Visuelle Fahndungsbilder sind heute nichts mehr Ungewöhnliches. In der Presse sind häufig Phantombilder zu sehen. Mit ihnen wird nach flüchtigen Straftätern gefahndet, wenn Opfer oder Zeugen einen Täter in Zusammenhang mit einer Straftat gesehen haben. In Nordrhein-Westfalen werden diese Bilder landesweit von den LKA-Experten der „visuellen Fahndungshilfe“ erstellt.
Diese sind für die Experten des LKA NRW keine große Herausforderung mehr. Um so größer war aber der Besuch Mitte Juli 2014, als das LKA NRW einen ungewöhnlichen Besucher des Historiker Prof. Dr. Klaus Scherberich vom Lehrstuhl für „Aalte Geschichte der Rheinisch-westfälischen Technischen Hochschule Aachen bekam. Prof. Scherberich bat um visuelle Fahndungshilfe des LKA NRW, die anhand einer großen Büste des ersten römischen Kaisers Augustus ein Phantombild anfertigten, sollten. Die Büste zeigte den römischen Kaiser zeitlos jung, dass Phantombild sollte virtuell auf ein mögliches Aussehen als 50-jähriger und als 70-jähriger Mann verändert werden.
„Von Augustus gibt es zwar genügend Bildnisse und Büsten, jedoch zeigen diese immer einen jungen, stark idealisierten Augustus. Abbildungen des 50-jährigen oder 70-jährigen Kaisers gibt es nicht. Diese Lücke wird mit diesen Phantombildern geschlossen. Als Korrektur der überlieferten Bildnisse dienen dabei die literarischen Beschreibungen des Augustus“, erklärte Prof. Dr. Scherberich in Düsseldorf.
Augustus wurde als Gaius Octavius am 23. September 63 v. Chr. in Rom geboren und gilt als erster römischer Kaiser. Er starb am 19. August 14 n. Chr. in der Nähe von Neapel.
Fotos: LKA-NRW/ Text: pd-bos