Seit rund einem halben Jahr ist Harry K. Voigtsberger Minister für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen. Jeder der Themenbereiche, die der Minister vertritt, ist für die Regionale 2016 im westlichen Münsterland im Hinblick auf die Förderung zukünftiger Regionale-Projekte von außerordentlicher Bedeutung. Zudem kommen aus dem Ministerium die Fördermittel für die Regionale 2016 Agentur – gute Gründe, Minister Voigtsberger jetzt ins westliche Münsterland einzuladen.
Bei einer Rundreise durch einen Teil des westlichen Münsterlandes erhielt Minister Voigtsberger Einblicke in die zentralen Themenfelder, in denen die Regionale 2016 mit innovativen Strategien und Projekten nach Lösungen für die zukünftigen Herausforderungen der Region sucht. So will sie durch Projekte zum Beispiel den Wirtschaftsstandort westliches Münsterland weiterentwickeln, die Ortskerne stärken, die unterschiedlichen Ansprüche an die Fläche in Einklang bringen und beispielhaft erarbeiten, wie sich die Nahversorgung in Zeiten des demografischen Wandels auch in kleinen Orten sichern lässt.
Die Landräte Konrad Püning (Kreis Coesfeld) und Dr. Kai Zwicker (Kreis Borken) sowie weitere Mitglieder des Aufsichtsrates der Regionale 2016 Agentur ließen es sich nicht nehmen, den Minister auf seiner Reise durch die Region zu begleiten. Diese begann in Dülmen mit einer Besichtigung des umgenutzten Areals der ehemaligen Textilfabrik Bendix und führte dann – vorbei am Merfelder Bruch, wo das Thema Kulturlandschaftsentwicklung behandelt wurde – nach Schermbeck. Hier stand das Modellprojekt „Nachbarschaftsberatung“ im Mittelpunkt, das aufzeigt, wie mit bürgerschaftlichem Engagement alten Menschen ein selbstbestimmtes Leben in ihrem gewohnten Umfeld ermöglicht werden kann. Letzte Station der kurzen Rundreise war ein Besuch der d.velop AG in Gescher, die Software für das Dokumentenmanagement von Unternehmen entwickelt.
Im abschließenden Gespräch in der Geschäftsstelle der Regionale 2016 Agentur in Velen unterstrichen Landrat Konrad Püning und Landrat Dr. Kai Zwicker stellvertretend für alle Kommunen im westlichen Münsterland den festen Willen der Region, die Regionale 2016 als besondere Chance zur Zukunftssicherung zu nutzen. Gleichzeitig mahnten sie die Unterstützung des Landes an: „Wir fordern eine verlässliche finanzielle Absicherung der Regionale 2016 und der Projekte, die hier entwickelt werden“, so Landrat Püning.
In diesem Zusammenhang verwies Landrat Dr. Zwicker noch einmal auf das strukturpolitische Positionspapier, das die Regionale 2016 und die Regionale 2013 in Südwestfalen als gemeinsame westfälische Position gegenüber dem Land formuliert haben. Dieses Dokument, das Minister Voigtsberger im Oktober 2010 stellvertretend für die Landesregierung entgegengenommen hatte, beschreibt die zentralen Ziele, die die beiden Regionen mit ihren Regionalen verfolgen und benennt auch einen klaren Rahmen für den Bedarf an Fördermitteln. Demnach seien etwa 100 Millionen Euro für die Umsetzung von Regionale-Projekten im westlichen Münsterland erforderlich.
Minister Voigtsberger unterstrich daraufhin die Bedeutung der Regionalen aus Landessicht: „Das Land hat großes Interesse am Erfolg der Regionale 2016 und wird sein Möglichstes tun, um das westliche Münsterland zu unterstützen!“ Im Hinblick auf die aus der Region geforderte Größenordnung einer Landesförderung für die Umsetzung von Projekten verwies er auf derzeit laufende Gespräche seines Ministeriums mit anderen Ressorts der Landesregierung, die auch für eine Förderung von Regionale-Projekten in Frage kommen. Ein Ergebnis dieser Verhandlungen sei voraussichtlich in wenigen Wochen zu erwarten.
Hintergrund
Die Regionale ist ein Strukturprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen, das im Wettbewerb an Regionen vergeben wird. Diese erhalten damit die besondere Chance, in selbst gewählten Themenfeldern strukturwirksame Projekte zu planen, umzusetzen und sich selbst nach innen und außen zu präsentieren. Dabei sollen die Qualitäten und Eigenheiten der Region herausgearbeitet werden, um Impulse für deren zukünftige Entwicklung zu geben. Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt die Umsetzung der Regionalen organisatorisch und finanziell.
Die Regionale 2016 findet im westlichen Münsterland statt. Sie trägt das Motto „ZukunftsLAND“. Der Region gehören die Kreise Coesfeld und Borken inkl. ihrer kreisangehörigen Städte und Gemeinden sowie die Kommunen Dorsten, Haltern am See, Hamminkeln, Hünxe, Schermbeck, Selm und Werne an. Zur Steuerung des Regionale-Prozesses wurde Ende 2009 die Regionale 2016 Agentur GmbH gegründet, die ihren Sitz in Velen hat.