Parkplatz vor dem Rathaus – Ein Projekt, das pünktlich zum Kappesmarkt fertiggestellt werden soll
Der Parkplatz vor dem Rathaus wird im Rahmen einer innovativen Maßnahme zur Regenwassernutzung umgestaltet. Das Besondere an diesem Projekt ist der Einsatz eines Systems aus Kunststoffkisten, die als Fundament dienen. Diese Behälter, die optisch an gestapelte Colakisten erinnern, sammeln künftig das Regenwasser auf dem Parkplatz. Insgesamt fassen sie 120.000 Liter Wasser, das vom Dach und vom Vorplatz des Rathauses gesammelt wird.
Herausforderungen beim Erdaushub
Unvorhergesehene Probleme gab es beim Ausheben des Bodens. Wie Bauamtsleiter Bernd Roters in der Sitzung erklärte, mussten die Bagger tiefer graben als geplant, denn: „Ich habe nicht damit gerechnet, dass da so viel Schutt und Dreck drin ist“, sagte Roters. Die Baustelle werde im Rathaus auch scherzhaft „Schwimmbad“ genannt, weil das Gelände nach dem Ausheben wie ein Schwimmbecken aussehe.
Funktionsweise des Wassersystems
Roters erläuterte, dass das Wasser in den Behältern innerhalb von 24 Stunden versickern muss und daher nur zwischengespeichert wird. Um zu verhindern, dass Laub, Sand oder andere Fremdstoffe in das Wasser gelangen, wurden die Kunststoffkisten zuvor mit einem Vlies ausgekleidet. Außerdem sind die Kisten so stabil, dass ein Lkw darüber fahren kann.
Die großen Rohre, die derzeit auf der Baustelle zu sehen sind, werden am Ende zu Schachtabdeckungen gekürzt, erklärte Roters weiter. Hierdurch kann später auch das Abwassersystem kontrolliert und gewartet werden.
Klimaanpassung und Schutz vor Starkregen
Das neue Wassersystem soll auch bei Starkregen und Sturzfluten helfen. Durch die leichte Neigung des Parkplatzes kann überschüssiges Wasser, das nicht mehr im System gespeichert werden kann, in die angrenzenden Grünflächen abfließen und dort versickern.
Teil von Klimaschutzmaßnahmen
Der Parkplatz wird im Rahmen von Maßnahmen für den Klima- und Umweltschutz in der Gemeinde Raesfeld umgebaut. Für das Projekt wurden im Jahr 2022 Fördermittel beantragt, die im Städtebauprogramm 2023 mit einem Zuschuss von 50 Prozent genehmigt wurden. Der Grund: Nach den neuen Bauvorschriften darf sauberes Regenwasser nicht mehr mit Abwasser vermischt werden. Dadurch sollen auch die Kläranlagen entlastet werden. Ziel ist es, das Regenwasser möglichst gut versickern zu lassen, was durch die neue Anlage erreicht wird.