Zum zweiten Mal findet am Samstag, 31. Dezember 2011 wieder ein Silvesterritt durch Erle statt.
Dazu lädt die Kirchengemeinde von St. Silvester alle Gemeindemitglieder und Besucher aus Nah und Fern recht herzlich ein. Eingeladen zu diesem Silvesterritt durch Erle sind auch die Reitvereine aus dem Kreis Borken, Lembeck und Dorsten.
Die Wiederauflage des vor fünf Jahren so erfolgreich durchgeführten Silvesterritts und von Pastor Barlage initiiert, soll zukünftig ein fester Bestandteil in Erle werden. Geplant haben die Organisatoren einen Reitertrupp von rund 150 Pferden, die am letzten Tag des alten Jahres hoch zu Ross durch Erle reiten.
Das Brauchtum des Silvesterritts geht bis ins Jahr 1626 zurück. Eine seit 1610 wütende und sich zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges verschärfende Lungenfäule des Viehs stürzte die Bauern in Not. In ihrer Not wandten sich die Menschen an den heiligen Silvester, den Schutzpatron der Haustiere und Nebenpatron der örtlichen Pfarrkirche. Sie gelobten, alljährlich am Namenstag des Heiligen einen Ritt mit Segnung der Haustiere durchzuführen, wenn sie von der Seuche verschont blieben. Als Dank für die Rettung wurde außerhalb vielerorts eine Silvesterkapelle erbaut. So wurde es zum Brauch, am Namenstag des Heiligen diesem mit einem Fruchtopfer zu danken.
Gestartet wird mit einem Festhochamt zum Patronatsfest in der St. Silvesterkirche. Der Festzug formiert sich ab 11:30 Uhr auf dem Gelände von Borchers in der Erle Heide und wird um 12:15 Uhr am Ehrenmal erwartet. Dort wird Bürgermeister Andreas Grotendorst die Reiter begrüßen. Danach geht es dann weiter Richtung Dorfmitte, musikalisch begleitet von den Erler Jäger.
Der Weg der Reiter führt vom Ehrenmal durch die Silvesterstraße, den Höltingswall, weiter durch die Straße Schultenwurt und zurück über den Ridderspaß Richtung Kirche. Auf dem Ridderspaß stehen die Reiter in einem Spalier, wo Pastor Michael Kenkel Reiter und Pferde segnen wird.
„Da der erste Ritt von der Bevölkerung sehr gut angenommen wurde, möchten wir Organisatoren den Silvesterritt gerne zu einer Tradition werden lassen“, betonte Doris Gröniger, Vorsitzende Pfarrgemeinderat St. Silvester.
Begeister von dieser Idee ist auch Pastor Michael Kenkel. „Ich habe so etwas Ähnliches mit den Motorradfahrern schon mal gemacht. Das sind Ereignisse, die auch Menschen erreicht, die sonst nicht jeden Sonntag in die Kirche gehen und, hier besonders auch bei dem Silvesterritt sehen können, dass es etwas höheres gibt, was sie beschützt. In diesem Fall ist es der Heilige St. Silvester, der traditionell Schutzpatron der Tiere um Haus und Hof ist“, so Kenkel.
Der Heilige St. Silvester ist seit 800 Jahren Patron der Pfarrkirche in Erle. Insgesamt gibt es in Deutschland 18 Pfarrkirchen, die nach dem heiligen St. Silvester benannt sind. Ein Grund mehr, diesen Ritt auch in Erle durchzuführen.
Mit dem zweiten Ritt erhoffen sich die Organisatoren, dass viele Zuschauer sowie Reiter nach Erle kommen um daran teilzunehmen. Für genügend Parkmöglichkeiten wird im Vorfeld Sorge getragen und die Wege längs des Rittes sollen schnee- und eisfrei gehalten werden, verspricht Georg Borchers vom Organisatorenteam.
Seit Wochen schon planen akribisch Erika Borchers, Doris Gröniger, Pfarrgemeinderat, Ludwig Fundermann und Elisabeth Franke, Reitstall Erler Heide und die Feuerwehr Erle dieses einmalige Ereignis für Erle. Eine schöne Sache um das alte Jahr ausklingen zu lassen.
Nach dem Umzug steht ein Treffen aller Gemeindemitglieder und Gäste in der Gaststätte Brömmel-Wilms mit der Möglichkeit zum Imbiss und Umtrunk an.