Der Gemeinderat beschließt einen konkreten Maßnahmenkatalog zum Einsparen von Energie.
Strom, Öl, Gas – in allen Bereichen soll und muss Energie eingespart werden. Neben der Unabhängigkeit von russischen Rohstoffimporten geht es dabei vor allem auch ums Geld. Prognosen gehen im schlimmsten Fall davon aus, dass die Preise für Strom und Gas 2023 um das Vier- bis Fünffache steigen können. In Raesfeld könnte die Rechnung für den Gemeindebedarf auf rund zwei Millionen Euro klettern. Zum Vergleich: 2020 musste Raesfeld Energiekosten von 406.547 Euro bezahlen.
Das sind die konkreten Maßnahmen zum Energie sparen in Raesfeld:
1. Beleuchtung des Schlosses
Vier der sechs Strahler sollen dabei dauerhaft abgeschaltet. Die verbleibenden dienen zur Sicherung der Verkehrswege. Eine Zeitschaltung ist aus technischen Gründen nicht möglich.
2. Beleuchtung des Karpfenteiches und der Schlossallee
Das Lichtband am Karpfenteich wird abgeschaltet. An der Schlossallee wird zudem die Baumanstrahlung auf jede dritte Leuchte reduziert.
3. Maßnahmen in den gemeindlichen Wohnhäusern
Hierunter fallen insbesondere die 20 Asylunterkünfte. Die Vorlauftemperatur der Heizungsanlage auf 50 Grad abgesenkt.
Hier sollen weitere Energiesparmaßnahmen geprüft werden:
1. Sportstätten und Sporthallen
Die Gemeinde Raesfeld will dort gemeinsam mit den Vereinen nach Einsparpotentialen suchen
2. Energieoptimierte öffentlichen Gebäudenutzung
In den drei Schulen, im Naturparkhaus, in der Villa Becker, im Schwesternhaus und den beiden Jugendhäuser wird die Raumvermietung optimiert. Gruppenveranstaltungen sollen auf energetisch optimierte Gebäudeteile konzentriert werden.
Rathaus wird runtergekühlt
Hinzu kommen auch in Raesfeld die bundesweit geltenden Regelungen für öffentliche Gebäude. Demnach ist zum Beispiel im Rathaus der Gemeinde künftig die Beheizung von „Gemeinschaftsflächen“ untersagt. Für die Büroräume ist eine „Lufttemperaturhöchstgrenze“ von 19 Grad festgelegt. Außerdem habe die Gemeindeverwaltung die Kirche bereits darauf hingewiesen, die Beleuchtung der Kirchtürme in Raesfeld und Erle auszuschalten.
Lehrschwimmbecken bleibt warm
Strittig bleibt unterdessen eine mögliche Energieeinsparung beim Lehrschwimmbecken in der St. Sebastianschule. Bündnis 90/Die Grünen haben dort eine Absenkung der Wassertemperatur ins Spiel gebracht. Doch die will die Ratsmehrheit nicht. „Sollte das Becken nicht beheizt werden, ist ein Schwimmbetrieb nicht mehr möglich. Bei einer Absenkung unter 28 Grad ist davon auszugehen, dass das Lehrschwimmbecken nicht mehr genutzt wird“, argumentiert die Verwaltung.
Bald Gespräche über Straßenbeleuchtung
Auf die Schaltung der Straßenbeleuchtung in Raesfeld hat die Gemeinde unterdessen keinen Einfluss. Westenergie regelt, wann welche Laternen leuchten. Über eine alternative Regelung der Schaltzeiten und die Dauer der Beleuchtung will die Gemeinde aber zeitnah mit dem Unternehmen reden. Die „Gespräche sind in Vorbereitung“, heißt es dazu aus der Verwaltung.