Saloneröffnung in Erle auf unbestimmte Zeit verschoben
Raesfeld. Auch in Erle müssen Friseursalons ihre Türen verschlossen halten. Eigentlich hatte Yvonne Honerbom, Obermeisterin der Friseur-Innung Westmünsterland am 6. April den ehemaligen Salon Crehaartive übernehmen und eröffnen wollen. Durch Corona muss nun umgedacht werden. Der Heimatreport sprach mit Yvonne Honerbom über die derzeitige Lage in der Friseurbranche.
HR: Sie sind ja Obermeisterin der Friseur-Innung Westmünsterland. Was hat Sie denn nach Erle verschlagen?
YH: Meine stv. Obermeisterin Anke Doernemann wollte sich von ihrer Filiale in Erle trennen und erzählte mir dies. Erle gefiel mir eigentlich schon immer sehr gut, so dass ich sofort Feuer u. Flamme war den Salon „CreHaartive“ zu übernehmen und in „Honerbom Friseure“ umzuwandeln.
HR: Normalerweise hätten Sie am Palmsonntag mit einem Sektempfang geöffnet. Damit wird es ja jetzt wohl nichts mehr.
YH: Durch den Erlass zur Corona- Bekämpfung dürfen Friseurbetriebe bis zum 19.04.2020 ihre Salons in Deutschland nicht mehr öffnen. Von daher gebe ich Ihnen Recht, müssen wir die Eröffnung erst einmal verschieben.
HR: Gibt es schon einen neuen Termin?
YH: Nein, ich warte lieber erst noch mal die Entwicklung ab, deshalb habe ich vorsichtig optimistisch schon mal den Veranstaltungskalender unseres Salons ins Schaufenster gehängt. Es muss ja weiter gehen.
HR: Was heißt die Verzögerung jetzt für Sie und Ihre Mitarbeiter?
YH: Für meine Mitarbeiter habe ich bereits Kurzarbeitergeld beantragt. Sie sind natürlich schon zu Hause. Ursprünglich sollte der Salon noch in höherem Umfang renoviert werden. Dies habe ich jetzt erstmal zurückgestellt.
HR: Wie gehen Sie mit Kunden um, die jetzt unbedingt die Haare gemacht haben wollen/müssen?
YH: Leider müssen wir die Kunden zunächst einmal auf einen Termin nach dem 19.04. vertrösten. Wir sind aber jeder Zeit über unsere Facebookseite „Salongeflüster in Erle“ und vergeben auch schon Termine ab Montag, den 20.04.
HR: Was raten Sie Kunden in der Zwischenzeit?
YH: Ich rate alle Menschen durchzuhalten! Es wäre fatal, wenn diese Maßnahmen unterwandert würden und Friseure wie unter anderem „Schwarzarbeiter“ (m,w,d) nun Hausbesuche anbieten. Das würde der Verbreitung von Covid 19, also Corona, Haus und Hof öffnen und das ist wörtlich gemeint. Die Inkubationszeit von Corona beträgt rund 14 Tage. In dieser Zeit weist man in der Regel keinerlei Symptome auf, ist aber bereits hochgradig ansteckend.
Hohe Fixkosten, keine Einnahmen!
Gerade erst bin ich selbst umfassend darüber informiert worden. Die Friseurunternehmer werden nun durch die zwangsweise Schließung ihrer Geschäfte vor extremen wirtschaftlichen, existenzbedrohenden Herausforderungen gestellt. Hohe Fixkosten in fünfstelligen Bereichen laufen weiter und dem stehen keine Einnahmen mehr gegenüber. Das muss man sich mal vorstellen!
Wenn nun allerdings diese Maßnahme durch Schwarzarbeiter oder mobile Friseure unterwandert werden, sind die Opfer der Friseurunternehmer sinnlos. Hausbesuche auch von mobilen, angemeldeten Friseurmeistern/innen sind übrigens zur Zeit von Gesetzes wegen ebenso verboten und stehen unter Strafe bis zu 2500 €!