„Asche zu Asche, Staub zu Staub“ und „Ruhe in Frieden“ – so lauten die Worte des Pfarrers bei einer Beerdigung.
Die letzte Ruhestätte in unseren Breitengraden ist der heimische Friedhof.
Friedhofsgärtner Hubert Bente ist seit 2002 für alle Belange auf dem Erler Friedhof zuständig. Er und seine drei Söhne sorgen gemeinsam für Ordnung heben die Gräber für neue Bestattung aus. Der Leichnam, der nicht eingeäschert wird, kommt exakt in einem Holzsarg 1,80 Meter tief unter die Erde. Die Standartmaße für ein Einzelgrab ist genau festgelegt und beträgt und ist 90 cm breit und 2,20 Meter lang.
„Am Anfang meiner Tätigkeit hatte ich noch ein mulmiges Gefühl, aber man wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben“, so Hubert Bente, der das Wort „Totengräber“ als Berufsbezeichnung nicht gerne hört. „Einer muss die Arbeit ja machen, aber ich pflege auch den Friedhof, schneide die Hecken und pflege die Anlagen“, so Bente, der neben seinerTätigkeit als Friedhofsgärtner noch einen kleinen Bauernhof hat. In all den Jahren als Friedhofsgärtner hat der 62-jährige Erler viele Gräber auf dem Friedhof in Erle ausgehoben.
„Der respektvolle Umgang mit den Hinterbliebenen und den Toten, sowie auch mit den Überresten der nicht verwesten Knochen ist mir und meinen Kinder ganz wichtig“.
Angst hat Bente vor dem Friedhof und den Toten nicht. „Ich könnte selbst nachts zur Geisterstunde von Rechts nach links über den Friedhof gehen, denn es kann mir niemand mehr etwas tun“, schmunzelt Hubert Bente.
Maß an Genauigkeit und respektvoller Umgang
Momentan ist es ruhig, was Beerdigungen anbelangt, aber es gibt Zeiten, da gibt es gleich zwei Beerdigungen an einem Tag.
An diesen Tagen hat der Friedhofsgärtner dann alle Hände voll zu tun. Schnelligkeit ist beim Ausheben der Gräber für eine Neubelegung nicht angesagt, sondern ein großes Maß an Genauigkeit und akribisches Vorgehen. Grund dafür sind die Überreste der Toten, die beim Ausheben eines Grabes ans Licht kommen. Der Platz auf den meisten Friedhöfen ist begrenzt und eine Erweiterung ist schwierig, manchmal unmöglich. Deshalb wird nach einer gewissen Zeit Platz für neue Belegung geschaffen.
Heute gibt es kein Plastik mehr
Laut Friedhofsatzung beläuft sich in Erle die Ruhezeit auf 30 Jahre, in Raesfeld und Rhedebrügge nur auf 25 Jahre. Der Boden in Erle ist ein Kies-Lehmboden. Dadurch ist es nicht verwunderlich, dass Bente auf alte Knochen stößt, denn die vorgegebene Ruhezeit reicht nicht aus, dass sich die großen Hüft- und Oberschenkelknochen nicht zersetzen. Da in Erle kein alter Lageplan existiert, kann oder will Hubert Bente auch keine Auskünfte darüber geben, wem die gefunden Gebeine gehören. Nicht nur die Knochen überleben die 30 Jahre unter der Erde. „Früher wurden die Särge mit Plastikplanen und Hobelspäne ausgelegt. Die zersetzen sich überhaupt nicht, ebenso wenig wie teilweise das Holz von den schweren Särgen aus Kerneiche“, erklärt der Friedhofsgärtner. „Heute gibt es kein Plastik mehr. Alles muss zersetzbar sein, selbst die Hölzer haben sich in den letzten Jahren verändert“.
Sobald das neue Grab fertig ausgehoben ist, werden die alten Knochen am Fußenende erneut in eine Mulde beigelegt, so dass sie dort weiterhin „ihre verdiente ewige Ruhe finden“. Petra Bosse
Eins muss aber mal gesagt werden: Hut ab vor dem Job, den Hubert Bente auf dem Erler Friedhof leistet. Ich möchte diese Job nicht machen und die meisten der hier lesenden Leute sicherlich auch nicht. Um so toller, das es Menschen gibt, die sich darum kümmern, das wir alle gut unter die Erde kommen können. Hut ab, Herr Bente!
„Einer muss die Arbeit ja machen, aber ich pflege auch den Friedhof, schneide die Hecken und pflege die Anlagen“
Bei allem Respekt vor seiner Arbeit, schildert dieser Beitrag längst nicht die Realität wieder. Eine bestimmte Person, die hier mit keinem Wort erwähnt wird, erledigt deutlich mehr Arbeit auf dem Friedhof (was jeder hier in Erle weiß) Ziemlich respektlos!
Das scheint das Los der ehrenamtlichen Friedhofspfleger zu sein. Ende
der 70er hat mein Opa mütterlicherseits auch jahrelang einen geraumen
Anteil seiner freien Zeit auf dem Erler Friedhof mit Hecken scheren und
Wege harken verbracht (natürlich mit seiner eigenen Heckenschere und
eigenen Harken und seiner eigenen Schippkarre, in der er mich als Dreikäsehoch des öfteren mit zum Friedhof oder zum Garten an der Schermbecker Straße mitgenommen hat). Bei seiner Totenmesse war es dem damaligen Pastor
Schürmann nicht mal wert, dieses jahrelange freiwillige Buckelei bei jedem Wetter zu erwähnen oder sich mal posthum zu bedanken.
Michael, ich habe hier mehr oder weniger nicht die Arbeit des Friedhofsgärtner in den Vordergrund gestellt, sondern auch die Tatsache -Asche zu Asche und Staub zu Staub.
Jedes Ehrenamt ist ehrenwert und allerdings finde ich dies sehr bedauerlich, wie das bei deinem Großvater gelaufen ist.
Es gibt viele Ehrenamtliche worüber ausführlich und gerne berichtet wird. Nur diese müssen sich dann auch melden! Vielleicht hätte sich jemand für deinem Opa mal stark müssen für seine Arbeit!
Gemeint ist hier doch ganz klar E. Henneb.
Sie leistet auch wesentliche Arbeit auf dem Erler Friedhof und der wäre mit Sicherheit nicht so sauber und gepflegt wenn es sie nicht gäbe.
Ich möchte die Arbeit von Herrn Bente gar nicht in den Schatten stellen aber
sie ist eben auch Angestellte bei der Kirche und wird hier mit keinem Wort erwähnt.
Das ist für einen solchen Beitrag sehr schade und sollte schon mit drinstehen da es sonst sehr einseitig klingt.
Die Erler wissen ja fast alle was auch sie an Arbeit auf dem Friedhof leistet.
Hallo Vera. Klar, den meisten Erlern ist bekannt, das Frau Henneböhl den Friedhof pflegt. Aber der Artikel hatte nun mal Herrn Bente zum Inhalt und nicht die Pflege des Friedhofs allgemein. Vielleicht ist Petra ja interessiert daran, über Frau Henneböhl auch einen Artikel zu schreiben. Ich glaube, es gibt noch viel mehr „stille“ Ehrenämter, die in Erle von Privatleuten ausgeübt werden. Petra könnte da ja mal eine Serie draus machen,
Hallo Michael, guter Tipp und richtig erkannt. Wir hatten in der Dorsten Zeitung auch schon Ehrenamtliche vorgestellt. Nur wenn du fragst, möchten die meisten nichts über sich und ihr Amt erzählen.
Also bitte schön, was ist denn hier respektlos? Wer, soll wen kennen? Schon gar nicht dann, wenn Sie selber hier anonym schreiben. Und ich weiß nicht,
was hier unter Realität zu verstehen ist und was das letztendlich mit dem Artikel zu tun hat!
Also bitte schön, was ist denn hier respektlos? Wer, soll wen kennen?
Schon gar nicht dann, wenn Sie selber hier anonym schreiben.
Und ich weiß auch nicht,was hier unter „Realität“ zu verstehen ist und was das letztendlich mit dem Artikel zu tun hat!
Was hier respektlos ist?
Respektlos ist es, dass ein Außenstehender der den Artikel liest den Eindruck hat, dass Herr Bente die gesamte Friedhofsarbeit alleine erledigt und die ehrenamtlichen Friedhofspfleger und Angestellten der Kirchengemeinde die Tag für Tag dort arbeiten (das meinte ich mit Realität) außer Acht gelassen werden. Ich will das hier auch nicht groß aufhängen sondern lediglich zum Ausdruck bringen, dass man den Artikel hätte „besser“ formulieren können.
Dann hätte es ein Artikel über „Ehrenamt“ sein müssen! Und das war er in diesem Fall nicht, oder heben die Ehrenamtliche auch die Gräber aus?