Musiklandschaft Westfalen Raesfeld 2021 – ein Konzertmarathon, was das Publikum begeisterte.
Da simmer dabei! Dat es prima! VIVA COLONIA! Die „Höhner Philharmonics“ sorgten für ein ganz besonderes Musikerlebnis bei der Musiklandschaft 2021 am Wasserschloss Raesfeld und bewiesen: Wir können nicht nur Karneval!
Gestartet wurde die Musiklandschaft Westfalen am Donnerstagabend mit einem Konzert des Orchesters „festival: philharmonie westfalen“ unter der Leitung von Dirigent und Pianist Justus Frantz.
Gleichzeitig stand der Abend schon fast ganz im Zeichen von „Westfalen e. V.“ und einem Stelldichein von einem hochkarätigen Publikum von rund 30 Bürgermeister, Landräte und der Regierungspräsidentin Dorothee Feller.
Intendant Dirk Klapsing eröffnete am Donnerstagabend die Musiklandschaft Westfalen und begrüßte das Publikum: „Ich bin wahnsinnig froh, Sie hier alle wiederzusehen und dass wird nach langer Corona-Pause, wie die Musiker auch, das machen können, was wir am besten können, nämlich Musik“.
Und auch Bürgermeister Martin Tesing freute sich, wie er betonte, an so einem wunderschönen Ort wie das Schloss Raesfeld, große Künstler mit toller Musik begrüßen zu dürfen.
Vier Stunden Programm pro Tag
Dazu gehörten nicht nur die Höhner, die an zwei Tagen insgesamt viermal hintereinander auftraten, sondern auch das Festival Orchester und der großartige Dirigent Justus Franz am ersten Abend sowie der Geiger József Lendvay.
Ein langes Wochenende mit viel Musik am Wasserschloss. Jede Veranstaltung war so gut wie, bis auf wenige Plätze, ausverkauft. Eine Mammutaufgabe hatte das Orchester, aber auch die Kölner Band Höhner und ihre Musiker rund um Henning Krautheimer, zu bewältigen. Sie spielten und sangen rund vier Stunden an einem Stücke bei jeweils zwei Veranstaltungen pro Tag hintereinander. wer im Vorfeld dacht, dass könne nur abgedroschen werden, wurde eines anderen belehrt. Obwohl das Gesamtpaket, was die einzelnen Gesangsstücke anbelangte, gleich war, schafften es die Musiker jedoch, dass jede Aufführung anders war. Es wurde gelacht, es wurde mit geschunkelt, es leuchteten die Taschenlampen der Smartphones und die Menschen gaben sich völlig entrück, aber auch entzückt, den Rhythmen der Musik hin.
Großes Kino
Lag es am Wetter, welches sich binnen kurzer Zeit, von strahlendem Sonnenschein bis hin zu starken Regenschauern und umgekehrt, ziemlich wechselhaft zeigte, oder lag es an der Stimmung der Menschen, die sich einfach nach langer Abstinenzzeit der Musik und der Atmosphäre völlig hingaben?
Jeder Abend, egal ob die erste oder zweite Aufführung, jede war für sich „ganz großes Kino“. Angefangen von „Anna Havann“, „Wo mir sin ist Kölle“ oder Viva Colonia“ oder dem Beatles-Song „Because“, gesungen in a cappella bis hin zu Songs mit Texten von Trude Herr wie „Zeiger an der Uhr“.
„Wir haben danach gelechzt, endlich das zu tun, was wir für unser Leben gerne und am liebsten machen; nämlich auf die Bühne zu dürfen und zu musizieren“, sagt Henning Krautmacher zwischen seinem ersten und zweiten Auftritt am Freitagabend. Und dann noch das Glück zu haben, mit einem so tollen Orchester und in so einem großartigen Umfeld auftreten zu dürfen, was könne sich ein Musiker noch mehr wünschen, betonte Krautmacher. „Wir sind überglücklich“.
Was die Songs der Kölner Höhner-Band in Begleitung des Orchesters unter der Leitung von Ingo Ernst Reihl anbelangte, so sorgte genau dieses Zusammenspiel für ein ganz besonderes Musikerlebnis der Sonderklasse. Und auch die klassischen Stücke des ungarische Stargeigers József Lendvay verfolgte das Publikum schon fast andächtig bis zum letzten Ton. „Toll, wie das Publikum nicht mitten im Stück anfängt zu klatschen, sondern erst die letzten Töne vollständig ausklingen lässt“, sagte begeistert der musikalische Kopf der Höhner Henning Krautmacher.
Danke Andreas Grotendorst
Am letzten Abend gab es für den Raesfelder Bürgermeister a. D. Andreas Grotendorst einen emotionalen Moment. Unerwartet, wie er sagte, holte Dirk Klapsing ihn auf die Bühne und bedankte sich bei ihm für neun Jahre Musiklandschaft Westfalen am Schloss Raesfeld.
Immerhin sind in den Jahren, wo auch noch Grotendorst Bürgermeister in Raesfeld war, mehrere tausende von Besuchern zum Schloss Raesfeld gekommen, um hier, mit hochkarätigen Künstlern_innen eine schöne Zeit zu erleben. „Dafür muss auch ich hier an dieser Stelle einmal dem gesamten Klapsing – Team Danke sagen, dass sie das möglich gemacht haben“.
Impfen und Testen
Und wie war das mit dem Impfen, Testen und Gesundeten? Doppelt hält besser, lautete das Motto der Veranstalter im Vorfeld. Das bedeutete: Trotz Vollimpfung musste jeder Besucher einen aktuellen Coronatest vorlegen. Das lobte auch der Chef der Höhner Krautmacher: „Das finden wir klasse, denn damit schützen wir auch andere“. Und die reservierten und zurückgegebenen Karten erfreuten am Ende die Besucher, die im letzten Jahr keine Karten mehr wegen „Ausverkauf“ bekamen, sodass am Ende fast keine Stühle mehr frei waren.