Jacken und Hausschuhe aus Hundehaare

Besonders in der Winterzeit ist warme Garderobe aus Schafwolle, Angora oder Kaschmir angesagt. Eine außergewöhnliches Material zum Stricken hat die Erlerin Angela Winnesberg schon vor Jahren entdeckt. Wolle aus dem Fell ihrer Chow-Chow Hunde.

Pullover aus Hundehaare

Angela Winnesberg ist hundefanatisch oder besser gesagt: Hundeverrückt. Besonders ihre zwei wuscheligen Chow-Chows liegen der Erlerin sehr am Herzen.

Das Geschwisterpaar Benita und Baby-Belle, beide zehn Jahre alt, gehören mit zur Familie und sind ein fester Bestandteil des Alltags im Hause Winnesberg. Nicht nur, dass Familie Winnesberg die Charaktereigenschaften dieser Rasse sehr schätzt, sondern darüber hinaus hat die Hundehalterin auch noch ein weiteres Hobby, außer mit den Hunden „Gassi“ gehen, für sich entdeckt. Aus den ausgekämmten Haaren ihrer Vierbeiner strickt sie sich Pullover, Jacken und auch Hausschuhe.

IMG_3644 (640x427)

„Das dicke Fell braucht viel Pflege und besonders während des Fellwechsels kommt beim Bürsten jede Menge zusammen“, so Angela Winnesberg, die dadurch auf die Idee kam, die ausgebürsteten Hundehaare nicht weg zu werfen, sondern zu sammeln um diese dann später verspinnen zu lassen. Ein langwieriger Prozess, denn bis sie für eine Jacke ein Kilo Wolle zusammen hat, dauert es rund ein Jahr. „Die Wolle kommt in luftige Behältnisse zur Aufbewahrung wie Kopfkissenbezüge und wird gleich auch gegen Ungeziefer durch Mottenkugeln geschützt“, fügt die Erlerin hinzu. Erst wenn genug Wolle zusammen gekommen ist, wird die Wolle zum Spinnen abgegeben. Dort werden dann die Haare kardiert, von Fusseln und Knötchen befreit und dann am Spinnrad zur Wolle gesponnen. „Entweder bleibt die Wolle pur, oder es können auch andere Fäden wie Seide mit eingesponnen werden“, erklärt die Hundehalterin die langwierige und vor allem teure Prozedur. Ein Kilo Hundehaare spinnen kostet rund 200 Euro. So ist es auch nur verständlich, dass die Jacken unverkäuflich sind.

Stricken mit Wolle von Chow-Cow Hunden

Die erste Jacke strickte sich Angela Winnesberg 1987 und zog damit, wenn sie jemand das Material erklärte, anfänglich unverständliche Blicke auf sich. „Wenn jemand erfuhr, dass die Jacke aus dem Fell meiner Hunde stammte, sind die Leute erst einmal überfordert, dann erstaunt und später kommt, wenn sie die Weichheit und die Wärme spüren, die Begeisterung hinzu“. Und in der Tat. Die Kleidung in den Farben blau, rot, zimt (rehfarben) und creme fühlen sich kuschelig weich an, fast wie ein Pelz. Natürlich sind die Sachen auch geruchslos, denn bevor diese verstrickt werden, müssen sie erst einmal gründlich mit Feinwaschmittel gewaschen werden.

Chow-Chows sind wachsam, charakterstark und haben ihren eigenen Kopf. Dennoch sind diese Tiere auch sehr verschmust und genießen es regelrecht, wenn ihr Frauchen sie regelmäßig bürstet. Eine Wechselwirtschaft von den alle profitieren: Die Hunde sowie ihr Frauchen in Form von überaus warmer Kleidung.

Info zu Chow-Chows

Die Herkunft dieser Rasse liegt in dunkler Vergangenheit. Eine Theorie besagt, dass diese Rasse sogar von Bären abstammen soll, eine andere wiederum besagt, dass der Ursprung des Chows auf die Tibetdogge, gekreuzt mit Samojeden, zurückgehe.

Die blau Zunge des Chow-Chow ist das auffälligste Charakteristikum, und schon aus diesem Grund verdient die Annahme, dass er selbst eine „Ur-Rasse“ darstellt und vielleicht der Ahnherr des Somjeden, Elchhund, Keeshunds und Spitz oder Pomeranian ist, Beachtung

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein