeldelden-Echteringen, die Büdericher oder aus der Kohlregion Dithmarschen angereist kamen, um gemeinsam zu feiern. Hier wurde besonders die 25-jährige Partnerschaft zwischen Leinfeld-Echterdingen gefeiert. Seinerzeit entstanden durch Heinz Bröker, der die Gäste im Festzelt begrüßte und die letzten Jahre in einer Bildershow Revue passieren ließ. In Vertretung für die Leinfelder-Echteringen bekam Elke van Luike einen überdimensionalen Schokoladentaler als Freundschaftsbeweis überreicht.

Wiegen und Messen der Prinzenpaare Raesfeld
Und traditionell fand am Samstag auch das Wiegen und Messen der Raesfelder Prinzenpaare des RRZ und RCV statt. Hier konnten das Kinderprinzenpaar Charlie I. Hutton und Johanna I. Weddeling (RRZ) sowie das Prinzenpaar Andreas II. Heyng und Anja I. Klein-Ridder (RCV) unter den Augen zahlreicher Besucher einiges an Kamellen einheimsen, wenn auch ein wenig bei dem Gewicht geschummelt wurde. Zusammengekommen sind insgesamt 38.500 Kamellen, die natürlich von den Vereinen beim Rosenmontagszug noch aufgerundet werden, zusammengekommen.

Kappes aus der Region
Gleichzeitig hobelte Jens Temminghoff von der Raesfelder Landjugend unermüdlich Kappes, der an die Besucher für eine kleine Spende für die Vereinskasse, verteilt wurde. Auch sonst zeigte sich die Landjugend ziemlich moderat auf der Bühne und erheiterte die Zuschauer mit flockigen und lockeren Sprüchen.
Für die Händler waren beide Tage regelrechte Erfolgstage. So sagte ein Händler, dass er bereits am Samstag fast so gut wie ausverkauft sei und auf Nachschub aus Büderich hofft. Zum Glück reiste der Kappestreck vom Niederrhein am Samstagabend dann auch pünktlich mit dem „weißen Gold“ vom Niederrhein pünktlich in Raesfeld ein.



Deftiges und hochprozentiges aus Ungarn
Deftig und sehr schmackhaft waren die Speisen auch aus der Partnerregion Vecses, die von allem Händlern die weiteste Anreise an diesem Wochenende hatten. Dazu gab es, wer wollte, einen handfesten 52-prozentigen Obstler, der so manchen Genießer für einige Sekunden erst mal regelrecht den Atem nahm.
Wer Glück hatte, der bekam dann auch noch einen leckeren Schnaps oder Likör von den diesjährigen Kappeshoheiten Königin Michaela I. Prost und Kappesprinzessin Silke I. Hüging als Begrüßungstrunk.

Der Sonntag war so gut wie „ausgebucht“
Während es am Samstag schon eng in den Straßen war, so steigerte sich das Besucheraufkommen am Sonntag noch einmal deutlich. Die Menschen genossen es regelrecht, sich durch die Straßen von Raesfeld schieben zu lassen. Kein Wunder, denn auch das Wetter an diesem Tag spielte bis gegen 17 Uhr noch gut mit. Und dass, die Preise beim Gemüse durch den trockenen Sommer etwas erhöht waren, spielte keine Rolle.

Mit vielen Tüten, die Kappestaxis hatten wieder jede Menge zu tun, rollten die Köpfe, oder auch Kohlköpfe – dennoch quer durch die Dorfmitte, vorbei an zahlreichen Ständen, die einfach zu einem kleinen Kauf einluden. Blumenzwiebeln, praktisches für die Küche, Handarbeiten, Obst und Gemüse, Käse vom Holländer, Nüsse, nützliches und nicht nützliches, aber schön, wechselten hier die Besitzer im Minutentakt.
Und auch bei Johannes Stegerhoff kam keiner vorbei, ohne ein Schwätzchen wie: „Lange nicht gesehen, geht es euch allen gut? Was gibt es Neues bei euch?“, zu halten. Aber auch die anderen Futterstände hatten reichlich zu tun, egal ob Fisch, Pommes, deftiges von Süthold oder Kohl-Burger.

Kappeshoheiten auf Werbetour für gesundes Gemüse
Gleichzeitig machten die Kappeshoheiten noch einmal Werbung für das besondere Gemüse vom Niederrhein, was aber eigentlich schon fast überflüssig war, denn die Kohlanhänger hatten nur noch wenige Kohlköpfe im Angebot. Das Wichtigste jedoch war, das hier erneut wieder einmal Eigenvermarktung großgeschrieben wurde. Und selbst die holländischen Marktschreier übertrafen sich, was die Lautstärke anbelangte.
